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FLORIAN HESSEN 1 | 2017

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grund der Ergebnisse nicht statt. Es gab weiterhin hohe Anmelde-

zahlen für die Gruppen- und Zugführer-Fortbildung, jedoch ist

anzumerken, dass die Erhöhung von Lehrgangsangeboten in

einem Bereich zwangsläufig zur Reduzierung von Lehrgangsan-

geboten in einem anderen Bereich führen muss. Aufgrund der

hohen Auslastung an der HLFS stehen keine zusätzlichen Lehr-

gangsplätze zur Verfügung. Die Schule achtet jedoch verstärkt

darauf, dass Lehrgangsplätze von Führungslehrgängen (zum Bei-

spiel Gruppenführer, Zugführer) vorrangig nur den Feuerwehren

zugeteilt werden, die auch die Notwendigkeit belegen.

Perspektivisch soll ein Teil der Aus- und Fortbildungsveranstal-

tungen, für die keine feuerwehrtechnische Ausstattung (zum Bei-

spiel Feuerwehrfahrzeuge, Übungsanlagen) benötigt wird, vom

Standort Kassel an das derzeit in Planung befindliche JFAZ verlegt

werden.

E-Learning-Angebot „Gruppenführer“

Im Jahr 2017 findet zudem erstmals zusätzlich ein Pilotlehrgang

„Gruppenführer“ (E-Learning) an der HLFS statt. Die Vorausset-

zungen unterscheiden sich nicht vom Lehrgang „Gruppenführer“,

aber die Präsenzzeit an der Schule in Kassel verkürzt sich um vier

Tage. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer absolvieren einen Ein-

jekt geeignet sind. Es sollen auch Vorschläge für einen gemeinsa-

men Finanzierungs- und Zeitplan (Projektplan) entwickelt sowie

die etwaige Nutzung einer gemeinsamen technischen Plattform

in die Prüfung einbezogen werden.

Bei dem Gruppenführerlehrgang an der HLFS wurde ab dem

1. Januar 2017 der Praxisanteil erhöht. Die Feuerwehrangehöri-

gen werden damit noch besser auf ihre Aufgaben als Gruppenfüh-

rerin beziehungsweise Gruppenführer vorbereitet.

Übertragung von Verwaltungsaufgaben an die Gemeinde

Im Bericht zum Zukunftsworkshop des LFV wird von einigen Füh-

rungskräften der Feuerwehren über ein zunehmendes Maß an

Verwaltungstätigkeiten gesprochen. Eine Entlastung der Feuer-

wehr-Führungskräfte von Verwaltungsaufgaben hat auf der örtli-

chen Ebene zu erfolgen. Beispielsweise könnten Verwaltungstä-

tigkeiten der Gemeindeverwaltung zurückübertragen werden

oder kommunale Feuerwehrsachbearbeiterinnen und -sachbear-

beiter für mehrere Feuerwehren Verwaltungsaufgaben überneh-

men. Wichtig ist auch, dass die Akteure wie Bürgermeisterinnen

und Bürgermeister oder Leitervon Feuerwehren die Aufgabentei-

lung zwischen Verwaltung und Feuerwehr kennen.

Qualifizierung der Verwaltung

Um den hierfür nötigen Sachverstand zu vermitteln, entwickelte

der Kreisbrandinspektor des Landkreises Kassel gemeinsam mit

dem Hessischen Verwaltungsschulverband das Fortbildungsse-

minar „Aufgaben der Gemeinden im Brandschutz nach dem

HBKG“. Im April 2016 fand ein erster Pilotlehrgang im Verwal-

tungsseminar Kassel statt, bei dessen Evaluierung die Teilneh-

merinnen und Teilnehmer ein durchweg positives Feedback

gaben. Inzwischen wurde beimHessischen Verwaltungsschulver-

band ein flächendeckendes Angebot geschaffen. Er bietet das

Seminar auch an den Standorten Frankfurt am Main und Darm-

stadt an. Das Innenministerium bat die kommunalen Spitzenver-

bände darum, in ihrem Zuständigkeitsbereich die Information zu

den Seminaren weiterzuleiten.

Die HLFS bietet ein Seminar für Bürgermeisterinnen und Bürger-

meister an. Seit 2016 weist sie hier auf das Erfordernis der Unter-

stützung der Feuerwehr-Führungskräfte durch die Gemeindever-

waltung und das Seminarangebot hin. Zusätzlich erklärt sie den

Aufgabenbereich der ehrenamtlich tätigen Gemeindebrandins-

pektorinnen und Gemeindebrandinspektoren nochmals genau

und weist insbesondere auf den Sachverhalt hin, dass diese nach

§ 12 HBKG (Leitung der Gemeindefeuerwehr) nur für die Einsatz-

bereitschaft der Feuerwehr verantwortlich sind. Im „Fortbil-

dungsseminar für Leiter einer Feuerwehr“ wurde eine sogenannte

Aktuelle Stunde eingeführt. Hier geht die HLFS gezielt auf die

Zusammenarbeit und Aufgabenteilung zwischen der Feuerwehr

und der Gemeindeverwaltung ein.

Text

:

HMdIS

Fotos: HLFS

Absolventinnen und Absolventen eines Baustein – A-Persönlichkeit und

Führungsverhalten – mit ihren Trainern.

führungstag und fünf Präsenztage an der HLFS, unterbrochen von

zwei Onlinephasen. Während der Onlinephasen betreuen und

unterstützen Lehrkräfte der HLFS die angehenden Gruppenführe-

rinnen und Gruppenführer zu festgelegten Zeiten im Chat (insbe-

sondere in den Abendstunden) oder per E-Mail.

E-Learning soll auch auf Bundesebene forciert werden. Hessen

hat von der Innenministerkonferenz den Auftrag erhalten zu prü-

fen, welche E-Learning-Schulungsprogramme für Feuerwehrange-

hörige für eine Umsetzung als Forschungs- und Entwicklungspro-

BRANDHEIß