Schneekatastrophe in Slowenien Hessisches Einsatzteam sichert Stromversorgung FLORIAN HESSEN 03/2014 ■ Logatec Schnee, Regen und Sturm hatten im Januar und Februar dieses Jahres große Teile Europas fest im Griff. Starker Eisregen setzte insbesondere Slowenien zu. In den ersten Februartagen verschwand das Land buchstäblich unter einer 10 bis 15 cm dicken Eisschicht. Durch den starken Wintereinbruch waren Teile des Stromnetzes komplett zusammengebrochen. Ein Viertel der Haushalte in der Region hatten keine Elektrizität. Insgesamt waren Menschen in etwa 120.000 Wohnungen und Häusern betroffen – eine Lage, die Slowenien mit etwa zwei Millionen Einwohnern nicht allein bewältigen konnte. Im Rahmen des europäischen Gemeinschaftsverfahrens für den Bevölkerungsschutz bat der slowenische Zivilschutz um internationale Hilfe, insbesondere um Katastrophenhilfe und die Entsendung von Stromerzeugern. Voralarm Das Land Hessen hat als einziges Bundesland flächendeckend allen Landkreisen und kreisfreien Städten für den Katastrophenschutz leistungsstarke 250 kVA Notstromaggregate zur Verfügung gestellt. Der im Hessischen Innenministerium eingerichtete Führungsstab Hessen löste am 3. Februar 2014 um 15.57 Uhr einen „Voralarm Ländereinsatz“ nach dem Hessischen Katastrophenschutzkonzept „Sonderschutzplan Einsätze außerhalb Hessen“ aus und versetzte damit die Katastrophenschutzeinheiten der Feuerwehren in acht Landkreisen, drei kreisfreien Städten und das THW in Wetzlar, das einen Generator betreibt, in Voralarm. Zudem wurde in Absprache mit dem THW-Landesverband Hessen , Rheinland- Pfalz und Saarland eine Log-M-Einheit des Technischen Hilfswerks in Voralarm versetzt. Um 18.10 Uhr erhielten die alarmierten Kräfte ihren Einsatzbefehl. Einsatzauftrag war die dezentrale Stromversorgung von wichtigen Objekten in der Region Logatec, Postojna, Cerknici und Ljubljana in Slowenien. In weniger als zwölf Stunden mussten die weit überwiegend ehrenamtlichen Helfer alle notwendigen Absprachen mit Arbeitgebern und Familie treffen. Danach galt es, das Reisegepäck zusammenzustellen und sich auf den Einsatz in einer Eislandschaft vorzubereiten. Der Einsatz sollte zunächst eine Woche dauern. Was genau die Kräfte erwarten würde, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar. Von der Feuerwache Neu- Isenburg aus trat der Verband am Dienstag, dem 4. Februar 2014, 08.00 Uhr, seine fast 18-stündige Fahrt nach Slowenien an. Die 43 Feuerwehrleute aus Hessen und sieben THW-Kräfte unter Führung der Feuerwehr führten zehn leistungsfähige Stromerzeuger, die Log- M-Einheit des THWs, zwei Gerätewagen Logistik und die Führungseinheit Hessen, die der Kreis Offenbach stellte, zwei ELW 1 und einen GWIuK mit sich. Am Morgen des 05. Februar trafen die Helfer gegen 3 Uhr bei erneut einsetzendem Eisregen in Logatec ein. Nach der langen Fahrt waren die letzten Meter bis zur Unterkunft und Operationsbasis der internationalen Katastrophenhelfer eine unerwartete Hürde. Eine vereiste Steigung brachte den Konvoi zunächst ins Stocken. Ein Zugfahrzeug mit Tieflader und Aggregat blieb auf der vereisten Strecke kurz vor dem Ziel liegen. Noch in der Nacht der Ankunft kam es dadurch zur ersten internationalen Zusammenarbeit. Die bereits vor Ort befindlichen Einheiten aus Niederösterreich verfügten über Unimog-Fahrzeuge mit Seilwinden. Kurzerhand wurden die Kollegen aus dem Schlaf geholt und gaben Anfahrhilfe, so dass der Verband Hessen gegen 04.30 Uhr die Operationsbasis erreichte. Müde, überanstrengt und doch glücklich vor Ort angekommen zu sein, konnten sich die Kräfte nach einer warmen Suppe einige Stunden Ruhe gönnen. Mit Sonnenaufgang und im weiteren Verlauf des Tages zeigte sich dann, was in der Nacht nur teilweise zu erkennen war: Eine bizarre, teil- Direkteinspeisung in einen Transformator zur Versorgung eines Wohnortes oberhalb von Logatec.
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