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AUS DEM EINSATZTAGEBUCH

FLORIAN HESSEN 9 | 2015 17

mussten die Einsatzkräfte permanent weit-

erlöschen, und es mussten weiter große

Wassermengen gefördert werden. Zur wei-

teren Verstärkung und Ablösung der er-

schöpften Kräfte kamen Feuerwehrkräfte

aus allen Kommunen des Landkreises.

Sonntagvormittag übernahm wieder die

Feuerwehr Hosenfeld die Löscharbeiten,

die sich den ganzen Sonntag und Montag

hinzogen. In der Nacht von Sonntag auf

Montag reduzierte die Einsatzleitung die

Mannschaft auf eine Brandwache an zwei

Schwerpunkten. Wiederum unterstützte

die Fachgruppe Beleuchtung des THW. Am

Sonntagvormittag machte sich Landes-

branddirektor Harald Uschek ein Bild von

der Einsatzstelle, die Polizei nahm die Er-

mittlungen auf.

Für die Einsatzleitung stellte das Pelletwerk

in zweifacher Hinsicht einen Gefahren-

schwerpunkt dar: Zum einen durch die Ge-

fahr des Übergreifens des Feuers auf die

Anlage selbst, was die Einsatzkräfte durch

den massiven Wassereinsatz über den Tele-

skopmast der Feuerwehr Fulda verhinderten.

Zum anderen, dass in dem rund um die Uhr

imBetrieb befindlichen Pelletwerk eine Stö-

rung durch Wegnahme von Kühlwasser und

Entnahme von Strom auftreten könnte. Die

hätte zu einer Überhitzung der Anlage und

einem Totalausfall führen können. Zur Absi-

cherung positionierteman dort einen 26-m

3

-

Wassertankzug eines Privatunternehmers

und reduzierte kurzfristig die Wasserent-

nahme an der Zuleitung des Pelletwerkes.

Trotz dieses riesigen Ausmaßes des Bran-

des, der entstandenen Explosionen und der

langen Einsatzzeit gab es keine schweren

Verletzungen. Der Rettungsdienst ver-

sorgte vier leichte Verletzungen an der

Einsatzstelle, im Nachhinein klagten 12

Kameraden über Beschwerden. Ein Kame-

rad musste aufgrund einer Atemnot nach

Rauchgasinhalation stationär zur Beobach-

tung ins Krankenhaus gebracht werden.

Zwei Einsatzkräfte ließen ambulant kleine

Verletzungen abklären.

AmMontag um16:43 Uhr, also fast 44 Stun-

den nach der Alarmierung, war der Einsatz

beendet.

An den Folgetagen beobachteten der Besit-

zer sowieMitarbeiter des Sägewerkes stän-

dig den Brandbereich und konnten bei

Fragen jederzeit die Leitung der Feuerwehr

zu Rate ziehen. Im Laufe der Woche erfolg-

ten an zwei Stellen kleine Nachlöscharbei-

ten, da nochmals Flammen aufloderten.

Nachschau

Die Gefahr eines möglichen Brandes im Sä-

gewerk Hosenfeld-Hainzell hatten die Feu-

erwehren, der Sägewerkbesitzer sowie die

Gemeinde im Fokus. Aus diesem Grund üb-

ten die ortsansässigen Feuerwehren immer

wieder vor Ort und führten Begehungen im

Unternehmen durch. Ein solches Ausmaß

der Brandausbreitung, noch dazu in dieser

Geschwindigkeit, hielt bislang jedoch nie-

mand für möglich. Erschwerend kam die

schwierige Wasserversorgung hinzu. Dass

der Einsatzzeitpunkt auf einen Samstag-

abend fiel, hatte den Vorteil der schnellen

Verfügbarkeit vieler Feuerwehrkameraden.

Nachteilig war, dass die vielen Schaulusti-

Im Einsatz befanden sich rund

100 Feuerwehrfahrzeuge von Feuerwehren aus:

Landkreis Fulda: Bad Salzschlirf, Burghaun,

Dipperz, Ebersburg, Ehrenberg, Eichenzell, Eiterfeld,

Flieden, Fulda, Gersfeld, Großenlüder, Hilders,

Hofbieber, Hosenfeld, Hünfeld, Kalbach, Künzell,

Neuhof, Nüsttal, Petersberg, Poppenhausen, Rasdorf

und Tann

Vogelsbergkreis: Freiensteinau, Grebenhain,

Herbstein und Lauterbach

Main-Kinzig-Kreis: Hanau und Schlüchtern

13 Fahrzeuge des DRK und MHD,

acht Fahrzeuge des THW Fachgruppe „Beleuchtung

und Räumen sowie

30 Landwirte mit Güllefässern

Neben den im Bericht genannten waren

am Einsatz beteiligt:

Die Notfallseelsorge, der Wassermeister der

Gemeinde Hosenfeld, die Firma Voigt mit einem

26-m³-Tanklastzug