28 FLORIAN HESSEN 3 | 2016
AUS DEM EINSATZTAGEBUCH
Einsätze zur Wasserrettung rufen immer wieder Feuerwehren auf den Plan. Schnelle Hilfe ist hier oft lebenswichtig, um Menschen vor dem Er-
trinken zu retten. Auch die Kälte des Wassers setzt den Verunfallten wie den Rettern zu. Hier einige Beispiele aus Raunheim, Alsfeld-Eifa und
Frankfurt-Rödelheim.
Alsfeld-Eifa
Zu einem schweren Verkehrsunfall kam es am Sonntagabend, dem
17. April 2016, in Alsfeld-Eifa. Ein 79-jähriger Autofahrer kam nach
einer scharfen Linkskurve auf einer Brücke von der Fahrbahn ab,
durchbrach das Geländer und landete seitlich in einem Bachlauf.
Der Fahrer sowie eine 80-jährige Mitfahrerin und ein 84-jähriger
Mitfahrer verletzten sich bei dem Unfall schwer. Vier Ret-
tungsteams, zwei Notärzte und die Crews der Rettungshubschrau-
ber Christoph Gießen und Christoph 28 aus Fulda versorgten die
Verunfallten. Ein Unfallopfer musste die Feuerwehr mit einem Hal-
tegurt und einem Rettungsbrett aus dem Fahrzeug heben. Der Ein-
satz von hydraulischem Rettungsgerät war laut einem Feuerwehr-
sprecher nicht nötig. Da aus dem Unfallwagen ölige Betriebsstoffe
ausliefen, errichtete die Feuerwehr zwei Ölsperren im Bachlauf.
Zur Bergung des Wagens rückte ein Abschleppunternehmen mit
Kranwagen an. Die Bundesstraße 62 war während der Rettungsar-
beiten und der Bergung für rund eine Stunde voll gesperrt.
Text und Fotos: Philipp Weitzel
Wasserrettungen
Immer wieder eine besondere Herausforderung
Frankfurt-Rödelheim / Frankfurt-Sachsenhausen
Auch in Frankfurt kommt es immer wieder zu Unfällen am Main.
Im Dezember letzten Jahres musste die Frankfurter Feuerwehr
zuerst zwei Ruderer retten, die zu nah an dem Feuerlöschboot
vorbeikamen. Dabei geriet ein Paddel gegen das Feuerlöschboot
und das Ruderboot kenterte durch die entstandene Hebelwir-
kung. Der diensthabende Schiffsführer hörte die Hilferufe. Er
alarmierte über Funk weitere Einsatzkräfte.
Zeitgleich entkleidete sich ein Kollege, selbst Rettungsschwim-
mer, sprang in den Main und sicherte einen Mann auf dem bereits
abgetriebenen Ruderboot. So konnte er ihn vor dem Ertrinken
retten. Durch das nur sieben Grad kalte Wasser war er bereits völ-
lig entkräftet. Der zweite Ruderer konnte sich am Feuerlöschboot
festhalten. Ihn zog der Schiffsführer an Bord. In einem geheizten
Raum des Feuerlöschbootes erhielten die beiden Havaristen tro-
ckene Bekleidung der Berufsfeuerwehr. Nach einer Behandlung
durch den Rettungsdienst kamen beide zur Überwachung in ein
Krankenhaus.
Gut eine Woche später war ein Pkw in Sachsenhausen in den Main
gefahren. Ein Rettungsschwimmer der alarmierten Feuerwehr
sprang sofort in das etwa sieben Grad kalte Wasser, konnte eine
bewusstlose Person durch das Fenster der Fahrertür retten und an
Land bringen. Sie wurde durch den Rettungsdienst versorgt und in
eine Klinik gebracht. Taucher der Feuerwehr suchten im Main nach
weiteren Personen. Das Ufer wurde durch Fußtrupps und vomWas-
ser aus mit mehreren Booten von Feuerwehr und Wasserschutzpo-
lizei abgesucht. Diese Suche blieb ergebnislos. Das Fahrzeug wur-
de mittels Winde und Kran aus dem Main geborgen.
Text: Feuerwehr Frankfurt
Pkw stürzte in Bachlauf
Ruderboot kenterte und Pkw fuhr in den Main