Vorbereitungen für den Einsatz des Lichtballons. Die Freiwillige Feuerwehr Bad Homburg vor der Höhe FLORIAN HESSEN 04/2014 Die Einsatzleitung stimmte derweil mit den angeforderten Vertretern der Bauaufsichtsbehörde und eines Fachberaters „Statik““ die erforderlichen Vorbereitungen zur Entfernung weiterer Dachteile als Voraussetzung für den Kraneinsatz ab. Weiterhin musste die Tragfähigkeit des Aufstellortes beurteilt werden. Infolge unterirdischer Kanalbauwerke konnte der Mobilkran nicht am für den Einsatz günstigsten Ort aufgestellt werden. Der gewählte Sicherheitszuschlag bei der Hubkraft hat sich hier im Nachgang als zweckmäßig herausgestellt. Bereits früh war zu erkennen, dass der Einsatz länger dauern würde. Daher begannen bereits gegen 14:00 Uhr die Vorbereitungen für die Beleuchtung und Verpflegung. Die umfassende Einsatzstellenausleuchtung übernahm das Technische Hilfswerk. Als mobile Netzersatzanlage stellte die Feuerwehr den Abrollbehälter Notstrom bereit, der über die Dauer des Einsatzes die elektrischen Verbraucher versorgte. Mit Einbruch der Dunkelheit gegen 17:00 Uhr stand eine leistungsfähige Beleuchtung zur Verfügung. Hierbei kam auch ein seltenes Sondereinsatzmittel des THW zum Einsatz. Der gasgefüllte Lichtballon – Typ „HELIMAX Powermoon“ beleuchtete die gesamte Einsatzstelle fast blendfrei. Für die weiteren Suchmaßnahmen sowie die Bergung der getöteten Person musste der Kran einschließlich der Gegengewichte angehoben werden. Durch den Aufprall hatten sich Teile des Kranes mit der Dachkonstruktion verkeilt. Zuvor mussten Einsatzkräfte Teile der Dachhaut und der Tragkonstruktion mit Hilfe von Kettensägen beseitigen. Infolge der fortbestehenden Einsturzgefahr konnten diese Arbeiten nur von oben erfolgen. Dazu ließ der Feuerwehrkran einen Arbeitskorb mit zwei Feuerwehrangehörigen über eine Öffnung in der Dachhaut ab, die unter ständiger Kontrolle des Fachberaters „Statik“ die entsprechenden Arbeiten ausführten. Währenddessen sicherte der Mobilkran des privaten Bergungsunternehmens den verunfallten Kran. Nachdem der Arbeitsbereich geräumt, die losen Kranbauteile demontiert und weggebracht waren, konnte der 200 t Mobilkran am 12. Dezember gegen 00:15 Uhr den umgestürzten Kran anheben. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr und des THW räumten danach den gesamten Trümmerkegel ab, um das Verbleiben von weiteren verschütteten Personen sicher ausschließen zu können. Nach der kriminalpolizeilichen Tatort- und Spurensicherung erfolgte die Bergung der getöteten Person bzw. der Leichenteile. Dies wurde vorab in einem Einsatzgespräch vorbereitet, da hierdurch eine erhebliche psychische Belastung der Einsatzkräfte zu erwarten war. In der Einsatznachbereitung wurde allen am Einsatz beteiligten Kräften ein Nachsorgegespräch bei der Fachberaterin „Psychosoziale Unterstützung“ der Bad Homburger Feuerwehr angeboten. Dieses Angebot haben mehrere Einsatzkräfte angenommen. Nach Abschluss der Personensuche und dem Ende der Bergungsmaßnahmen beließ man auf Anforderung der Polizei die Einsatzstelle im bestehenden Zustand und baute Einsatzmaßnahmen der Feuerwehr zurück. Die Einsatzstellenbeleuchtung sowie eine Führungskomponente verblieben dort und unterstützten die polizeilichen Maßnahmen nunmehr in Amtshilfe. Der Einsatz der Die Feuerwehr Bad Homburg v.d.H. unterhält zum Schutz des Stadtgebietes und der zugewiesenen Autobahnabschnitte und überörtlichen Aufgaben eine Freiwillige Feuerwehr mit hauptamtlichen Kräften. Hierzu versehen insgesamt 22 feuerwehrtechnische Beamte im mittleren, gehobenen und höheren Dienst Einsatzdienst in der Feuerwache Dietigheimer Straße. Weitere 18 Kräfte in Teilzeitarbeitsverhältnissen und insgesamt 320 Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr stellen den Brandschutz und die Technische Hilfe von insgesamt sechs Standorten aus sicher. Aufgrund der Aufbauorganisation und des Sonderstatus ist der Führungsdienst ähnlich einer Berufsfeuerwehr in A-Dienst (höherer Dienst), B-Dienst (gehobener Dienst) und C-Dienst (Führungsdienstgrade der Freiwilligen Feuerwehr) organisiert. Während des planmäßigen Tagdienstes stehen werktags mehrere hauptamtliche Führungsdienste (A- und B-Dienst) zur Verfügung. Die Führungsdienste verfügen jeweils über eigene Führungsmittel – ELW bzw. KdoW. Für den technischen Hilfeleistungseinsatz gibt es ein mehrstufiges Einsatzkonzept. Neben dem zentral auf der Feuerwache vorgehaltenen Hilfeleistungszug (HLF 20, RW 2, GW-TH, HLF 16) ergänzen bei Bedarf zwei HLF 20. Das Konzept sieht im erweiterten Hilfeleistungseinsatz eine Ergänzung durch Sondereinsatzkomponenten der Feuerwehr Frankfurt a.M. – hier: Feuerwehrkran und AB-Rüst bzw. AB-Bau vor. Die Einsatzentscheidung obliegt hierbei dem jeweiligen Einsatzleitdienst.
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