Table of Contents Table of Contents
Previous Page  18 / 40 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 18 / 40 Next Page
Page Background

18 FLORIAN HESSEN 1 | 2016

AUS DEM EINSATZTAGEBUCH

680.000 Liter Löschwasser aus dem Trink-

wassernetz ein. In den 27 Stunden Einsatz

verletzten sich drei Feuerwehrleute leicht,

alle konnten allerdings weiter am Einsatz

teilnehmen.

„Die Zusammenarbeit aller Beteiligten ver-

lief vorbildlich, das ruhige und besonnene

Miteinander bemerkten auch Außenste-

hende. Nach demEinsatz kamen Anwohner

mit Dankesbriefen im Gerätehaus vorbei.

Es wurden sogar Dankesanzeigen in den

lokalen Tageszeitungen geschaltet. Dies

sorgte auch bei den Einsatzkräften für ein

sehr positives Gefühl“, sagte Einsatzleiter

Frank Schepula. Und er ergänzt: „Eines ist

klar: Ohne hoch motivierte Einsatzkräfte

wäre ein solches Arbeitspensum sicher

nicht zu leisten gewesen“.

Kräfteübersicht

Im Einsatz befanden sich rund 50 Einsatz-

fahrzeuge mit rund 150 Einsatzkräften aus

allen neun Ortsteilwehren der Gemeinde

Fürth im Odenwald, die Freiwilligen Feuer-

wehren aus Rimbach, Mörlenbach, Heppen-

heim, Lindenfels, Wald-Michelbach, die

Werkfeuerwehr Freudenberg sowie der

Brandschutzaufsichtsdienst, der Rettungs-

dienst und die Polizei.

Text: Markus Meissner, Wehrführer

Fürth-Mitte, und Christian Fleschhut,

Zugführer Fürth-Steinbach

Fotos: Luftbild PP Südhessen, Fritz

Kopetzky, Feuerwehr Gemeinde Fürth

straßemachte sich auch der Brandschutz-

dezernent des Regierungspräsidiums

Darmstadt vor Ort ein Bild der Lage. Die

Polizei fotografierte den Brand aus einem

Hubschrauber.

In jedemAbschnitt standen nun rund 5.000

Liter Schaummittel zur Verfügung. Pro Mi-

nute wurden etwa 10.000 Liter Löschwas-

ser abgegeben. Um den Wasserstand der

Weschnitz anzuheben und damit genügend

Löschwasser zur Verfügung zu haben, öff-

nete der Gewässerverband ein Rückhalte-

becken oberhalb Fürths. Um eventuelle

Paralleleinsätze abzuarbeiten, besetzten

Wehren ausWald-Erlenbach, Kirschhausen

und Zotzenbach die Gerätehäuser in Fürth

und Rimbach mit jeweils einem Löschzug.

Der massive Löscheinsatz zeigte gegen

16:30 Uhr endlich Wirkung. Das Feuer war

unter Kontrolle und die Riegelstellungen

wurden aufgegeben. Über diverse Fenster

konnte nun der Brand im hinteren Teil des

Gebäudes direkt bekämpft werden.

Die durch den Rauch beaufschlagte Ein-

satzkleidung legten die Einsatzkräfte noch

an der Einsatzstelle in einem Schnellein-

satzzelt des Rettungsdienstes ab, um die

kontaminierte Ausrüstung – in Big Bags

verpackt – der Atemschutzwerkstatt zuzu-

führen. So vermieden sie eine Kontamina-

tionsverschleppung.

Aufwendige Nachlöscharbeiten

Die WF Freudenberg übernahmmit ihrem Te-

leskopmast die Nachlöscharbeiten durch die

Fensterfront des Gebäudes. Dort löschte sie

Raum für Raum ab und schäumte diese ein.

Um 16:53 Uhr meldete sie „Feuer aus“.

Ein hinzugezogener Baufachberater des THW

riet nach Begutachtung der Einsatzstelle von

einem Betreten des Gebäudes ab.

Gegen 23:30 Uhr flammte der Brand erneut

auf, sodass die Feuerwehr Lindenfels erneut

zur Einsatzstelle ausrücken musste. Gegen

03:30 Uhr endete auch dieser Einsatz.

Am nächsten Morgen gegen 11:00 Uhr

nahm die Einsatzleitung die Brandwache

zurück und ersetzte sie durch regelmäßige

Kontrollen des Gemeindebrandinspektors.

Kurz vor 14:00 Uhr kam es erneut zu stär-

kerer Rauchentwicklung, die den Einsatz

der Feuerwehr notwendig machte. Wieder

setzte sie Schaum ein und bekämpfte den

Brand durch die Eingangstür. Gegen 16:15

Uhr konnte endgültig „Feuer aus“ gemeldet

werden.

In der Zwischenzeit liefen dieMaschinen in

denWerkstätten zur Prüfung und Reinigung

der eingesetzten Geräte, Materialen und

Bekleidungen auf Hochtouren. Nachdem

die letzten Reinigungsarbeiten in der Atem-

schutzwerkstatt mittwochs gegen 21:00

Uhr abgeschlossen waren, kames amDon-

nerstagmorgen gegen 01:00 Uhr direkt zum

nächsten Brandeinsatz mit Atemschutz.

Fazit

Insgesamt setzen die ca. 150 Einsatzkräfte

etwa 2.000 Liter Schaummittel und rund

Nachlöscharbeiten am

nächsten Morgen.