Innenminister Peter Beuth hat die Jugendfeuerwehr Kirberg zur "Feuerwehr des Monats Oktober 2019“ gekürt. Die Brandschützer aus dem Landkreis Limburg-Weilburg erhielten die Ehrung für die herausragende Jugendarbeit, die sich in regelmäßigen Erfolgen bei Jugendfeuerwehrwettkämpfen auf Kreis-, Landes- und sogar Bundesebene widerspiegelt. Die Auszeichnung ist mit 500 Euro dotiert.
„Die Jugendfeuerwehr Kirberg bietet ihren Mitgliedern eine vorbildliche Kombination aus feuerwehrtechnischer Ausbildung und Spaß im Sinne einer allgemeinen Jugendarbeit. Die Dienste finden unter Anleitung eines motivierten, gut ausgebildeten Betreuerteams statt, die es schaffen, selbst die Winterdienste spannend zu gestalten – dies ist in der kalten Jahreszeit üblicherweise recht schwer. Das Engagement des Betreuerteams spiegelt sich auch in der Motivation der Jugendlichen wider: Die Jugendfeuerwehr Kirberg ist regelmäßig bei Jugendfeuerwehrwettkämpfen auf verschiedenen Ebenen bis hin zur Bundesebene vertreten und dort erfolgreich. Die guten Platzierungen wären ohne eine gute Ausbildung im Vorfeld nicht möglich“, so Innenminister Peter Beuth.
Im theoretischen Teil der feuerwehrtechnischen Ausbildung legen die Kirberger Jugendfeuerwehrverantwortlichen legen viel Wert auf Authentizität: Jedes Jahr werden Versuche durchgeführt, um den 39 Mitglieder der Jugendfeuerwehr – darunter 13 Mädchen – die chemischen und physikalischen Sachverhalte darzulegen und begreiflich zu machen. Im Modellmaßstab wird dabei das demonstriert, was in der Realität tatsächlich stattfindet.
Um möglichst viele Jugendliche für den späteren aktiven Dienst zu gewinnen, liegt ein Hauptaugenmerk der Ausbildung zudem auf der Vermittlung des feuerwehrtechnischen Basiswissens wie Fahrzeug- und Gerätekunde, diverse Feuerwehrdienstvorschriften, der Unfallverhütungsvorschrift, Atemschutz, Gefahrstoffen und der Technischen Hilfeleistung.
Im praktischen Teil der Ausbildung setzt das Betreuerteam auf vielfältige Übungen; Höhepunkt dabei ist seit mehreren Jahren die Übung mit der Einsatzabteilung, bei der Erfahrungen aus echten Einsätzen in geübten Szenarien mit den Einsatzkräften der Einsatzabteilung durchgeführt werden. Um das erlernte Können zu präsentieren und sich dabei mit anderen Jugendfeuerwehren zu messen, nehmen die Kirberger Nachwuchs-Brandschützer regelmäßig erfolgreich an Jugendfeuerwehrwettkämpfen teil.
56 aktive Mitglieder in Kirberg
Neben den 39 Mitgliedern der Jugendfeuerwehr verfügt die Einsatzabteilung der Freiwillige Feuerwehr Kirberg über 56 aktive Einsatzkräfte und hat im vergangenen Jahr 25 Einsätze geleistet. „Der Brandschutz ist für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger in unserem Land unschätzbarem Wert. Die Kirberger können sich deshalb glücklich schätzen, so viele überaus aktive und engagierte Brandschützerinnen und Brandschützer in ihrer Feuerwehr zu wissen, die sich mit großer Begeisterung für die Belange ihrer Feuerwehr einsetzen und eine herausragende Jugendarbeit betreiben. Für dieses tolle Engagement und ihre wichtige Arbeit gebührt Ihnen nicht nur großes Lob, sondern auch Rückendeckung. Für die Landesregierung genießt die Förderung und Unterstützung der Feuerwehren hohe Priorität. Deshalb wurden die Mittel der Hessischen Landesregierung für den Brandschutz in den vergangenen Jahren kontinuierlich erhöht“, betonte Innenminister Peter Beuth.
14 neue Fahrzeuge im Landkreis
Allein im Jahr 2018 hat das Land Hessen mit rund 25 Millionen Euro die Beschaffung von 256 Fahrzeugen gefördert sowie den Bau von 49 Feuerwehrhäusern hessenweit unterstützt und erreichte mit einer Förderquote von mehr als 95 Prozent einen neuen Rekordwert. Zuvor hatte das Land binnen zehn Jahren im Bereich des Brandschutzes rund 1.700 Maßnahmen mit fast 133 Millionen Euro gefördert. Damit wurden die Beschaffung von mehr als 1.300 Fahrzeugen und der Aus- und Neubau von mehr als 350 Feuerwehrhäusern unterstützt. Dank der Erhöhung der Garantiesumme für den Brandschutz von 35 auf 40 Millionen für das Jahr 2019 ist auch in diesem Jahr mit einer ähnlich hohen Förderquote wie in 2018 zu rechnen. Allein im Landkreis Limburg-Weilburg wurden im vergangenen Jahren 14 neue Fahrzeuge sowie sieben Feuerwehrhäuser mit einer Gesamthöhe von fast 1,4 Millionen Euro gefördert.
Förderung von Ausbildung und Ehrenamt
Wie der Minister hervorhob, stärke die Hessische Landesregierung auch die Ausbildung der Feuerwehren in noch nie dagewesenem Maße. Bis zum Ende des Jahres 2024 wird die Hessische Landesfeuerwehrschule (HLFS) in Kassel zu einem modernen Feuerwehraus- und -fortbildungszentrum ausgebaut. Schon heute investiert Hessen rund 16 Millionen Euro in die Ausbildung der Feuerwehrangehörigen an der HLFS in Kassel sowie deren Außenstelle in Marburg. Auch im Bereich der Ehrenamtsförderung hat das Land seine Angebotspalette in den vergangenen Jahren deutlich erweitert und die Anerkennungskultur weiter ausgebaut. Mittlerweile investiert das Land rund 3,2 Millionen Euro jährlich, davon fließen allein 2,4 Millionen Euro in die Auszahlung der Anerkennungsprämie für langjährige Einsatzkräfte im Brand- und Katastrophenschutz. Zudem investiert das Land in die Förderung von Schul- und Integrationsprojekten, in Brandschutzerziehungsmaterial, das Feuerwehren hessenweit kostenlos zur Verfügung gestellt wird, in das Starterpaket für Feuerwehranwärter sowie in die neue Kampagne „1+1=2 – Eine starke Verbindung“, mit der das Land für die bessere Vereinbarkeit von Ehrenamt und Beruf wirbt.