12 FLORIAN HESSEN 7 | 2015
FEUERWEHR DES MONATS JULI
wechslungsreichen, spannenden und außergewöhnlichen Übun-
gen anzusprechen und so immer wieder aufs Neue die Lust auf
die Feuerwehr zu wecken.
Phase 1: Kinder und Jugendliche in die Jugendfeuerwehr holen
Regelmäßig im Herbst wird in der 4. Grundschulklasse Brand-
schutzerziehung an zwei Projekttagen veranstaltet und so das
Interesse der Kinder für die Feuerwehr geweckt. Am zweiten
Abend gibt es gleich einen Begrüßungsabend in der Feuerwehr
– und regelmäßig bleiben dann einige der Kinder in der Jugend-
feuerwehr „hängen“.
Phase 2: Jugendliche in der Jugendfeuerwehr halten
Durch abwechslungsreiche, spannende und außergewöhnliche
Übungen wird bei den Jugendlichen immer wieder aufs Neue die
Lust auf Feuerwehr geweckt. Ziel ist „das maximale an verrück-
ten und coolen Aktionen“ auszuprobieren. Das Freizeitangebot
ist abwechslungsreich, ein Highlight sicher der Dänemark-Urlaub
im Sommer. Aber auch Erfolge bei Wettbewerben halten die
Jugendlichen.
Phase 3: Jugendliche in die Einsatzabteilung übernehmen
Mit 17 Jahren werden die Jugendlichen automatisch in die Ein-
satzabteilung übernommen und bekommen gleich ihren Spind
und Einsatzkleidung – oft noch bei einem Jugendfeuerwehr-
Übungsabend. Das senkt die Hürde, zum Übungsabend der
Erwachsenenwehr zu kommen. Die Wehrführung reserviert auch
schon früh einen Platz für die Grundausbildung. Sogar um die
Fahrt zum Lehrgangsort kümmert sich die Wehrleitung.
Die Freiwillige Feuerwehr aus dem Twistetaler Ortsteil Berndorf
ist Feuerwehr des Monats Juli 2015. Innenstaatssekretär Werner
Koch überreichte der Feuerwehr am 12. August 2015 die Aus-
zeichnung bei einer Feierstunde im Feuerwehrhaus. „Der Erfolg
der Berndorfer Jugendfeuerwehr ist kein Zufall, sondern das
Ergebnis von großem ehrenamtlichen Engagement und einer klu-
gen Strategie, bei der alle an einem Strang ziehen“, sagte der
Staatssekretär.
Bei rund 1.800 Einwohnern in Berndorf sind 50 Mädchen und
Jungen bei der Jugendfeuerwehr aktiv. Somit zählt die Jugendfeu-
erwehr Berndorf zu den größten Jugendfeuerwehren des Land-
kreises Waldeck-Frankenberg.
„Von der Brandschutzerziehung in der Grundschule, über ein
abwechslungsreiches Übungs- und Freizeitangebot, bis hin zur
Übernahme in die Einsatzabteilung: Die Freiwillige Feuerwehr in
Berndorf macht vor, wie gut eine lebendige und erfolgreiche
Nachwuchsarbeit funktioniert“, lobte der Staatssekretär.
Vier-Phasen-Konzept
belebt Nachwuchsarbeit
In den 90er-Jahren hatte die Einsatzabteilung der Feuerwehr
Berndorf ein Durchschnittsalter von 40 Jahren und es war kaum
Nachwuchs in Sicht.
Das „Vier-Phasen-Konzept“ war die Antwort auf die Frage, wie
sie attraktiver für den Nachwuchs werden könnten. Grundlegend
dabei war, die verschiedenen Altersklassen immer wieder mit ab-
Staatssekretär Werner Koch (5. v. r.) war zu Gast bei der Berndorfer Feuerwehr.
Freiwillige Feuerwehr Berndorf