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TITELGESCHICHTE

FLORIAN HESSEN 9 | 2015 13

Kampagnen für mehr

Frauen in der Feuerwehr

Frauen in der Feuerwehr? Was vor 20 Jahren

noch selten war, ist heutzutage längst nor-

mal. In fast allen hessischen Freiwilligen

Feuerwehren sind inzwischen auch Frauen

aktiv. Sie sind in jedem Einsatzbereich zu

finden – ob als Atemschutzgeräteträgerin,

Funkerin, Maschinistin oder auch als Zug-

führerin. Während in den Jugendfeuerweh-

ren rund ein Viertel Mädchen zu finden sind,

beträgt die Zahl der Frauen in den Freiwilli-

gen Feuerwehren nur rund 10 Prozent. In den

Werks- und Berufsfeuerwehren sind es noch

deutlich weniger.

Zwei Kampagnen haben das Thema Ende des

letzten Jahrzehnts aufgegriffen. Die vom

Bundesfamilienministerium unterstützte

Kampagne des Deutschen Feuerwehrver-

bandes stellte auf ihren Plakaten provo-

kante  Forderungen, die reichten von „Frauen

an den BRANDHerd“, „Frauen sind Kata­

strophen GEWACHSEN“ bis hin zu „Frauen

sind zu schwach VERTRETEN“. Die Plakate

wurden durchaus kontrovers diskutiert –

aber damit schaffte die Kampagne was sie

wollte: Frauen in der Feuerwehr waren im

Gespräch.

Einige Zeit danach griff auch die Imagekam-

pagne in Hessen das Thema Frauen in der

Feuerwehr auf. „Mann, wie sich die Zeiten

ändern“, so lautete diesmal der Slogen der

hessischen Kampagne. Dies implizierte: Die

Frau ist inzwischen selbstverständlicher

Bestandteil der Feuerwehr.

Den Bogen schlagen wir in diesem FLORIAN-

Hessen mit dem Rückblick auf frühere

FLORIAN-Hessen-Artikel auf S. 37, in denen

von „Frauenveranstaltungen“ vor rund

20 Jahren berichtet wird, zum Interview mit

Frau Plehnert-Helmke, die unter anderem

seit rund 20 Jahren Frauensprecherin imHes-

sischen Landesfeuerwehrverband ist, und

Frau Volk, der erstenweiblichen Lehrkraft an

der Hessischen Landesfeuerwehrschule.

Text: HMdIS

Fotos: HMdIS, DFV

Von „Frauen am Zug“ bis „Mann, wie sich die Zeiten ändern“

Feuerwehren

werben um Frauen

Beispiele von Freiwilligen Feuerwehren, die sich

gezielt und erfolgreich um Frauen bemüht haben,

gibt es einige. Schon 2007 hat beispielsweise die

Freiwillige Feuerwehr Hohenstein-Breithardt einen

Brandschutztag nur für Frauen angeboten.

15 Frauen kamen, fünf von ihnen sind geblieben.

Heute sind von 41 Einsatzkräften sechs Frauen, in

der Gemeinde Hohenstein bei 214 Einsatzkräften

sogar 40 Frauen aktiv. Die Freiwillige Feuerwehr

Rothenberg-Kortelshütte hat in 2010 in einem

Projekt erfolgreich um mehr Frauen für die

Feuerwehr geworben. Heute sind in Rothenberg

ein Drittel und im Ortsteil Kortelshütte zehn von

26 Einsatzkräften Frauen. In Ehrsten haben Frauen

schon früh Führungsaufgaben wahrgenommen.

Aktuell sind hier rund ein Viertel der Einsatzkräfte

Frauen.