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12 FLORIAN HESSEN 5 | 2016

Feuerwehrmann mit

Leib und Seele

Interview mit Otto Schnabel – Feuerwehr Idstein-Wörsdorf

Otto Schnabel hat mit 60 Jahren seine Ein-

satztätigkeit bis zum 65. Lebensjahr verlän-

gert und nutzt, dank der neuen Sonderrege-

lung des Hessischen Innenministeriums, die

Möglichkeit, über diesen Geburtstag hinaus in

seiner Feuerwehr aktiv zu sein. Er wird sich

auch künftig der Brandschutzerziehung und

-aufklärung widmen.

Wie sind Sie zur Feuerwehr gekommen?

Mein Opa war Gründungsmitglied der

Wörsdorfer Feuerwehr und so war es

selbstverständlich für mich, mit 16 in die

Feuerwehr einzutreten.

Worin sehen Sie den wesentlichen

Unterschied in der Feuerwehrarbeit

früher und heute? Was war besser,

was schlechter?

Ich denke, dass einer der wichtigsten

Gründe in die Feuerwehr zu gehen, noch

immer die Motivation ist, anderen zu hel-

fen. Dort zu lernen, im Notfall nicht hilflos

zu sein, sehe ich als zentralen Punkt der

Nachwuchsgewinnung.

Was hat Sie in der langjährigen

aktiven Dienstzeit am meisten bewegt?

Ganz klar – die Gründung der Jugendfeuer-

wehr in meinem Heimatort.

Was war ihr herausragendes Erlebnis

in der gesamten Feuerwehrzeit?

Dass die Mädchenmannschaft der Jugend-

feuerwehr Wörsdorf Vize-Hessenmeister

beim Landesentscheid wurde. Ich war zu

dieser Zeit Jugend- und Stadtjugendfeuer-

wehrwart. Mein Betreuerteamhat hier eini-

ges an Arbeit und Motivation reingesteckt.

In der sogenannten „Ehren- und

Altersabteilung“ nehmen Sie sich vor

allem der Brandschutzerziehung und

-aufklärung an. Warum ist Ihnen das

ein Anliegen?

Nicht erst seit der „Ehren- und Altersabtei-

lung“ kümmere ich mich um die Brand-

schutzerziehung und die Kinderfeuerwehr,

sondern schon seit vielen Jahren. Mir ist

wichtig, dass die Kinder und Jugendlichen

im Hilfeleistungswesen aufgeklärt sind

und sie anderen Menschen helfen können.

Langjährige Wegbegleiter und sogar

ehemalige Schützlinge der Jugend­

feuerwehr haben Ihnen einen tollen

Abschied aus der Einsatzabteilung

bereitet, Ihnen Dank und Anerkennung

ausgesprochen sowie Ihre ruhige und

sympathische Art gelobt. Wie haben

Sie diesen Tag erlebt?

Der wesentliche Unterschied ist die Tech-

nik, die sich doch enorm weiterentwickelt

hat. Die Kameradschaft, so mein Empfin-

den, war früher besser.

Woher nehmen Sie die Energie für Ihre

lange Tätigkeit bei der Feuerwehr?

Bei der Feuerwehr muss man von „jetzt auf

gleich“ als Team funktionieren und arbei-

ten, das hält fit.

Sie waren Mitbegründer der Jugend-

feuerwehr Wörsdorf und lange Jahre

Jugendwart und Stadtjugendwart. Was

waren die Beweggründe für die

Gründung?

Mir war und ist es ein großes Anliegen,

dass der Nachwuchs für unsere Feuerwehr

gesichert ist.

Sie sind bis heute als Wertungsrich-

ter bei Wettkämpfen und Leistungs-

spangen tätig, organisierten zahlrei-

che Zeltlager und begleiteten die

Jugendlichen auch als Betreuer. Was

wäre Ihr schönstes „Dankeschön“ für

dieses Engagement?

Ich würde mir wünschen, dass die Nachfol-

gemannschaft, die sich hierum kümmert,

nicht aufgibt.

Welche Botschaft möchten Sie

Kindern wie Jugendlichen in der

Feuerwehr mit auf den Weg geben?

Ich möchte ihnen vermitteln, wie wichtig

Kameradschaft und gegenseitiges Ver-

trauen sind.

Was könnte aus Ihrer Sicht bei der

Gewinnung von Kindern und Jugendli-

chen für die Feuerwehr ein Motor sein

oder verbessert werden?

INTERVIEW

Anlässlich seiner Übernahme in die Ehren- und

Altersabteilung überreicht SBI Werner Volkmar

Otto Schnabel eine Urkunde.