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Florian_09_13

Stromausfall legt Stadtteile lahm Blackout in Bad Nauheim Am Freitag, dem 28. Juni legte ein Stromausfall die Kernstadt Bad Nauheims sowie den Stadtteil Nieder Mörlen vollständig lahm. Betroffen waren rund 24.000 Einwohner. Erst am Folgetag gegen 07:30 Uhr waren die Fehlerquellen beseitigt und die Netze liefen wieder stabil. Was war geschehen? Im Verlauf des Vormittags gab es Stromschwankungen im Stromnetz von Bad Nauheim. In der Zentralen Leitstelle in der Kreisstadt Friedberg liefen die ersten Brandmeldeanlagen auf. Die Ursachen für die Auslösungen der Brandmeldeanlagen konnten vor Ort nicht eindeutig geklärt werden, später ließen sich Rückschlüsse auf die Netzschwankungen ziehen. Die Zentrale Leitstelle verzeichnete kurze Zeit später den Ausfall des Gleichwellenumsetzers, so dass der 4 m BOS-Funkverkehr entsprechende Beeinträchtigungen hervorrief. Da sich die Feuerwehreinheiten von Bad Nauheim auf der Rückfahrt befanden, entsandten sie sofort ein Fahrzeug mit Notstromgenerator zu dem Standort des Gleichwellenumsetzers, und versorgten ihn über die gesamte Einsatzdauer mit Notstrom. Die ersten Kliniken meldeten bei der Leitstelle den Ausfall ihrer Kliniksysteme, welche nicht notstromversorgt waren, auch die Festnetztelefone und Handynetze fielen aus. Eine Kommunikation war nicht mehr möglich. Aufzugsnotrufe konnten laut Aussage der Aufzugsnutzer nicht mehr abgesetzt werden. Die Feuerwehr musste Personen aus Aufzügen befreien. Die Einkaufsläden stellten den Betrieb ein, Ampelanlagen und Tankstellen funktionierten nicht mehr. Die Leitstelle informierte den Leiter des Fachdienstes Gesundheit- und Gefahrenabwehr sowie den Kreisbrandinspektor. Dieser hielt sich nicht im Landkreis auf und so traf sein Stellvertreter mit dem Leiter des Fachdienstes Gesundheit- und Gefahrenabwehr gegen 11:45 Uhr in der Leitstelle ein. Da die Dauer des Blackouts zu diesem Zeitpunkt nicht abzusehen war, leiteten sie folgende Maßnahmen ein: • Der Rettungsdienst fährt die Akutkrankenhäuser nicht mehr an. • Die Nachbarleitstellen und das Lagezentrum im Innenministerium werden über den Blackout informiert. • Der Gefahrenabwehrstab wird einberufen, die Funktionen besetzt. • Der Landrat wird informiert und leitet ab 13:00 Uhr den Gefahrenabwehrstab. • Für die Bevölkerung wird das Gefahreninformationstelefon geschaltet. • Die Krankenhäuser sollen den Krankenhauseinsatzplan aktivieren. • Es wird Verbindung mit dem Energieversorger OVAG Netz aufgenommen sowie mit den Stadtwerken Bad Nauheim. Beide Energieversorger entsenden Verbindungspersonen in den Gefahrenabwehrstab. • Rundfunkdurchsagen werden veranlasst. • Die Evakuierung von Notfallpatienten aus den Akutkrankenhäusern wird vorbereitet. Hierzu sollen alle SEG Einheiten des Wetteraukreises alarmiert und in einen Bereitstellungsraum geführt sowie Beatmungsplätze von Nachbarkliniken abgefragt werden. • Die Feuerwehr Bad Nauheim bildet im Feuerwehrhaus eine TEL und besetzt die entsprechenden Funktionen. • Die Leitstelle wird mit zusätzlichem Personal nachbesetzt. • Zur Sicherstellung der Funktionsfähigkeit der TEL soll der ELW 2 zum Standort Bad Nauheim überführt werden. • Der dem Landkreis aus Katastrophenschutzmitteln des Landes Hessen zur Verfügung gestellte Stromerzeuger fährt zum Standort Bad Nauheim. • Weitere mobile Stromerzeuger werden bei der Berufsfeuerwehr Frankfurt angefordert und zum Standort Bad Nauheim verlegt. Dem Gefahrenabwehrstab stand während der Gesamteinsatzdauer ein Vertreter der Polizeidirektion Friedberg zur Verfügung. Einsatzschwerpunkte: Bereits um 12:00 Uhr informierte eine Klink, dass die Notstromversorgung über Dieselgeneratoren für die Dauer von 4 Stunden sicher- ■ Bad Nauheim Eine Klinik musste aufgrund des Stromausfalls den Betrieb auf das Nötigste reduzieren.


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