14 FLORIAN HESSEN 4 | 2016
TITELGESCHICHTE
Interview mit den Besten ihres Jahrgangs Markus Grosmann und Steffen Weicker
Eine Berufsausbildung erfolgreich abzuschlie-
ßen, ist schon ein großer Erfolg. Wenn man das
dann auch noch als Bester des Jahrgangs
macht, dann ist das umso mehr ein Grund,
stolz auf das Geleistete zu sein. Steffen Wei-
cker und Markus Grosmann haben dies in ih-
ren Ausbildungsberufen geschafft. Weicker
hat 2015 als Bester die Ausbildung zum Werk-
feuerwehrmann in Hessen abgeschlossen,
Grosmann die Weiterbildung zum Geprüften
Werkfeuerwehrtechniker.
Mit ihnen hat der FLORIAN Hessen ein Interview
zu ihren Erfahrungen in ihrem Beruf geführt.
Zuerst einmal herzlichen Glück-
wunsch zu dieser Leistung und der
Auszeichnung als Landesbester. Was
uns interessiert ist, warum Sie sich
für diesen Beruf entschieden haben
und wie Ihr Weg dahin war?
Steffen Weicker:
Als ich mich in der Oberstu-
fe mit dem Thema Berufswahl auseinan-
dersetzte, entschied ich mich zunächst für
eine Berufsausbildung, da ich nach dem
Abitur erstmal nicht studieren wollte. Von
Freunden und Bekannten erfuhr ich gleich-
zeitig von dem neuem Ausbildungsberuf
Werkfeuerwehrmann. Mir war sofort klar,
dass das die richtige Ausbildung ist. Alle
meine Hobbys und Interessen konnte ich
mit dem Berufsbild vereinen und so be-
warb ich mich bei verschiedenen Unterneh-
men. Als ich dann verschiedene positive
Rückmeldungen bekam und mich noch in-
tensiver mit dem Berufsbild befasste,
stand mein Entschluss fest und ich stellte
die anderen in Frage kommenden Berufe,
wie z.B. die Ausbildung zum Mechatroni-
ker, hinten an.
Markus Grosmann:
Nach mehreren Jahren
als Geselle im Zweiradmechanikerhand-
werk wollte ich mich beruflich verändern
und ein zweites Mal mein Hobby zum Be-
ruf machen. Diesen Wunsch habe ich im
Bekanntenkreis geäußert, unter denen
sich auch Angehörige einer Werkfeuer-
wehr befinden. Über diesen Kontakt habe
ich von einem entsprechenden Stellenan-
gebot erfahren und mich schließlich bei
der Werkfeuerwehr beworben. Nach be-
standener Laufbahnprüfung für den mitt-
leren feuerwehrtechnischen Dienst und
neunjähriger Berufspraxis – fünf Jahre
sind Voraussetzung – begann ich im Sep-
tember 2013 die Weiterbildungsmaßnah-
me. Es war schon eine besondere Heraus-
forderung, neben den privaten und den
beruflichen Verpflichtungen als Werkfeu-
erwehrmann im 24-Stunden-Einsatzdienst
eine Weiterbildung erfolgreich abzu-
schließen.
Herr Weicker, wie haben Sie die
Einstellungstests empfunden?
Weicker:
Bei meiner Firma besteht der Test
aus einem schriftlichen Test am PC, dem
Vorstellungsgespräch und einer Untersu-
chung nach G 26.3. Im Großen und Ganzen
hatte ich mit dem schriftlichen Test am PC
keine Probleme. Die Deutsch-, Mathe- und
Physikaufgaben waren genauso machbar,
wie die Tests zum logischen Denken und
räumlichen Vorstellungsvermögen. Ledig-
lich am Ende des schriftlichen Tests am PC
waren Fallbespiele zu Teamaufgaben ge-
geben, bei denen viele Antwortmöglich-
keiten plausibel waren. Somit hatte ich
hierbei leichte Probleme, mich für eine
Lösung zu entscheiden. Nach dem Vorstel-
lungsgespräch hatte ich aber ein gutes
Gefühl und war sehr zuversichtlich.
Waren die Tests aus Ihrer Sicht
praxisnah?
Weicker:
Es macht Sinn, schulische Grund-
kenntnisse abzufragen, da man im Feuer-
wehralltag oft darauf angewiesen ist. Eben-
so haben das Vorstellungsgespräch und
Ausbildungsberufe Werkfeuerwehrmann
und Geprüfter Werkfeuerwehrtechniker
Datenübermittlung per Funk
im Einsatzleitwagen