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Hochwasser in Sachsen-Anhalt Drängwasser überflutet Straßenzüge Einsatzabschnitte 1, 2 und 3 sowie Standort der Einsatzabschnittsleitung. (Quelle: Zentrum für satellitengestützte Kriseninformation) Von der Flutkatastrophe an Saale und Elbe in Sachsen und Sachsen-Anhalt blieb auch die Stadt Barby nicht verschont. Dort drohte die Überflutung tiefer gelegener Straßenzüge. In den frühen Morgenstunden des 9. Juni 2013 entsandte das Hessische Innenministerium einen Verband des Main-Taunus-Kreises zur Katastrophenhilfe nach Barby. Da die technische Auslegung auf die Förderung großer Wassermengen angelegt war, ergänzte die Werkfeuerwehr „Fraport Frankfurt“ mit einem Hochleistungspumpe Hytrans-Fire-System (HFS) den Verband. Ein zweites Hytrans Fire-System System steuerte die Feuerwehr der Stadt Flörsheim am Main bei. Kreisbrandmeister Frank Schuhmacher und der Verbindungsbeamte zur besonderen Verwendung (z.b.V.), des Main-Taunus-Kreises Martin Müller übernahmen am 13. Juni 2013 die Führung des Verbandes von Kreisbrandmeister David Tisold und dessen z.b.V. Kai Beuthien. Sie übernahmen einen von der ersten Verbandsführung vorbildlich eingerichteten Einsatzabschnitt. Viele Vorteile brachte der vorgezogene Wechsel der Verbandsführung. Da der Austausch der Einsatzkräfte erst am 14. Juni erfolgte, war die Führung bereits eingearbeitet und konnte sich voll auf den Personaltausch konzentrieren. Das vermied „Reibungsverluste“ beim fliegenden Wechsel der Einsatzabschnitte und der Versorgung. Der Einsatzort: Die Stadt Barby liegt in Sachsen Anhalt an der Mündung der Saale in die Elbe mit einer Fläche von ca. 41km² und ca. 9.000 Einwohner. Barby, wie auch der Stadtteil Glinde liegen nördlich der Saalemündung. Die Stadtteile Breitenhagen, Klein-Rosenburg und Groß-Rosenburg liegen südlich der Saalemündung und waren durch den Dammbruch an der Mündung am stärksten betroffen. Die Lage bei Übernahme der Führung: Barby selbst und der Stadtteil Glinde blieben von einer direkten Flutung durch das Hochwasser verschont. Jedoch sorgte das stetig steigende Drängwasser zu einer Überflutung der tiefergelegenen Straßenzüge, der Kanalisation und des Landgrabens. Drängwasser ist Wasser, das sich in eingedeichten Niederungen aus dem Boden hervordrängt, wenn der Wasserstand außerhalb des Dammes längere Zeit höher als das Niveau des Binnengeländes ist. Während in den Straßenzügen der Stadt der Verband des bayerischen Landkreises Miltenberg und Einheiten des THW mit dem direkten Abpumpen von Drängwasser zurück in die Elbe beschäftigt waren, sollte der Verband des Main- Taunus-Kreises verhindern, dass das Drängwasser weiter ansteigt. Hierzu bildeten wir zunächst zwei Einsatzabschnitte: • Einsatzabschnitt 1 (EA 1) an der Brücke Kreuzung Bahnhofstr. / Ecke Otto- Beckmann-Str. am Landgraben • Einsatzabschnitt 2 (EA 2) Monplaisirstr., außerhalb, am Landgraben. Im Einsatzabschnitt 1 pumpten die Einsatzkräfte gestautes Drängwassser in den Landgraben. Dieses Wasser floss weiter in Richtung Einsatzabschnitt 2 Monplaisirstr. und wurde von dort in die Elbe zurückgepumpt. Im Einsatzabschnitt 1 wurden dauerhaft drei Tragkraftspritzen und das Löschgruppenfahrzeug KatS der Feuerwehr der Stadt Bad Soden am Taunus eingesetzt. Im Einsatzabschnitt 2 kamen die Hytrans-Fire-Systeme (HFS) der Werkfeuerwehr Hochwasser in Deutschland 2013 ■ Hofheim / Barby FLORIAN HESSEN 07-08/2013


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