Hochwasser in Deutschland 2013 Kräfteplanung und Ablösung Während die Führungseinheiten in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt weitgehend selbständig ihre Kräfte in Absprache mit dem Führungsstab austauschten, organisierte dieser die reduzierte Ablösung der zahlreichen hessischen Kräfte in Sachsen. Hier war zu berücksichtigen, dass einige hessische Landkreise und Städte durch Hochwasser ihrer Flüsse gebunden und die hessischen Hochwasserlagen noch nicht gänzlich abgeschlossen waren. Gesundheitsschutz Für den Einsatz in anderen Ländern gelten beim Gesundheitsschutz grundsätzlich die gleichen Vorschriften wie bei der täglichen Gefahrenabwehr und in einem Katastrophenfall innerhalb des Landes Hessen. Zusätzliche Vor- und Nachsorgemaßnahmen auf Grund der zu erwartenden bzw. vorliegenden Schadenlage legt der Führungsstab in Abstimmung mit dem Hessischen Sozialministerium bzw. der Unfallkasse Hessen fest. Aus diesem Grund wiesen spätere Voralarme und Alarme wegen der stellenweisen Verunreinigung des Wassers mit Fäkalien, Öl und Tierkadavern auf den Impfschutz gegen Tetanus und Hepatitis A sowie Schutzkleidung gegen Infektionsgefahr hin. Darüber hinaus stellte Hessen aus dem Bestand des Katastrophenschutzlagers 60.000 Paar Infektionshandschuhe für die hessischen Einsatzkräfte bereit. Insgesamt waren annähernd rund 2.000 hessische Einsatzkräfte aus den Feuerwehren und Hilfsorganisationen außerhalb von Hessen in den Hochwassergebieten im Einsatz. „Die Einsatzkräfte waren hoch motiviert und obwohl größtenteils ehrenamtlich tätig auch kurzfristig abmarschbereit. Ich bedanke mich im Namen des ganzen Führungsstabes Hessen bei allen eingesetzten Einsatzkräften und auch bei all denen, die bei den sogenannten „Voralarmen“ in Bereitschaft und auf Abruf bereit standen. Durch die gute Zusammenarbeit und Ihren Einsatz vor Ort konnten wir vielen Menschen in höchster Not helfen“, so Landesbranddirektor Harald Uschek. Text: Harald Uschek, Klaus Hahn Fotos: Helmut Thies Täglich aktualisierte der Führungsstab die Lage. Definitionen: Führungsstab Hessen (Fü-Stab HE): Der Führungsstab Hessen hat folgende Aufgaben: Einsatzkoordination, Auslösung der Alarmstufen, Bildung und Entsendung eines Vorauskommandos, Entsendung einer Verbindungsperson in die Oberste Innenbehörde bzw. zu einer von dieser benannten Stelle, Bildung und Benennung einer Führungseinheit Hessen, Information und Erteilung von Anweisungen an nachgeordnete Stellen und Behörden und der Mitwirkung bei der Presse- und Medienarbeit. Verbindungsperson Hessen (VerbPers HE): Die Verbindungsperson Hessen wird vom Führungsstab Hessen zum frühestmöglichen Zeitpunkt zur besseren Abstimmung zwischen dem Führungsstab und der Obersten Innenbehörde des hilfeersuchenden Landes zur Obersten Innenbehörde (bzw. zu einer von dieser benannten Stelle) und der Führungseinheit Hessen entsendet. Für diese Aufgabe ist eine qualifizierte Führungskraft zu bestimmen, die mit der Struktur und Leistungsmöglichkeiten des Brand- und Katastrophenschutzes in Hessen umfassend vertraut ist. Vorauskommando Hessen (VorKdo HE): Das Vorauskommando besteht im Regelfall aus 2 bis 5 Führungskräften. Es hat folgenden Auftrag: frühestmöglichen Kontakt mit der Einsatzleitung vor Ort in dem hilfeersuchenden Land, Feststellen des konkreten Einsatzauftrages an die hessischen Einsatzkräfte, Erkundung / Lagebeurteilung vor Ort einschließlich der logistischen Infrastruktur, Rückmeldung an den Führungsstab und Einweisung der Führungseinheit Hessen. Nach Abschluss der Einweisung steht das Vorkommando für weitere Einsatzaufträge zur Verfügung. Führungseinheit Hessen (Fü-Einheit HE): Die Führungseinheit Hessen wird für die hessischen Einsatzkräfte durch den Führungsstab bestimmt und von hessischen Einsatzkräften besetzt. Ihre Aufgabe besteht aus der Leitung des Einsatzes aller hessischen (und ggf. weiterer ihr unterstellter) Einsatzkräfte in dem zugewiesenen Schadengebiet, Bildung von Einsatzabschnitten, Benennung von Einsatzabschnittsleitern, Abgabe von Lagemeldungen an den Führungsstab, der Anforderung weiterer Kräfte und Einsatzmittel sowie deren Ablösung bei dem Führungsstab. Als Einsatzmittel stehen ein ELW 2 und ein GW-IuK zur Verfügung. FLORIAN HESSEN 07-08/2013
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