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Die Feuerwehr entfernt einen Fahrbahnteiler, um ein Wenden der Fahrzeuge zu ermöglichen. Einsatzablauf Die Alarmierung der Einsatzkräfte durch die Zentrale Leitstelle Limburg-Weilburg erfolgte ab 18:59 Uhr. Sie alarmierte vier Rettungshubschrauber, die Feuerwehr Bad Camberg, den KBI, vier RTW, LNA und OLRD, das DRK OV Bad Camberg, die Notfallseelsorge, ergänzend die Feuerwehr Limburg, und später das Kriseninterventionsteam des benachbarten Rheingau- Taunus-Kreises. Die Zentrale Leitstelle forderte direkt die Rettungshubschrauber an, da der zweite stellvertretende Stadtbrandinspektor aus Bad Camberg mit seinem privaten Fahrzeug unmittelbar hinter dem Unfallgeschehen unterwegs war. Er ist auch ausgebildeter Rettungssanitäter und konnte so der Leitstelle zeitnah präzise Angaben über die Anzahl der Verletzten, Art der Verletzungen und die Verkehrssituation machen. Bedingt durch die oben geschilderten Schwierigkeiten bei der Anfahrt erreichten die Fahrzeuge die Einsatzstelle erst, nachdem alle Rettungshubschrauber bereits eingetroffen waren. Aufgrund widersprüchlicher Meldungen über eine Totalsperrung beider Richtungen wurde nicht über die Gegenfahrbahn angefahren. Die Feuerwehr befreite die verletzten und getöteten Personen aus den Fahrzeugen und unterstützte den Rettungsdienst. Die Einsatzkräfte haben zudem eine Benzinlache abgebunden und den Brandschutz sichergestellt. Der Einsatz erstreckte sich über die Fahrbahnen in beide Richtungen. Sie wurden im späteren Verlauf voll gesperrt und die Rettungsplattform diente als Verbindungsbrücke. Bei solchen Einsätzen ist erfahrungsgemäß damit zu rechnen, dass nicht beteiligte Verkehrsteilnehmer über Stunden im Stau stehen. Die Einsatzkräfte entfernten daher die Fahrbahnteiler auf einer Länge von rund 15 m, um ein Wenden der Fahrzeuge und somit den Abfluss des Verkehrs zu ermöglichen. Allerdings waren sämtliche tangierenden Landstraßen ebenfalls überlastet. Während die meisten Einsatzkräfte aus Limburg zeitnah wieder zurückkehren konnten, wurde deren Flutlichtmastfahrzeug zusammen mit den Bad Camberger Fahrzeugen zur Ausleuchtung benötigt. Sieben Unfallbeteiligte transportierte das Bad Camberger MTF zu einer Unterkunft in Limburg zur Betreuung und Übernachtung. Das Kriseninterventionsteam des benachbarten Rheingau-Taunus- Kreises und Feuerwehrangehörige betreuten elf weitere Beteiligte sowie 15 angereiste Angehörige im Feuerwehrhaus Bad Camberg. Der Einsatz endete am nächsten Morgen um 04:10 Uhr. Schlussbetrachtung Die Polizei beobachtete Verkehrsteilnehmer, die das Unfallgeschehen mit Handys gefilmt haben. Abgesehen von moralischen Fragen führte dies zu weiteren Verzögerungen, da diese modernen „Gaffer“ für ihre Tätigkeit das Tempo im Vorbeifahren drosseln. Möglichkeiten, diesem Tun entgegen zu wirken, bestehen leider kaum. Weiterhin hat sich ein wenige Tage nach dem Unfall anberaumtes Gespräch für die Einsatzkräfte mit Mitarbeitern der Notfallseelsorge als hilfreich erwiesen. Text: Helmut Thies, FF Bad Camberg Fotos: FF Bad Camberg, Hessische Polizeifliegerstaffel ANZEIGE FLORIAN HESSEN 11/2014 11


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