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Hochwasser in Deutschland 2013 im sächsisch-brandenburgischen Grenzgebiet, Landkreis Elbe-Elster. Der Auftrag dort: Deichverteidigung. Ein Verband (drei Löschzüge, ein Betreuungszug) aus dem Vogelsbergkreis ergänzte diese Kräfte. In Dresden galt es für diese Einheiten nun, schnell Marschbereitschaft herzustellen, was sich insbesondere für die Betreuungseinheiten als Herausforderung herausstellte: Der Einsatzbefehl kam mitten in der Ausgabe des Mittagessens, die Kessel der Feldkochherde waren noch mit Nudeln und Hackfleischsoße gefüllt. Innerhalb nur einer Stunde schafften es die Kräfte des DRK jedoch, Küchenzelte und Feldkocherde abzubauen und alles abmarschbereit zu verlasten. Was folgte war die Aufsehen erregende Fahrt von rund 50 Einsatzfahrzeugen durch den Berufsverkehr in Dresden. Der Auftrag lautete, rund um Mühlberg die örtlichen Kräfte zu unterstützen und teilweise auch abzulösen. Mühlberg wurde beim Jahrhunderthochwasser 2002 durch das „Wunder von Mühlberg“ bekannt, als die Deiche wie durch ein Wunder hielten und so den Ort vor dem Untergang bewahrten. Nun hofften die Mühlberger auf ein zweites Wunder. Die hessischen Kräfte wurden bereits erwartet und auch schnell eingesetzt. Gemeinsam mit Soldaten der Bundeswehr füllten sie Sandsäcke und verbauten sie an Deichen. Dann spitzte sich die Lage dramatisch zu: In einem Deichabschnitt unweit des Dorfes Fichtenberg drohte der Deich zu brechen, an mehreren Sickerstellen trat Wasser aus. Ein Bruch dieses Deiches hätte katastrophale Folgen gehabt, nicht nur Mühlberg, auch große Teile des Landkreises Elbe-Elster wären überschwemmt worden. Innerhalb kurzer Zeit mussten die Einsatzkräfte 25.000 Sandsäcke füllen und am Deich verbauen. Es stand ein stundenlanger Kraftakt bevor. Auf dem Sandsackfüllplatz arbeiteten hessische Feuerwehrleute und Helfer der DLRG gemeinsam mit Bundeswehrsoldaten Hand in Hand. Wenn keine Sandsackfüllmaschine mehr verfügbar war, improvisierten die Helferinnen und Helfer mit Steckleiterteilen und Pylonen und der Berg der fertigen Sandsäcke wuchs von Minute zu Minute. Palettenweise verluden sie die Sandsäcke dann auf Lkws der Bundeswehr und brachten sie an den Deich. Parallel nahmen Hubschrauber der Bundeswehr Sandsäcke in Außenlastnetzen auf, um sie kurz darauf punktgenau bei den Einsatzkräften am Deich abzuladen. Im Minutentakt knatterten die Bell UH- 1D-Hubschrauber der Bundeswehr heran. Die Piloten manövrierten zwischen hohen Pappeln und hielten die Maschinen im Schwebeflug nur wenige Meter über dem Deich. Das Problem: Die gefährdete Stelle war mit Fahrzeugen nicht erreichbar. Felder und Wiesen waren durch Sickerwasser und den tagelangen Regen in den Vortagen aufgeweicht, ein Lastwagen hatte sich bereits festgefahren. Also brachten Hubschrauber der Bundeswehr einen Teil der Sandsäcke an Ort und Stelle. Für den Rest war wieder Handarbeit gefordert. In einer Sandsackkette – Feuerwehrmann neben Bundeswehrsoldat, THW-Helferin neben DRK-Einsatzkraft – luden die Einsatzkräfte die Sandsäcke von den Lkws der Bundeswehr in bereit stehende Boote des THW, der DLRG und der Polizei. Diese Boote brachten die Sandsäcke dann über die hochwasserführende Elbe an die gefährdete Stelle am Deich, wo sie wieder entladen werden mussten. Unter den wachsamen Augen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des zuständigen Landesumweltamtes wurden die Sandsäcke dort verlegt und immer wieder die Stabilität des Deiches begutachtet. Mit Einbruch der Dunkelheit musste dieser Einsatzabschnitt ausgeleuchtet werden. Auch hier arbeiteten Feuerwehr und THW reibungslos zusammen und tauchten den Deich in gleißendes Scheinwerferlicht. Da niemand sagen konnte, ob die Maßnahmen letztlich erfolgreich sind oder ob und wann der Deich bricht, wurden alle Einsatzfahrzeuge in Fluchtrichtung aufgestellt und eine Marschroute erkundet, die auf schnellstem Weg aus dem möglichen Gefahrenbereich führte. „Alle Einsatzkräfte waren in höchstem Maße motiviert. Sie wussten, um was es an Der bedrohte Deichabschnitt bei Mühlberg: Hier stabilisierten Einsatzkräfte aus Hessen den Deich mit 25.000 Sandsäcken. Hand in Hand: Unabhängig von der Organisationszugehörigkeit packten die Einsatzkräfte an: hier hessische Feuerwehrleute und Soldaten der Bundeswehr. FLORIAN HESSEN 07-08/2013


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