Die Freiwillige Feuerwehr Beselich-Obertiefenbach ist Hessens Feuerwehr des Monats Dezember. Die Brandschützer aus dem Landkreis Limburg-Weilburg erhielten die mit 500 Euro dotierte Ehrung für ihre vielfältige Nachwuchsarbeit und insbesondere die Installation eines Patenschaftsmodells, das die Verzahnung von Jugendfeuerwehr und Einsatzabteilung unterstützt.
„Die erfolgreiche Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr Obertiefenbach fußt auf zahlreichen Maßnahmen und Aktionen, die zur Stärkung der Nachwuchsarbeit und damit der Einsatzabteilung insgesamt geführt haben. Ganz besonders besticht die Feuerwehr mit ihrem Patenschaftsmodell, welches eine tolle Bindung der Nachwuchsbrandschützer an die Einsatzabteilung sichert. Aber auch zahlreiche weitere Maßnahmen tragen zum Zusammengehörigkeitsgefühl der Feuerwehr in Obertiefenbach bei, wie die Durchführung einer eigenständigen Jahreshauptversammlung der Jugendlichen oder Aktionen, wie die Errichtung eines Platzes der Feuerwehr oder Brandschutzerziehung in der Grundschule. Diese vielen Aktionen stärkten nicht nur den Zusammenhalt der gesamten Wehr, sondern machte sie überdies auch interessant für andere Kinder und weitere Mitstreiter“, so Staatssekretär Werner Koch im Rahmen der Auszeichnung im Dezember 2018 in Obertiefenbach.
Das Patenschaftsmodell der Freiwilligen Feuerwehr Obertiefenbach verfolgt das Ziel, Jugendlichen den Übertritt aus der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung zu ermöglichen. Dazu werden den Jugendlichen ein Jahr vor dem möglichen Übertritt bereits bestehende Mitglieder der Einsatzabteilung zugeteilt, um diese in den kommenden Monaten zu unterstützen und zu begleiten. Die Paten holen die Jugendlichen vor den Übungen zu Hause ab, bilden in den ersten Monaten bei Übungen eine Einheit, helfen bei der Beschaffung der persönlichen Schutzausrüstung und unterstützen – gemeinsam mit der Wehrführung – beispielsweise bei der Belegung von Lehrgängen.
Patenschaftsmodell hat sich bewährt
Das „Obertiefenbacher Modell“ hat sich bewährt: So konnten beispielsweise im Jahr 2016 vier Jugendliche gleichzeitig aus der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung übernommen werden.
Diese Nachwuchskräfte haben mittlerweile bereits eine umfangreiche Ausbildung durchlaufen und sind fester Bestandteil der Einsatzabteilung, unter anderem als Atemschutzgeräteträger. Alle engagieren sich als Betreuer nach wie vor in der Jugendfeuerwehr.
Dieses Modell übertrugen die Obertiefenbacher Brandschützer auch auf die Kinderfeuerwehr, deren Mitglieder ebenfalls durch Angehörige der Jugendfeuerwehr betreut werden, um einen reibungslosen Übertritt in die Jugendfeuerwehr zu ermöglichen. Dank dieses Prinzips steht auch die Nachwuchsgewinnung für die bereits seit 1972 bestehende Jugendfeuerwehr auf sicheren
Füßen.
Wehr stärkt Gemeinschaftsgefühl
Die Freiwillige Feuerwehr Obertiefenbach ist seit nun mehr als 130 Jahren ein Garant im Notfall- und Katastrophensystem der Gemeinde und hat mit zahlreichen Maßnahmen und Aktionen zur Stärkung der Wehr beigetragen. Dazu gehören gemeinsame Übungen von Jugendfeuerwehr und Einsatzabteilung sowie ein gemeinsames Zeltlager der Nachwuchsgruppen.
Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte setzen sich darüber hinaus aber auch für das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der gesamten Gemeinde ein: Das Weinfest der Wehr lockt regelmäßig rund 1.000 Besucherinnen und Besucher an.
42 aktive Einsatzkräfte
Die Freiwillige Feuerwehr Obertiefenbach verfügte im Jahr 2017 über 42 aktive Mitglieder in der Einsatzabteilung, davon allein 21 ausgebildete Atemschutzgeräteträger. Die Kameradinnen und Kameraden bewältigten in 2017 25 Einsätze sowie einen Brandsicherheitsdienst im Rahmen des örtlichen Fastnachtsumzugs. Zudem waren sie zur Brandschutzerziehung im Kindergarten sowie in der Beselicher Grundschule. Zu den 712 Personenstunden der geleisteten Einsätze kamen im Jahr 2017 noch 2.308 Personenstunden aus 35 Übungsterminen hinzu.