FLORIAN HESSEN, Ausgabe 1/2020

12 FLORIAN 6 | 2019 TITELGESCHICHTE geführt werden sollten, können Kinder in der dritten Jahrgangs- stufe Informationen beispielweise zum Absetzen eines Notrufs oder zum richtigen Verhalten im Brandfall bereits aufnehmen und umsetzen. Zudem bietet dieses Alter auch die besten Mög- lichkeiten, um Mitglieder für die Kinder- und Jugendfeuerwehren zu gewinnen. Brandschutzerziehungskoordination: Bindeglied und Ansprechpartner Der Brandschutzerziehungskoordination fällt die Aufgabe zu, die Brandschutzerziehung innerhalb seines Zuständigkeitsbe- reichs zu koordinieren – dies ergibt sich allein schon aus sei- nem Titel. Die Koordination beinhaltet dabei vor allem die Ver- netzung der Brandschutzerziehenden der Region im Rahmen ei- nes sogenannten „Brandschutzerzieher-Pools“, um mögliche zeitliche Kapazitäten der Ehrenamtlichen zu ergründen und ge- gebenenfalls Synergieeffekte zu schaffen. Daneben ist die Koor- dinationsstelle auch Bindeglied zwischen Feuerwehren sowie den Kreisaufsichten von Kindertagesstätten und Schulen und zentraler Ansprechpartner in allen Belangen der Brandschutzer- ziehung. Daneben fällt dem Koordinator die Aufgabe zu, Konzepte zu ent- wickeln, um auch neue Brandschutzerzieherinnen und -erzieher zu gewinnen, auszubilden und zu schulen. Es ist ratsam, Schu- lungen und Fortbildungsveranstaltungen auch für Lehrkräfte zu öffnen. Die Lehrerinnen und Lehrer können so im Rahmen des regulären Unterrichts Brandschutzerziehungseinheiten vorberei- ten und gegebenenfalls Material entwickeln, das im Rahmen der Brandschutzerziehung zum Einsatz kommt. Letztendlich dient dies auch der Entlastung der Feuerwehrkräfte, die die Brand- schutzerziehung vor Ort durchführen. – In den Städten und Gemeinden arbeiten die Brandschutzerzie- herinnen und Brandschutzerzieher wie bisher weiter. – Kreise, kreisfreie Städte und Städte mit Sonderstatus richten mit finanzieller Unterstützung eine Brandschutzkoordination ein und können so ihrer Aufgabe „Planen und Fördern“ gerecht werden. Zusätzlich können sie einen Personalpool aufbauen, der regional eingesetzt werden kann. – Das Land stellt weiterhin das Brandschutzerziehungsmaterial und jedem Kreis, kreisfreier Stadt und den Städten mit Sonder- status einmalig ein Brandschutzerziehungsmobil zur Verfü- gung. Im Rahmen des Pilotprojekts wurden die Richtlinie zur Förderung eines Brandschutzerziehungskoordinators erarbeitet, Aufgabenge- biete abgesteckt und Arbeitskonzepte entwickelt, die in dem ge- nannten Leitfaden zusammengefasst sind. Zudem legte die Steu- erungsgruppe die Ausgestaltung und inhaltliche Bestückung des Brandschutzerziehungsmobils fest. Ergebnisse des Pilotjahres Grundsätzlich soll die Brandschutzerziehung nach Meinung der Experten der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brand- schutzes (vfdb) sowie auch des Landesfeuerwehrverbandes Hes- sen (LFV) Kindern im letzten Kindergartenjahr, in der dritten Klasse sowie in der Mittelstufe angeboten werden. Um eine Überforderung der in der Regel ehrenamtlich tätigen Brand- schutzerzieherinnen und Brandschutzerzieher zu vermeiden, hat sich die Steuerungsgruppe des Pilotprojekts „Brandschutz- erziehungskonzept“ darauf verständigt, die dritten Klassen in den Fokus zu rücken. Im Gegensatz zu Kindern im Vorschulalter, die rein spielerisch an das Thema Feuer und Brandschutz heran- Präventionsmaßnahme mit Nebeneffekt: Über die Brandschutzerziehung kann die Feuerwehr gleichermaßen Werbung für die Jugendfeuerwehr betreiben. Ein Besuch im Feuerwehrhaus im Rahmen der Brandschutzerziehung steigert die Begeisterung der Kinder für die Feuerwehr und kann beim Abbau möglicher Hemmschwellen unterstützen.

RkJQdWJsaXNoZXIy NjI4ODE=