trieb nicht mehr zu halten. Das Feuer griff über. Hier hatte die Feuerwehr Langen einen weiteren Teleskopmast mit Wenderohr sowie einen tragbaren Werfer in Stellung gebracht (EA Nord). Die Feuerwehr schaffte es, eine Ausbreitung auf der Ostseite zu verhindern. Um 22:01 Uhr waren drei Werfer auf der Westseite, zwei Werfer auf der Ostseite, zwei Werfer und ein B-Rohr auf der Nordseite sowie ein Werfer auf der Südseite im Einsatz. Der Wind erreichte Böen von bis zu 60 km/h, die das Löschen enorm erschwerten. Übersichtsplan zum Einsatz. Eine viertel Stunde später befanden sich eine Großbäckerei und ein Busbetrieb auf der Nordostseite in Gefahr. Die Großbäckerei, der Fuhrpark des Busunternehmens und eine Taxizentrale mussten geräumt werden. Die Polizei war gezwungen, zusätzlich den gefährdeten Bereich zu räumen, denn zahlreiche Schaulustige behinderten an der Einsatzstelle die Zufahrt. Als Verstärkung forderte die Einsatzleitung einen Löschzug aus Dietzenbach und ein LF aus Dreieich an. Um 23:26 Uhr waren schließlich zehn Werfer/Wenderohre und zwei B-Rohre im Einsatz. Weitere Evakuierungen Die Feuerwehr räumte vorsorglich einige direkt angrenzende Wohnhäuser und brachte die 42 Evakuierten im Betreuungsbus des Kreises Offenbach unter, wo sie das DRK versorgte. „Kritisch war zu diesem Zeitpunkt die Lage im Norden. Wir konnten eine weitere Ausbreitung des Brandes auf die Bäckerei und das Busunternehmen nicht ausschließen“, beschreibt Einsatzleiter Stefan Wernerdie Situation. „Deshalb haben wir zwei Drehleitern mit Wenderohren eingesetzt, um die Ausbreitung zu verhindern. Tatsächlich hatten wir um 23:35 Uhr das Feuer unter Kontrolle.“ Zwischenzeitlich waren die Hallendächer beider Lagerhallen eingestürzt. Mit einem umfassenden Schaumangriff wurden beide Hallen abgelöscht und damit ein Übergreifen auf die zum Teil beschädigte Halle der Nordseite verhindert. Kurz vor drei konnten die ersten Kräfte abgelöst werden. Alle auswärtigen Kräfte entließ der Einsatzleiter um 04:56 Uhr. Die Hubrettungsgeräte mit den jeweiligen Ergänzungen zur Einspeisung der Fahrzeuge blieben vor Ort, ebenso ein Teleskopmast sowie das TLF 24/50. Nachlöscharbeiten Tags darauf flackerten, auch weil Dachteile einstürzten, immer wieder Glutnester auf, die abgelöscht werden mussten. Gegen 15:00 Uhr gab die Brandermittlung die Halle des Dachdeckerbetriebes frei. Ein Radlader sicherte einen ungefährdeten Zugang für die Feuerwehrkräfte. Danach konnte sie in der Halle nachlöschen. Die Nachlöscharbeiten zogen sich bis zum 24.10. 2014. Funk Die frühe Bildung von Einsatzabschnitten und Trennung der Funkgruppen im Digitalfunk hat sich bewährt. Die Einsatzleitung führte zunächst mit dem ELW 1 und band im weiteren Verlauf den ELW 2 als technische Einsatzleitung mit ein. Als Abschnittsleitungen dienten drei ELW 1. Warnung Aufgrund der starken Rauchentwicklung forderte die Polizei die Bevölkerung mit Lautsprecherdurchsagen auf, ihre Fenster zu schließen. Weiterhin ANZEIGE gab es Rundfunkwarndurchsagen und das System „Katwarn“ wurde ausgelöst. Besonderheiten Die Straßenbeleuchtung im Stadtgebiet wird unter anderem über einen Dämmerungsschalter geschaltet, der auf dem Gelände des benachbarten Energieversorgers installiert ist. Durch die mit dem Brand verbundene Helligkeit schaltete sich die Straßenbeleuchtung im gesamten Stadtgebiet immer wieder aus. In der Brandnacht verbrauchten die Löscharbeiten in der Spitzenzeit 1.000 Kubikmeter Wasser pro Stunde. Gegen 02:00 Uhr lag der Verbrauch noch bei 600 Kubikmetern. Zum Vergleich: Der normale Wasserverbrauch im Stadtgebiet beträgt etwa 200 bis 300 Kubikmeter pro Stunde, in der Nacht zwischen 03:00 und 04:00 Uhr nur bei etwa 50 Kubikmeter. Insgesamt waren rund 200 Einsatzkräfte aus Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei im Einsatz. Text: Andreas Kronhart, Jens Multer, Thomas Peters, Stefan Werner Foto, Skizze: Feuerwehr Neu- Isenburg FLORIAN HESSEN 11/2014 13
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