Schaum-Party sorgt für einen der größten MANV-Einsätze in Hessen Misslungener Abi-Streich In einer Kronberger Schule klagten bei einer der heutzutage beliebten „Schaum- Partys“ einige der Schülerinnen und Schüler über Atem- und Hautreizungen. Daraus entwickelte sich ein Großeinsatz mit am Ende fast 200 Betroffenen und 300 Einsatzkräften. Alarmierung Am Donnerstag, dem 20. Juni, ging um 8:57 Uhr in der Zentralen Leitstelle eine Notrufmeldung eines Schulsanitäters der Altkönigschule ein mit der Meldung, dass ein Schüler nach Kontakt mit Party-Schaum über Atemnot klagt. Die Leitstelle alarmierte daraufhin die Feuerwehr Kronberg sowie einen Rettungswagen und einen Notarzt. Kurz danach meldeten sich über Notruf mindestens drei weitere Betroffene, und so beorderte die Leitstelle zusätzlich einen Organisatorischen Leiter Rettungsdienst, einen Leitenden Notarzt, drei weitere Rettungswagen und den Führungsdienst des Landkreises. Einsatz Auslöser war eine Schaum- Party der ABI-AG an einem der Campus-Gebäude der Schule. Vom 1. Obergeschoss des Gebäudes aus verteilte eine Schaumkanone handelsüblichen und zugelassenen Partyschaum über eine Vielzahl Schülerinnen und Schüler. Angelockt durch die Musik und den Partycharakter, liefen immer mehr Schüler durch den Schaum auf dem Schulhof. Der Schulsanitätsdienst wies die ersten Einsatzkräfte ein. Innerhalb kurzer Zeit meldeten sich 30–40 Schüler mit Beschwerden über Atem- und Hautreizungen bei den Einsatzkräften. Dies war nicht mehr mit eigenen Kräften aus der Regelvorhaltung des Rettungsdienstes leistbar. Daher zog die Einsatzleitung im Laufe des Einsatzes Ü-MANV-S Einheiten aus dem Main-Taunus-Kreis, Frankfurt, Wetterau, Rheingau Taunus-Kreis, Limburg- Weilburg, Wiesbaden und Darmstadt sowie drei Rettungshubschrauber hinzu. Insgesamt gibt es an der Schule rund 1.300 Schülerinnen und Schüler. Um aufgrund der Vielzahl der Betroffenen und der räumlichen Gegebenheiten möglichst zeitnah die behandlungsbedürftigen Schüler zu selektieren, teilte die Einsatzleitung die Schule in vier Abschnitte. Jedem Abschnitt war jeweils ein Organisatorischer Leiter Rettungsdienst sowie ein Zugtrupp der Feuerwehr zugeordnet. Diese meldeten der Technischen Einsatzleitung, bestehend aus dem Einsatzleitwagen 2, der Feuerwehr Kronberg und der Führungsgruppe Technische Einsatzleitung des Landkreises die Anzahl der transportpflichtigen und betroffenen Schüler. Insgesamt sichteten die drei Leitenden Notärzte und vier Notärzte 400 Schülerinnen und Schüler, davon kamen 198 innerhalb von 2,5 Stunden in die umliegenden Krankenhäuser. Der Großteil dieser Schüler konnte nach kurzem ambulantem Aufenthalt bereits am Nachmittag wieder entlassen und zum Teil durch Bereitschaften des DRK nach Hause gebracht werden. Lediglich drei Schüler blieben nach Aussage der am Einsatz beteiligten Kliniken in Frankfurt eine Nacht zur Beobachtung. Da ein solches Ereignis sehr schnell über die sozialen Netzwerke in die Öffentlichkeit getragen wird, fanden sich neben einer Vielzahl von Medienvertretern auch viele besorgte Eltern an der Einsatzstelle ein. Um dieser Lage Herr zu werden, arbeiteten neben drei Pressebetreuern noch acht Kräfte des Kriseninterventionsdienstes des DRK Hochtaunus. Insgesamt waren 110 Feuerwehrleute und 170 Rettungsdienstkräfte im Einsatz. Fazit Letztlich verlief der Einsatz für alle Beteiligten sehr glimpflich. Kein Schüler wurde ernsthaft verletzt. Die eingesetzten Einheiten bewältigen die MANV-Lage einschließlich der klinischen Versorgung sehr schnell und erfolgreich. Dies wurde auch in einem offenen Brief der ABI-AG so beschrieben, indem sich die Ausrichter der Party bei den Einsatzkräften ausdrücklich bedankten und bei allen Schülern, Lehrern und Eltern für den missglückten Abi-Streich entschuldigten. Text: Carsten Lauer Foto: Feuerwehr Kronberg ■ Kronberg Einsatzkräfte aus angrenzenden Landkreisen alarmierte die Leitstelle, um den Betroffenen zu helfen.
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