FLORIAN HESSEN, Ausgabe 1/2020

FLORIAN 6 | 2019 11 TITELGESCHICHTE W IESBADEN Feuer übt auf Kinder eine große Faszination aus. Deshalb ist es wichtig, dass sie früh lernen, welche Gefahren davon ausgehen und was man machen muss, wenn es doch einmal brennen sollte. Die Brandschutzerziehung ist dabei eine Form brandschutzpäda- gogischer Vermittlungsarbeit und dient dazu, Kinder im richtigen Umgang mit Feuer zu schulen und sie über das Verhalten im Brandfall zu informieren. Die Brandschutzerziehung wird in Hessen in aller Regel von den örtlichen Feuerwehren in kommunalen Kindergärten und Grund- sowie weiterführenden Schulen durchgeführt. Neben der Wis- sensvermittlung dient sie den Feuerwehren aber ebenso auch als Plattform, um über das Feuerwehrwesen im Allgemeinen zu infor- mieren und für ihre Belange zu sensibilisieren. Daneben kön- nen durch den direkten Kon- takt mit Kindern gegebenen- falls bestehende Berührungs- ängste abgebaut werden – denn nachgewiesenermaßen verstecken sich manche Kin- der im Brandfall nicht nur aus Angst vor Rauch und Flam- men, sondern auch vor den mit Atemschutzmaske ausge- statteten Feuerwehrleuten in Schränken und Nischen, wo sie nur schwer zu finden sind. Die Brandschutzerziehung spielt deshalb im Alltag der meisten Freiwilligen Feuerweh- ren eine zunehmende Rolle und ist für eine kindgerechte Aufbereitung des Themas Brandschutz von großer Be- deutung. Konzept hebt Brandschutzerziehung auf neues Niveau Im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrags sind Kommunen, Kreise und das Land verpflich- tet, gemeinsam für eine flä- chendeckende Brandschutzer- ziehung in Hessen zu sorgen. Bereits jetzt leisten die (fast ausschließlich ehrenamtlichen) Brandschutzerzieherinnen und Brandschutzerzieher auf kom- munaler Ebene die eigentliche Brandschutzerziehung und das Land stellt dauerhaft kostenlos Brandschutzerziehungsmaterial zur Verfü gung. Das Land hat nun sein Bestreben, die Brand- schutzerziehung hessenweit auszubauen, weiter intensiviert und ein Konzept entwickelt, mit dem die Brandschutzerziehung hes- senweit vorangebracht werden soll: Mit dem Brandschutzerzie- hungskonzept , das die Anschubfinanzierung für die Einstellung ei- nes Brandschutzerziehungskoordinators, die Einrichtung eines Personalpools für die Brandschutzerziehung sowie die Förderung eines Brandschutzerziehungsmobils beinhaltet, hebt das Land die Brandschutzerziehung in Hessen auf eine neue Stufe und bietet den Kreisen, kreisfreien Städten und Städten mit Sonder- status die Möglichkeit, die Brandschutzerziehung in ihrem jewei- ligen Zuständigkeitsgebiet noch flächendeckender und effektiver anzubieten. Das Konzept ist auf Grundlage der Ergebnisse eines mehr als ein- jährigen Modellprojekts in den Landkreisen Main-Kinzig, Offen- bach, Fulda und Gießen, in den Sonderstatusstädten Fulda und Hanau sowie in der Stadt Kassel erarbeitet und erprobt worden. Die Projekt-Steuerungsgruppe bestand neben Vertreterinnen und Vertretern der Pilotregionen aus Vertretern des Innenministeri- ums (HMdIS) sowie des Fachausschusses Brandschutzerziehung und -aufklärung im Landesfeuerwehrverband Hessen. Die Ergeb- nisse des Pilotprojekts, grundlegende Informationen zum Kon- zept und zur Brandschutzerziehung im Allgemeinen sowie För- der- und Unterstützungsmöglichkeiten sind in einem Leitfaden zusammengefasst, der in Kürze unter www.innen.hessen.de/ ehrenamt abrufbar sein wird. Zusammenfügung alter und neuer Bausteine Durch das Brandschutzerziehungskonzept werden die bereits vorhandenen mit neuen Bausteinen zusammengefügt: Spielerisch lernen: Brandschutzerziehung klärt Kinder über den Umgang mit Feuer sowie das richtige Verhalten im Brandfall auf und vermittelt gleichzeitig die Arbeit der Feuerwehr.

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