

FLORIAN HESSEN 4 | 2016 11
TITELGESCHICHTE
sein muss, bevor die Ausbildung zur Werkfeuerwehrfrau oder
zum Werkfeuerwehrmann nach der Werkfeuerwehrausbildungs-
und Prüfungsverordnung (APO-WFw) begonnen werden kann.
2. Der dreijährige Ausbildungsberuf zur Werkfeuerwehrfrau oder
zum Werkfeuerwehrmann. Der Unterschied zu dem bisherigen
Ausbildungsweg ist hier der Einstig in die Ausbildung direkt
nach dem Schulabschluss. Damit liegt das Eintrittsalter in das
Berufsleben bei 16 1/2 Jahren.
Wir gehen hier insbesondere auf den noch neuen Ausbildungsbe-
ruf ein.
Nachdem die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen waren,
fingen im Jahr 2010 die ersten 16 jungen Männer mit der dreijäh-
rigen Ausbildung zum Werkfeuerwehrmann an. Seit 2015 ist die
Erprobung beendet und der Ausbildungsberuf auf Dauer einge-
führt.
Mit diesen Voraussetzungen kann man sich bei den Ausbildungs-
betrieben bewerben:
– Mindestens Hauptschulabschluss oder
ein als gleichwertig anerkannter Bildungsstand,
– Mindestalter – bezogen auf den Einstellungstermin –
von 16 ½ Jahren,
– Keine Vorstrafen,
– Persönliche und gesundheitliche Eignung für
den Feuerwehrdienst.
Ausbildung
In den ersten 18 Monaten findet die handwerkliche Ausbildung in
Metall, Holz und Elektro statt. Diesen Abschnitt begleitet die
Werner-Heisenberg-Schule in Rüsselsheim. Die feuerwehrtech-
nische Ausbildung folgt in den zweiten 18 Monaten, begleitet
durch die Hessische Landesfeuerwehrschule. Die feuerwehr-
technische Grundausbildung findet zentral bei der Werkfeuer-
wehr Fraport statt, die rettungsdienstliche Ausbildung zur Ret-
tungssanitäterin oder zum Rettungssanitäter an einer Rettungs-
dienstschule. Die Prüfungen nimmt der Prüfungsausschuss der
IHK Frankfurt ab.
Die Ausbildung umfasst elf Lernfelder:
– Werkfeuerwehrtechnischen Schutz bereitstellen
– Gefährliche Stoffe und Güter handhaben
– Metalltechnische und installationstechnische
Gefahrenpotenziale erkennen und Maßnahmen
zur Beseitigung ergreifen
– Elektrotechnische Gefahrenpotenziale erkennen und
Maßnahmen zur Beseitigung ergreifen
– Bautechnische Gefahrenpotenziale erkennen und
Maßnahmen zur Sicherung ergreifen
– Einsatzbereitschaft von Fahrzeugen und Geräten sicherstellen
– Einsatzstellen einrichten und sichern
– Einrichtungen und Pläne des vorbeugenden
Brandschutzes prüfen
– Einsätze zur Brandbekämpfung durchführen
– Einsätze zur technischen Hilfeleistung durchführen
– ABC-Einsätze durchführen
Letztendlich hat die gute Zusammenarbeit zwischen Behörde,
Industrie- und Handelskammer sowie Werkfeuerwehrverband
dazu geführt, dass wir heute in Hessen einen erfolgreichen
neuen Ausbildungsberuf haben, der der bisherigen Ausbildung
im mittleren Werkfeuerwehrdienst gleichgestellt ist. Bis 2016
haben bereits 137 Männer und sechs Frauen in Hessen mit der
Ausbildung begonnen.
Ausbildungsinhalt: Gerüstbau Fertiggestellte Holzhütte zum Abbau und Übergeben an eine soziale Einrichtung