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Unwetter in Hirzenhain 60 Einsatzstellen für die Wehren aus Hirzenhain ■ Hirzenhain Als am Sonntagnachmittag, dem 13. Juli 2014, ein heftiges Gewitter über Hirzenhain hereinbrach, konnte sich niemand vorstellen, welche gewaltigen Wassermassen die nächsten Stunden durch den Ort stürzen würden. Die Leitstelle Wetterau alarmierte gegen 16:00 Uhr die Unwetter-TEL der Gemeinde Hirzenhain und die Ortsteilwehren Hirzenhain, Glashütten und Merkenfritz. Der erste Einsatzschwerpunkt lag in Glashütten, dort standen einige Keller unter Wasser. Die Feuerwehr Ortenberg unterstützte mit Tauchpumpen und Nass-Saugern. Als die Einsatzkräfte diese Einsatzstellen nahezu abgearbeitet hatten, kamen im Minutentakt Schadensmeldungen aus Hirzenhain und Merkenfritz. Gemeindebrandinspektor Peter Kolb schickte die Wehren daraufhin in ihren jeweiligen Ortsteil. In Hirzenhain waren die Straßen oberhalb des Festplatzes am stärksten von den Wassermassen betroffen. Selbst das Feuerwehrhaus wäre um ein Haar Opfer der Wassermassen geworden, diese schossen nur etwa 30 cm an der Fahrzeughalle vorbei auf den Festplatz. In Merkenfritz standen nahezu alle Straßen, die an den Bach grenzen, unter Wasser. Vor dem Ort hatte sich ein riesiger See gebildet, der sich dann durch den Ort ergoss. Die Unwetter-TEL priorisierte in enger Absprache mit dem Einsatzleiter die Einsatzstellen und bildete Einsatzabschnitte. Die Wehr sicherte in Merkenfritz einen aus seiner Verankerung gelösten Gastank. Wo möglich fingen die Einsatzkräfte an, Wasser aus den Kellern zu pumpen oder Sandsackbarrikaden zu errichten. Meistens mussten sie jedoch warten, bis die Flutwelle ihren Höhepunkt erreicht hatte, um tätig werden zu können. Bald war abzusehen, dass die drei Hirzenhainer Wehren mit der Vielzahl an Einsatzstellen hoffnungslos überfordert sein würden. So entschloss sich die Einsatzleitung, die benachbarten Wehren aus Gedern und Kefenrod zu alarmieren. Die Ortenberger Kräfte konnten nicht mehr helfen. Die Flutwelle hatte auch deren Stadtgebiet erreicht und sie mussten zurück. Als der Bestand an Sandsäcken allmählich zur Neige ging, lieferte der Hochwasser-Zug des Main-Kinzig-Kreises über 1.100 Sandsäcke. Etwa 600 verbauten die Feuerwehren vor Ort, die restlichen schickten sie im Einvernehmen mit der Einsatzleitung nach Ortenberg. Gegen 21:00 Uhr entspannte sich die Lage und die ersten Einsatzstellen waren „abgearbeitet“. Pünktlich zum Ende der Verlängerung des WM-Endspieles kehrte das letzte Fahrzeug in die Unterkunft zurück und die Nacharbeiten begannen. Mensch und Material bekamen eine Pause. Diese dauerte für die Wehr Merkenfritz nur wenige Stunden, sie musste in der Nacht erneut Wasser aus einem Keller pumpen. Am Montagmorgen um 08:00 Uhr trafen sich Einsatzleitung, Unwetter-TEL und Bürgermeister Freddy Kammer, um die Schäden zu begutachten und anstehende Arbeiten zu koordinieren. Zahlreiche Keller wurden noch leer gepumpt, Straßen und Wege gemeinsam mit dem Bauhof gereinigt, Kanaleinläufe kontrolliert und gesäubert. Gegen 17.30 Uhr ging ein langer und kräftezehrender Unwetter-Einsatz zu Ende. Text und Bilder: Claus Nagel, FF Hirzenhain Im Ortsteil Merkenfritz standen viele Keller unter Wasser. Die Hirzenhainer Staumauer läuft auf gesamter Breite über. FLORIAN HESSEN 07-08/2014 11


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