AUS DEM EINSATZTAGEBUCH
FLORIAN HESSEN 9 | 2015 15
ten, da die Brandausbreitung in der Lager-
halle schnell voranschritt und bereits beim
Erkunden durch den Einsatzleiter in Voll-
brand stand. Durch die vielen Anrufer bei
der Leitstelle Fulda gab es Vollalarm für die
Feuerwehren Hosenfeld, dadurch trafen im
Minutentakt Fahrzeuge am Brandort ein.
Der Einsatz des TLF 16/25 erfolgte zwi-
schen brennender Lagerhalle und Werk-
statt mit Dieseltankanlage. Dort lagerten
ca. 10.000 Liter Diesel. Weitere Fahrzeuge
begannen mit der Wasserentnahme aus
zwei Zisternen mit 150 und 115 m
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.
Riegelstellungen
Die Einsatzleitung entschied, einen Riegel
zwischen der Lagerhalle und dem angren-
zenden Gatter aufzubauen. Allerdings
brauchte sich das Schlauchmaterial der
Fahrzeuge durch die weiten Wegestrecken
von der Zisterne bis zum Brandobjekt auf.
Im Einsatzverlauf erkundete der Hosenfel-
der GBI mit dem diensthabenden Brand-
schutzaufsichtsdienst und demSägewerk-
besitzer Möglichkeiten der Brandbekämp-
fung aus dem Gatter und dem Sortierwerk
heraus in Richtung Lagerhalle. Aufgrund
der unübersichtlichen Wege und des hier-
durch risikoreichen Rückzugswegs für die
Einsatzkräfte verwarf der Einsatzleiter
diese Möglichkeit. Während dieser kurzen
Zeit breitete sich das Feuer auf das Rest-
holzsilo aus, gleichzeitig entzündeten sich
Teile des Sortierwerkes imDach. Daraufhin
mussten die begonnenen Riegelstellungen
schon zurückgebaut werden. Nun begann
ein Innenangriff auf das Sortierwerk durch
das Gatter. Aufgrund der enormen Wärme-
strahlung entzündeten sich auch die Die-
seltankanlage sowie die direkt angren-
zende Hobelhalle 1. Auch dort musste nach
wenigen Minuten vom TLF die Riegelstel-
lung abgebrochen und zwischenHobelhalle
1 und Hobelhalle 2 verlegt werden. Die
enorme Hitzestrahlung, die hohe Brand-
last, die dicht stehenden Gebäude sowie
die überall lagernden Holzstapel und der
leichte Nordwestwind begünstigten die
rasend schnelle Ausbreitung des Feuers.
Dadurch mussten die Riegelstellungen
ständig angepasst werden. Wegen einer
massiven Verrauchung des gesamten Dach-
bereiches und unmittelbaremBevorstehen
einer Durchzündung brach man den Innen-
angriff im Gatter nach etwa zehn Minuten
ab. Kurz darauf stand der zusammenhän-
gende Gebäudeteil – bestehend aus Sor-
tierwerk, Gatter- und Spaneranlage in Voll-
brand.
Bei den Rückzügenwar derart Eile geboten,
dass teilweise Schlauchmaterial und
Strahlrohre liegen bleiben mussten und
verbrannten.
Während all dieser Maßnahmen und Ereig-
nisse ließ die Einsatzleitung umfangreich
Viele Anwohner und Schaulustige beobachten die Löscharbeiten.
Flammenzungen bedrohen das Pelletwerk.