Page 12

Florian_11_14

Lagerhallen mit großer Brandlast Feuer in einem Industriebetrieb Die Ostseite der Halle nach der Durchzündung. n Neu-Isenburg In der Nacht zum 22. Oktober 2014 brannte im südwestlichen Industriegebiet von Neu-Isenburg eine zu einer Schmelzfarbenfabrik gehörende Lagerhalle. An diesem Abend bestand eine Sturmwarnung des Deutschen Wetterdienstes. Im Verlauf des Einsatzes wurden im Einsatzstellenbereich zum Teil Windgeschwindigkeiten von bis zu 60 km/h gemessen, die den Einsatz enorm erschwerten. Lage Die Lagerhalle steht in einem über viele Jahrzehnte gewachsenen Gewerbegebiet mit enger Bebauung. In der Halle lagerten etwa 50 t Farben, Lacke, Lösemittel, Verdünnungen, Kunstharz und weitere zum Teil leicht ent- zündliche Materialien. Nördlich und direkt an die Halle angebaut befindet sich eine Lagerhalle mit Büroräumen und Fahrzeugen eines Dachdeckerbetriebes. Hier stehen ebenfalls große Mengen leicht brennbarer Materialien wie Holz, Teerpappe, Dämmstoffe und Gasflaschen. An diesen Betrieb angebaut befindet sich ein Lager des örtlichen Energieversorgers, hier werden Transformatoren und Öle gelagert. Auf der Ostseite steht – ebenfalls direkt angebaut – ein Abrissunternehmen mit einem Reifen und Gaslager sowie einer Betriebstankstelle und dem Fuhrpark mit schweren Arbeitsmaschinen. Auf der Nordostseite befinden sich angrenzend eine Großbäckerei sowie ein Omnibusbetrieb mit dem Fuhrpark. Im Norden schließt sich Wohnbebauung an. Auf der Südseite befinden sich der Innenhof sowie eine etwa zehn mal dreißig Meter lange Baracke der Schmelzfabrik. Einsatzbeginn Die Feuerwehr Neu-Isenburg wurde um 21:07 Uhr zu einer Brandnachschau alarmiert. Ein Anrufer hatte eine Explosion gemeldet, konnte aber kein Feuer erkennen. Um 21:09 Uhr rückten der ELW 1 sowie ein HLF zur Überprüfung aus. Die ersteintreffenden Kräfte fanden um 21:12 Uhr in einer Lagerhalle ein brennendes Fass vor. Der Brand breitete sich sehr schnell aus. Daraufhin entschied die Einsatzleitung um 21:15 Uhr, auf das Alarmstichwort F 2 und aufgrund der rasanten Entwicklung schon um 21:17 Uhr auf F 3 „Ausgedehnter Brand in Sondergebäuden“ zu erhöhen. „Der erste Trupp, der in das Objekt vorging, stellte bereits eine intensive Brandentwicklung fest. Da schon Fässer explodierten, musste er sich zunächst wieder zurückziehen“, schilderte Einsatzleiter Stefan Werner die vorgefundene Situation. Den Beginn des Einsatzes behinderte ein verschlossenes Rolltor, das aufwendig geöffnet werden musste. Ein Teil der Einsatzkräfte bereitete den Einsatz eines Werfers vor. Parallel dazu brachten andere die erste Drehleiter auf der Südseite der Lagerhalle in Stellung und setzten über dem inzwischen durchgebrannten Dach ein Wenderohr ein. Ein Mitarbeiter des Abrissunternehmens berichtete, dass zu seinem Betrieb bereits eine Fläche durchgebrannt sei. Zum Schutz des Reifenlagers baute der 2. Löschzug über einen Teleskopmast sowie ein TLF 24/50 eine Riegelstellung auf. Zwei Einsatzabschnitte wurden gebildet – West und Ost, später ergänzt durch einen Abschnitt Nord. Um 21:34 Uhr ließ der Einsatzleiter jeweils einen Löschzug aus den Nachbarstädten Dreieich und Langen alarmieren, später noch einen Schlauchwagen sowie den Gefahrstoffmesszug des Kreises Offenbach. Feuer greift über Zwanzig Minuten später war der im Norden direkt angrenzende Dachdeckerbe- 12 FLORIAN HESSEN 11/2014


Florian_11_14
To see the actual publication please follow the link above