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FLORIAN HESSEN 1 | 2016 17

AUS DEM EINSATZTAGEBUCH

klar, dass weitere Atemschutzgeräteträger

benötigt werden. Deshalb ließ ich die Orts-

teilwehren in Fahrenbach-Lörzenbach, Krö-

ckelbach, Krumbach und Weschnitz, ein

weiteres Hubrettungsfahrzeug sowie das

Tanklöschfahrzeug aus Mörlenbach nach-

alarmieren“, sagte der Fürther Wehrführer.

Angriffs- undWassertrupp gingen unverzüg-

lich von der Bahnhofstraße aus in den Hof

vor und versuchten, sich über die Außen-

treppe einen Zugang ins Gebäude zu ver-

schaffen. Da der Zugang zum Dach durch

eine Gittertür und der zum ersten Oberge-

schoss durch eine Brandschutztür ver-

schlossenwaren, mussten die Einsatzkräfte

diese gewaltsam öffnen.

Abschnittbildung

Der zwischenzeitlich eingetroffene Gemein-

debrandinspektor Frank Schepula teilte die

Einsatzstelle in vier Abschnitte ein: Ab-

schnitt Bahnhofstraße, Abschnitt Heppen-

heimer Straße, Abschnitt Messen sowie

Abschnitt Rettungsdienst.

Im Abschnitt Heppenheimer Straße muss-

ten sich die Einsatzkräfte gewaltsam Zu-

gang zu einer Anwaltskanzlei verschaffen,

um dort eine Riegelstellung zum Brandob-

jekt aufzubauen. Eine Mitarbeiterin des im

Erdgeschoss liegenden und geöffneten

Schuhgeschäftes konnte einen General-

schlüssel für alle weiteren Räumlichkeiten

zur Verfügung stellen. Dies ermöglichte den

gewaltfreien Zugang zu den übrigen Räu-

men.

Die Einsatzleitung zog die Trupps auf dem

Dach und im Innenangriff im ersten Ab-

schnitt nach kurzer Zeit zurück, da sich der

Einsatz dort als zu gefährlich herausstellte.

Stattdessen führte sie die Brandbekämp-

fung über die Drehleiter und einenmobilen

Monitor im Hof fort. Ein Trupp nahm an-

schließend ein B-Hohlstrahlrohr vor und

riegelte so die rückwärtigen Gebäude ab.

Parallel dazu evakuierten Einsatzkräfte

und die Polizei gemeinsamdie angrenzen-

den Gebäude und brachten die Bewohner

in Sicherheit.

Vollalarm

Für die Gemeinde Fürth erfolgte im An-

schluss Vollalarm für alle Wehren und die

Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Rim-

bach. Die Abteilungen aus Rimbach Mitte

und Lauten-Weschnitz/Mitlechtern bilde-

ten den Abschnitt Wasserversorgung. Als

Wasserentnahmestelle diente die in rund

100Meter Entfernung amBrandobjekt vor-

beifließende Weschnitz.

„Die bauliche Situation rund umdas Brand-

objekt war so schwierig, dass ich ent-

schied, den Teleskopmast der Werkfeuer-

wehr Freudenberg-Weinheim hinzuzuzie-

hen. Mit diesem konnten wir über das Ge-

bäude an der Heppenheimer Straße

schwenken und so die Gebäudestrukturen

im hinteren Teil optimal schützen“, sagte

Einsatzleiter Frank Schepula.

Zwischenzeitlich traf der Firmeninhaber an

der Einsatzstelle ein und konnte nähere

Angaben zu den gelagerten Materialien

machen. Neben Werkzeugmaschinen mit

Ölen etc. befanden sich Elektronikbauteile

und Lithium-Ionen-Akkus im Brandobjekt.

Daraufhin stellte man nun, mit Ausnahme

der Riegelstellungen, auf die Brandbe-

kämpfung mit Schaum um. Die Einsatzlei-

tung veranlasste eine WE-Meldung an das

Lagezentrum des Hessischen Innenminis-

teriums. Zudem forderte sie den ABWasser/

Schaum der Werkfeuerwehr Freudenberg

und die Feuerwehr Heppenheim mit Dreh-

leiter sowie Wechsellader AB Schaum und

AB GAS nach.

Rundfunkdurchsagen und die Smartphone-

App „KatWarn“ informierten die Bevölke-

rung in Fürth darüber, dass sie Fenster und

Türen geschlossen halten sollte.

Ein neuer Abschnitt „Atemschutzlogisitik/

Dekon“ wurde gebildet und ging gemeinsam

mit demEinsatzabschnitt „Rettungsdienst“

auf einem Bereitstellungsplatz in Stellung.

Betreuungskräfte der Hilfsorganisationen

kümmerten sich hier umdie Versorgung der

Einsatzkräfte mit Getränken.

Neben der zwischenzeitlich eingetroffenen

Brandschutzaufsicht des Kreises Berg-