FLORIAN HESSEN 06/2014 bäude musste aufgrund der Brandintensität und der massiven Einwirkung der Flammen von außen abgebrochen und die Kräfte aus dem Gebäude abgezogen werden. Gegen 11.00 Uhr war das Feuer unter Kontrolle und eine weitere Gefahr für angrenzende Gebäude bestand nicht mehr. Wasserversorgung Bereits in der Erstphase war klar, dass die zentrale Wasserversorgung nicht ausreichen würde, um einen solch massiven Brandangriff vorzutragen. Die Feuerwehr verlegte daher eine Doppelleitung B zu einem 400 m entfernten 300 m³ großen Löschwasserbehälter. Um den Löschwasserbedarf von etwa 8.000 l/min zur Verfügung zu stellen, musste sie eine zweite Doppelleitung B von der Einsatzstelle zur 1.400 m entfernten Schwalm verlegen. Das THW baute parallel dazu eine Schlauchleitung F auf. Am Übergabepunkt floss das Löschwasser in eine 18 m³ fassende Mulde der Feuerwehr Lauterbach, von wo aus es in die einzelnen Brandabschnitte verteilt wurde. So standen von Mittwoch, 12.00 Uhr, bis Freitag, 6.00 Uhr, an der Einsatzstelle pro Minute ca. 5.000 l Löschwasser alleine durch die F-Leitung zur Verfügung. Gegen 14.00 Uhr am Mittwochmittag wurde kein Wasser mehr aus dem öffentlichen Wassernetz entnommen. „Die Versorgung der Einsatzstelle mit Löschwasser war extrem wichtig, denn die Hochbehälter mit einem Fassungsvermögen von 300 m³/h hatten sich durch die Wasserentnahme (Zulauf ca. 150 m³/h) bis zur Löschreserve entleert. Bei weiterer Wasserentnahme wäre es zum Zusammenbruch der öffentlichen Wasserversorgung gekommen“, so der Einsatzleiter Michael Eilts. Gegen 19.00 Uhr konnte die Feuerwehr ihre Doppelleitung B zurück bauen. Danach stellte die Fachgruppe „Wasserschaden/ Pumpen“ des THW den gesamten Löschwasserbedarf sicher. Diese Leitung führte zu massiven Behinderungen im Straßen- und Öffentlichen Nahverkehr, da die Schlauchleitung die Stadt faktisch in zwei Hälften teilte. Der gesamte Löschwasserverbrauch lag etwa bei 15 Millionen Litern. Schaumeinsatz Bereits um 8.34 Uhr forderte die Einsatzleitung weitere Schaummittel bei der Werkfeuerwehr Ferrero in Stadtallendorf an – sie lieferte 4.000 l. Gegen 12.00 Uhr entschloss sich die Einsatzleitung, einen massiven Schaumangriff auf die Lagerhallen vorzutragen. Hierfür forderte sie die Werkfeuerwehr Behringwerke Marburg (GW-L mit Werfer Anhänger) sowie die Feuerwehr Fulda mit AB-Sonderlöschmittel und TLF 24/50 an. Über das Lagezentrum des Hessischen Innenministeriums erfolgte eine Abfrage zu Schaummitteln. Die Werkfeuerwehr Infraserv kam daraufhin mit einem Sattelzug mit 14.000 Liter Schaummittel zur Einsatzstelle. Zwischen 14.00 Uhr und 16.00 Uhr erfolgten zwei umfassende Schaumangriffe durch drei TLF 24/50 vom Abschnitt CAS und von der Gebäuderückseite durch ein TLF 16/45 und den Werfer Anhänger. Das Kellergeschoss des Bürogebäudes im hinteren Teil flutete die Feuerwehr mit Leichtschaum. Weitere Maßnahmen Gegen 19.00 Uhr entließ die Einsatzleitung die letzten überörtlichen Kräfte. Für die Nachlöscharbeiten legte sie im Schichtdienst eine Stärke von drei Gruppen fest. Am Donnerstagmittag begann ein Abbruchunternehmen, die Überreste der Lagerhallen einzureißen. Einsatzende war am Freitag gegen 16.00 Uhr. In den darauf folgenden Tagen kam es zu weiteren Schwelbränden auf dem Gelände, die einen Einsatz der Feuerwehr notwendig machten. Erst 18 Tage nach Brandausbruch wurde das letzte Glutnest gelöscht. Messeinsatz und Warnung der Bevölkerung Bereits zu Beginn des Einsatzes wurde die Bevölkerung durch Rundfunkdurchsagen gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Aufgrund der Witterung zog der Brandrauch fast senkrecht nach oben in Richtung Nordosten ab. Die Messfahrten und Messungen mit dem Erkundungskraftwagen ergaben keine erhöhten Schadstoffbelastungen. Lediglich auf der tiefergelegenen Ostseite des Gebäudes gab es zu Beginn einen erhöhten CO- Wert, woraufhin der Außenangriff unter PA erfolgte. Versorgung und Logistik Die Versorgung der Einsatzkräfte übernahm über die gesamte Einsatzdauer ein Betreuungszug des Deutschen Roten Kreuzes. Während der Löscharbeiten am ersten Tag standen ein RTW und NEF der Regelvorhaltung an der Mehrere B-Leitungen der Feuerwehr sowie eine F-Leitung des THW sorgten für Löschwasser. Blick vom Hubschrauber auf das Brandobjekt.
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