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in Lampertheim, dann pa-lettiert und durch gelände-gängige LKW von Feuerwehr und THW zur Einsatzstelle gebracht. Am Deich unter-stützten Landwirte die Ab-ladung der Sandsäcke mit ihren Traktoren. Dies er-wies sich als sehr hilfreich, weil der Boden von den schweren Baumaschinen stark aufgeweicht war und nur mit den Traktoren und Frontladern die Sandsäcke an die Deichkrone gefahren werden konnten. Neben den Helferinnen und Helfern in der direkten Deichverteidi-gung arbeiteten während des Gesamteinsatzes in Lam-pertheim ca. 500 Helfer im Schichtdienst. Eine Quellkade am Watten-heimer Innenpolder erfor-derte am 3. Juni ein weite-res Eingreifen, bei dem vier Taucher der Deutschen- Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) unter Wasser Siche-rungsarbeiten am Deich durchgeführten. Beim Sand-sacktransport verunglückte ein LKW des Technischen Hilfswerkes, die Fahrzeugbe-satzung wurde dabei leicht verletzt. Während der ganzen Zeit kontrollierten die Feuerweh-ren die Deiche an der We-schnitz und am Rhein im Stundenrhythmus. Dabei stellten sie an vielen Stellen an der Weschnitz Druckwas-ser an den Deichfüßen fest. Letztendlich konnten aber alle Deiche gesichert und verstärkt werden. Eine zu-sätzliche Entlastung brachte die Flutung der Weschnitz-polder bei Lorsch. So wur-den größere Schäden durch das gute Zusammenspiel al-ler Beteiligten verhindert. Aufgrund der vielen Bürger-anfragen richtete die Ge-meinde ein Bürgertelefon im Rathaus ein. Das Ordnungs-amt der Gemeinde Biblis war rund um die Uhr als Ansprechpartner dabei, was sich als sehr hilfreich erwies. Für die Verpflegung der ein-gesetzten Helfer sorgte die Küchenmannschaft der Feu-erwehr Biblis und des DRK Biblis. Die Einsatzleitung bewerte-te in regelmäßigen Lagebe-sprechungen die laufenden Arbeiten und stimmte wei-tere Maßnahmen ab. Daran nahmen neben der Einsatz-leitung auch Vertreterinnen und Vertreter des Kreises, der Gemeinde Biblis, des staatlichen Wasserbaus, der Deichbaufirma, Leiter der Feuerwehren und Vertreter des Brandschutzdezernates beim Regierungspräsidium Darmstadt teil. Am zweiten Tag informierten sich auch der Abteilungsleiter der Ab-teilung V des Innenminis-teriums, Ministerialdirigent Gunnar Milberg, sowie seine Mitarbeiter vor Ort. Fazit „Die bisherigen Erfahrun-gen aus den umfangreichen Katastrophenschutzübungen des Kreises Bergstraße zum Thema „Hochwasserlage“, die ausreichende Vorhal-tung von Sandsäcken und die Einrichtung einer zent-ralen Sandsackbefüllung mit zwei großen Sandsackfüllma-schinen des Landes Hessen im Technischen Zentrum in Lampertheim haben sich bewährt“, so Kreisbrand- inspektor Wolfgang Müller. Die Einsatzleitung hat die Presse ständig mit Informatio-nen versorgt, eine Pressekon-ferenz einberufen und einen umfassenden Bericht über die Einsatzlage gegeben. Der umfangreiche Personaleinsatz und Einsatzerfolg wäre ohne den engagierten und moti-vierten Einsatz der ehrenamt-lichen Helfer nicht realisier-bar gewesen, so KBI Müller. Eingesetzte Kräfte: Feuerwehren • aus den Orten Biblis, Bensheim, Bürstadt, Ein-hausen, Lorsch, Fürth, Groß-Rohrheim, Hep-penheim, Lampertheim, Lautertal, Mörlenbach, Rimbach, Wald-Michel-bach, Zwingenberg – fast alle mit sämtlichen Stadt- bzw. Ortsteilen. • Löschzüge aus den Landkreisen Darmstadt- Dieburg, Hochtaunus, Odenwald und der Städte Darmstadt und Mann-heim. • ELW 2 des Kreises Berg-straße. Hilfsorganisationen • Hilfsorganisationen des medizinischen Katastro-phenschutzes am Sand-sackfüllplatz Lampert-heim (30 Kräfte). • Technisches Hilfswerk aus dem Geschäftsbereich Darmstadt (25 Kräfte) • DRK und DLRG der Orts-vereine Biblis (20 Kräfte) Text: KBI Wolfgang Müller Fotos: KBI Wolfgang Müller und Jörg Oberkinkhaus Weschnitzdamm mit Sandsackaufbau. Bau einer Quellkade am Weschnitzdeich bei Wattenheim. FLORIAN HESSEN 06/2013 9


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