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gestellt sei, danach müsse eine Betankung erfolgen. Den OP-Betrieb musste die Klinik auf das nötige Maß reduzieren, kurze Zeit später ganz einstellen und Operationen auf den Folgetag verlegen. Die Betankung der Generatoren in regelmäßigen Abständen stellte ein Friedberger Fachbetrieb sicher. Der Gefahrenabwehrstab organisierte die regelmäßige Betankung der Notstromgeneratoren von Kliniken, Hotels, Alten und Pflegeheimen. Das Dialysezentrum stellte den Betrieb ein, entließ die Patienten wurden nach Hause entlassen und bestellte sie für den Folgetag. Da der Blackout bis in die Morgenstunden des Folgetages anhielt und die Geräte der Dialyse bereits gegen 04:00 Uhr angefahren werden musste, versorgte die Feuerwehr Frankfurt das Dialysezentrum mit Notstrom. Bei einer Klinik fielen sämtliche Systeme aus. Hier setzte die Feuerwehr Bad Vilbel den Stromerzeuger des Landes Hessen ein. Die OVAG Netz versorgte die Gourmetwerkstatt (hier werden Speisen u. a. für Kliniken gefertigt). Im Max Planck Institut versorgten Kräfte der Feuerwehr Bad Nauheim Einzelsysteme mit Notstrom, damit die zur Lebenserhaltung dienenden Systeme für die Versuchstiere aufrechterhalten wurden. Die Feuerwehr Bad Nauheim leuchtete die Bahnsteige des Haltepunkts Bad Nauheim der DB AG aus, um den Betrieb weiter zu ermöglichen. Die Pumpen des Hochbehälters funktionierten nicht mehr, so dass die Trinkwasserversorgung gefährdet war. Hier kam ein 650 KVA Stromerzeuger des Energieversorgers OVAG Netz zum Einsatz. Die Feuerwehren versorgten zudem verschiedener Gastronomiebetriebe und die Kläranlage mit Notstrom, da Pumpen nicht funktionierten und ein Überlauf der Klärbecken drohte. Ausgeliefert wurden zudem etwa 70 Handscheinwerfer unter anderem an Alten- und Pflegeheime, da die Noterhaltungssysteme nicht mehr funktionierten. Ursache Ursache waren laut Aussage des Netzbetreibers zwei Fehlerquellen in den Haupteinspeiseleitungen des Netzversorgers. Dies könnte zu einem Kaskadeeffekt geführt haben, welcher zu weiteren Fehlern im Versorgungsnetz der Stadtwerke sorgte. Ob nun das Huhn oder das Ei zuerst da war, lässt sich vermutlich nicht klären. Der Versuch, Bad Nauheim über andere Stromwege einzuspeisen, gelang kurzzeitig. Jedoch führte auch dies zu einer Überlastung der Netze, was wiederum einen Totalausfall verursachte. Fazit Der Stromausfall zeigte die Anfälligkeit unserer hochmodernen Welt. Selbst die Feuerwehr Bad Nauheim konnte die Einsatzfahrzeuge an der zugewiesenen Tankstelle nicht betanken. Eine Betankung der Einsatzfahrzeuge in einer Nachbarstadt konnte trotz schriftlicher Kostenübernahmeerklärung durch den zuständigen Dezernenten der Stadt Bad Nauheim nicht erfolgen, es zählte nur Bargeld. Die Zusammenarbeit aller Beteiligten lief reibungslos. Verbesserungen bei der mobilen Stromversorgung sind dringend geboten. Text: Michael Kinnel, stellv. Kreisbrandinspektor Fotos: Feuerwehr Bad Vilbel Notstromgeneratoren versorgen zentrale Einrichtungen mit Strom.


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