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12 FLORIAN HESSEN 4 | 2016

TITELGESCHICHTE

Ausbildende Betriebe

In Hessen gibt es verschiedene Betriebe, die diese Ausbildung

anbieten: Evonik Industrie AG (Hanau, Darmstadt), Merck KGaA

(Darmstadt), InfraServ (Wiesbaden), Provadis (Frankfurt-Höchst),

Fraport AG (Frankfurt), Industriepark Hanau, Fritz Winter Eisen-

gießerei (Stadtallendorf), Heraeus (Hanau).

Ein Steuerkreis aus Vertreterinnen und Vertretern der Schulen,

Betriebe, des Werkfeuerwehrverbandes Hessen (WFV), der In-

dustrie- und Handelskammer Frankfurt (IHK), des Berufstechni-

schen Zentrums Weiterstadt sowie der Berufsfeuerwehr Frank-

furt am Main begleitet die Weiterentwicklung des Berufsbildes.

Die ausbildenden Betriebe, die Berufsschule, die Landesfeuer-

wehrschule, die Industrie und Handelskammer, der Prüfungs-

ausschussvorsitzende, der Werkfeuerwehrverband und die

praktischen Ausbildungsstellen treffen sich ein bis zweimal im

Jahr und beraten über die anstehenden gesetzlichen Verände-

rungen und eventuelle Probleme.

Verjüngungskur

Eine differenzierte Beurteilung des aktuellen Stands zum Aus­

bildungsberuf gibt Jürgen Warmbier, der als „Schnittstelle“

zwischen Deutschem Werkfeuerwehrverband, IHK und Ausbil-

dungsstandort alle Facetten genau kennt. Er ist ehemaliger

Hauptabteilungsleiter Feuerschutz und Standortsicherheit der

Merck KGaA Darmstadt und Vorsitzender des IHK-Prüfungsaus-

schusses:

„Jetzt haben wir, die Werkfeuerwehren, schon einige Jahre Erfah-

rung mit dem neuen Ausbildungsberuf des Werkfeuerwehrman-

nes oder der Werkfeuerwehrfrau sammeln können. Spannend ist

es, als Leiter einer Werkfeuerwehr zu sehen, wie sich junge, am-

Arbeitsprobe praktische Prüfung Teil 1: Prüfungswerkstück Elektro nach der

Zwischenprüfung nach den 18 Monaten handwerklicher Ausbildung

Lernfeld 10: Einsätze zur technischen Hilfeleistung

Schweißerausbildung im Berufsschultechnischen Zentrum in Weiterstadt

bitionierte Menschen für den Beruf bewerben und mit welchen

Vorstellungen sie sich diesem möglichen zukünftigen Betäti-

gungsfeld zuwenden wollen. Gleichermaßen ist es auch eine

neue Erfahrung im Miteinander, die wir als Führungskräfte ma-

chen, schließlich haben wir bis dato nicht mit jungen Auszubil-

denden gearbeitet. Eine Chance für beide Seiten tat sich auf und

heute wissen wir: Wir haben alle dabei gewonnen! Junge Men-

schen bekommen eine frühe Chance, nach dem Schulabschluss

ihren gewünschten Beruf des Feuerwehrmannes oder der Feuer-

wehrfrau zu erlernen. Der Umweg über den Lehrberuf entfällt

und sie steigen direkt ein. Vor dem Hintergrund der demografi-

schen Entwicklung war dies ein notwendiger und konsequenter

Schritt. Als Leiter einer Werkfeuerwehr begrüße ich sehr, dass

wir uns mit dieser „Verjüngungskur“ für die Zukunft aufstellen

können. So haben wir stets eine schlagkräftige Einsatzmann-

schaft zu Verfügung. Der richtige Mix aus erfahrenen Mitarbeite-

rinnen und Mitarbeitern sowie jungen, hochmotivierten Men-

schen macht es möglich. Junge Menschen sind immer eine Berei-

cherung, und das merkt man an allen Stellen. So gesehen, kön-

nen wir schon jetzt eine positive Bilanz ziehen.