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FLORIAN HESSEN 5 | 2016

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BRANDHEIß

Protocol (VoIP)-Technologie und erlaubt Konferenzgespräche mit

allen Sprach- und Videoquellen.

Videokonferenzen zwischen Leitstellen oder angeschlossenen

Stäben lassen sich in Sekundenschnelle per Knopfdruck realisie-

ren. Videobilder von Einsatzstellen können empfangen, gespei-

chert und in Krisenstäbe, Lagezentren oder auch nur auf die Han-

dys der Einsatzleiterinnen und Einsatzleiter sowie in die ELW der

Kommunen übertragen werden.

E-Call

Die Leitstelle kann auch die Notrufabsenderdaten des D-Kanal

-Protokolls bzw. des Fahrzeug-Notrufs „E-Call“ in Zukunft direkt

verarbeiten.

Bei plötzlichen Großschadenslagen ist der Leitstellenverbund in

der Lage, lokale Notrufe an jedem der 26 Standorte anzunehmen

und Alarmierungen auszuführen. Zusätzlich gibt es in jeder Leit-

stelle pro Arbeitsplatz einen Ausnahme-Notruf-Abfrageplatz

(ANA). Dabei handelt es sich um ein Systemtelefon, über das die

Disponentinnen und Disponenten ebenfalls Notrufe, Videokonfe-

renzen und Funkgespräche durchführen können. Schnittstellen

zur Anbindung von lokalen Gefahrenabwehrstäben sind Bestand-

teil der Lieferung.

Anfang September 2016 stellte das Innenministerium den Verantwortlichen in

den Kreisen und kreisfreien Städten das neue Leitstellenkonzept vor.

Der bisherige Arbeitsplatz wird nun sukzessive ersetzt.

Der neue Arbeitsplatz bietet ergonomisch beste Arbeitsbedingungen.

Die Technik selbst basiert auf Standard-Server-Technologie, die

„Custom-of-the-Shelf“-COTS Softwareprodukte (Kommerzielle

Produkte aus dem Regal) einsetzt. Modernisierungen bedeuten

einfach ein Softwareupgrade auf einer flexiblen Standardhard-

ware, wie sie derzeit in allen Rechenzentren der Welt verwendet

wird.

Auch bei Nutzung der modernsten leitstellenübergreifenden Ver-

netzung wird sichergestellt, dass bei Ausfall der Leitungsnetze

die Leitstellen lokal ihre Kommunikationstechnik vollständig ver-

wenden können.

Start im Schwalm-Eder-Kreis

Die Modernisierung beginnt Ende des Jahres in der Leitstelle

Schwalm-Eder und an der HLFS. Danach folgen nach und nach alle

weiteren Leitstellen. Bis Mitte 2019 soll der Umbau aller 26 Leit-

stellen in Hessen abgeschlossen sein.

Lieferant der Technik und Generalunternehmer ist die Fa. CONET

Solutions aus Hennef, ein IT-Systemhaus mit Expertise für sicher-

heitskritische Sprach- und Datenanwendungen.

Die Leitstellen des Brandschutzes, Rettungsdienstes und Katas-

trophenschutzes sind in Hessen verantwortlich für die Annahme

des Notrufes 112 und die Alarmierung von Feuerwehren, Ret-

tungsdiensten und Hilfsdiensten. Sie unterstützen alle eingesetz-

ten Kräfte bei der Lenkung, Koordination und Dokumentation der

Notfalleinsätze.

Text: Dr.-Ing. Richard Georgi, Jens Raue, HMdIS

Fotos: Fa. CONET Solutions GmbH, Dr. Richard Georgi