28 FLORIAN HESSEN 2 | 2016
Kassel
Waren bislang für den „normalen“ Erste-Hilfe-Lehrgang seit Jahr-
zehnten 16 Unterrichtseinheiten Schulung vorgesehen, werden
interessierte Mitbürgerinnen und Mitbürger nun kompakt in neun
Einheiten unterrichtet. Während mit dem kürzeren Kurs künftig
die Akzeptanz in der Bevölkerung gesteigert werden soll, war für
die Feuerwehren schnell klar: Für ehrenamtlich tätige Profis ist
dieser Umfang nicht ausreichend.
So entwickelte die Hessische Landesfeuerwehrschule in Kassel
ein erweitertes siebenstündiges Training speziell für Feuerwehr-
angehörige.
Bei der Entwicklung des Trainings ist weiterhin die FwDV 2 Grund-
lage. Besonders berücksichtigt werden Gefahren, die im täglichen
Einsatz der Brandschützerinnen und Brandschützer zu Verletzun-
gen und Notfällen führen können. Ziel ist es, alle Einsatzkräfte zu
befähigen, fach- und situationsgerecht im Feuerwehreinsatz Erste
Hilfe zu leisten.
An der HLFS entstand deshalb ein Curriculum, das nunmehr von
Erste-Hilfe-Ausbilderinnen und -Ausbildern umgesetzt und ge-
schult werden soll.
Praxisnahe Schulung von
Nicht-Feuerwehr-Ausbildern
In der „speziellen“ Erste-Hilfe-Ausbildung für Feuerwehrangehöri-
ge werden nun diverse Themen aufgegriffen, die in der bisherigen
Schulung nicht vorgesehen waren. Beispielsweise die Rettung
und der Transport mit speziellen Hilfsmitteln, wie Halswirbelsäu-
lenstützkragen und Spineboard. Aber auch die Sicherheit an der
Einsatzstelle, z.B. der Umgang mit Materialien, die durch Erbro-
chenes kontaminiert sind, oder der Umgang mit benutzten Kanü-
len, stand auf dem Plan. Bei der ersten Schulung im Landkreis
Kassel wurden die Ausbilderinnen und Ausbilder unter Leitung von
Kreisfeuerwehrarzt Peter Stahl für ihre Arbeit „fit gemacht“.
IM FOKUS
Rund 30 Erste-Hilfe-Ausbilder der vom Landkreis beauftragten Hilfsorganisationen
trainierten das schnelle Ausziehen der Feuerwehreinsatzbekleidung.
Ausbilder im Landkreis Kassel in neues Erste-Hilfe-Konzept eingewiesen
Fit für die Feuerwehr –
Train the Trainer