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Die Einsatzkräfte trugen Filtermasken zum Schutz vor möglicherweise austretenden Benzindämpfen. fürchtet, das Tankschiff könne bei weiter fallendem Wasserstand zerbrechen. Gegen 10:00 Uhr entschloss sich die Einsatzleitung zu einer umfassenden Alarmierung von Feuerwehren und Rettungsdiensten, vor allem mit Löschfahrzeugen, und legte einen Bereitstellungsraum fest. Da auch die Bahnlinie betroffen war, alarmierte sie den Notfallmanager der Bahn, der das Abschalten und Erden sowie einen Personenzugersatzverkehr für die Einsatzdauer organisieren musste. Nach einer kurzen Besprechung teilte der Stadtbrandinspektor die Einsatzstelle in drei Abschnitte ein. Abschnitt 1: Evakuierung Abschnitt 2: Bereitstellungsraum Abschnitt 3: Brandbekämpfung. Die Feuerwehr Lorchhausen begann gegen 10:30 Uhr den Sicherheitsbereich festzulegen ANZEIGE www.dekontaminationssysteme.de DEKONTAMINATION FLORIAN HESSEN 10/2014 und gemeinsam mit der Polizei zu evakuieren. Die Evakuierung war nach etwa drei Stunden abgeschlossen. Ein Teil der Personen waren schon an ihren Arbeitsplätzen. Die restlichen evakuierten Personen kamen bei Freunden und Bekannten unter, so dass das bereit gestellte Bürgerhaus für die Unterbringung nicht gebraucht wurde. Der Abschnittsleiter „Brandbekämpfung“ ließ mehrere Wasserentnahmestellen einrichten, da auf einer Länge von ca. 300 m mehrere Wasserwerfer und Monitore in Stellung gehen mussten, um bei dem Leichtern des Havaristen für den nötigen Brandschutz zu sorgen. Zu dieser Zeit herrschte schwül-heißes Wetter um die 30 Grad, das die Explosionsgefahr begünstigte. Drei TSF-W fuhren den Abschnitt Brandbekämpfung direkt an, da die Tragkraftspritzen für die Wasserentnahme benötigt wurden. Zwischenzeitlich zeichnete sich ein personal- und materialintensiver Einsatz über mindestens 6–8 Stunden ab. Die Einsatzleitung veranlasste gegen 11:00 Uhr die Alarmierung weiterer überörtlicher Kräfte, so unter anderem InfraServ, einen Betreuungszug, Gerätewagen Atemschutz und Erkunder aus Bad Schwalbach und benachrichtigte den Landrat und den Branschutzaufsichtsdienst des Innenministeriums. Gegen 12:00 Uhr ging das Leichterschiff „Scaletta“ längsseits zum Havaristen. Gegen 13:30 Uhr waren die Vorarbeiten zur Wasserentnahme und das Verlegen der B-Leitungen weitestgehend abgeschlossen. Alle zwölf Einsatzkräfte, die 100 m um das Tankschiff arbeiteten, mussten eine Filtermaske tragen, um sich vor möglicherweise austretenden Benzindämpfen zu schützen. Nach ersten Einschätzungen konnte das Leichtern über sechs Stunden dauern. Bei zwei Einsätzen pro Einsatzkraft und einem Wechselintervall von 30 Minuten wegen des schwül-heißen Wetters hätten leicht an die 100 Atemschutzgeräteträger gebraucht werden können. Fast alle Gemeinden aus dem Rheingau waren bereits mit Fahrzeugen und Personal in den Einsatz eingebunden. Die Einsatzleitung entschied, die Stadtbrandinspektoren aus fünf Nachbar-Kommunen hinzu zu ziehen, die dann ihrerseits die benötigten Einsatzkräfte alarmierten. Um 15:30 Uhr begann das Umpumpen der Ladung. Bereits nach zwei Stunden hob sich das havarierte Schiff deutlich. Nach weiteren 1,5 Stunden meldete das Havariekomando „Havarist im Fahrwasser“. Zwei Schlepper zogen die „Ulekrite“ mit dem Leichterschiff in den Bereich Lorcher Werth. Das Feuerlöschboot Wiesbaden übernahm den weiteren Brandsicherheitsdienst. Nach eineinhalb Stunden waren die 4.000 m B-Leitung abgebaut. „Um 19:32 Uhr ging ein langer und kräftezehrender Einsatz zu Ende. Ein besonderer Dank im Namen aller eingesetzten Kräfte gilt dem Betreuungszug, der die rund 200 Einsatzkräfte hervorragend versorgt hat“, sagte Stadtbrandinspektor Lukas. Insgesamt waren an dem Einsatz 185 Einsatzkräfte aus allen umliegenden Freiwilligen Feuerwehren beteiligt. Text: Kai Nieten Foto: Kalbacho, Feuerwehr Lorch Heinrich Vorndamme OHG|Teichweg 6|32805 Horn-Bad Meinberg|Tel. 0 52 34/89 66-0|Fax 0 52 34/9 80 35|info@isotemp.de


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