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Weschnitz bedroht Biblis 72 Stunden Hochwassereinsatz im Kreis Bergstraße n Biblis Extremniederschläge lie-ßen die Pegel des Meer-bachs, der Weschnitz sowie von Neckar und Rhein im Kreis Bergstraße stark steigen. Ein Deich drohte zu brechen, die Ortschaften Heppenheim- Ober-Hambach und Ober- Laudenbach waren aufgrund von Erdrutschen und umge-stürzter Bäume zeitweise gar nicht oder nur eingeschränkt erreichbar. Diese Lage führte in der Zeit vom 31. Mai bis 3. Juni 2013 zu insgesamt 140 unwetterbedingten Einsatz-lagen. Betroffen war das gesamte Kreisgebiet mit 52 Einsätzen in der Region Odenwald- Neckartal, 60 Einsätzen an der Bergstraße und das Ried mit 28 Einsatzstellen. Die Einsatzkräfte mussten die Deiche sichern, aber auch in den ufernahen Bereichen, an Straßen und Brücken und an Wohn- und Wirtschaftsge-bäuden Sicherungsarbeiten leisten. Überflutete Keller, umgestürzte Bäume und ab-gerutschte Hänge forderten die Einsatzkräfte der Feu-erwehren, des Technischen Hilfswerkes und der Hilfsor-ganisationen zusätzlich. Der personell und materiell umfangreichste Einsatz er-eignete sich am Weschnitz-deich bei Biblis. Im Auftrag des staatlichen Wasserbaus werden seit mehreren Mo-naten die Dämme auf einer Länge von ca. 3 km neu auf-gebaut und verstärkt. Eine baubedingte Schwachstelle im Deich mussten die Hel-ferinnen und Helfer auf ei-ner Länge von 650 Metern bei steigendem Wasserstand durch Sandsäcke und Schütt-güter sichern. Die Hochwasserlage Die schnell ansteigende Weschnitz erreichte am 31. Mai einen maximalen Sandsackverbau am Damm. Pegelstand von 3,81 Metern (Pegel Lorsch), der am 1. Juni auf 3,78 Meter sank und am 3. Juni 2,99 Meter erreich-te. Großen Einfluss auf die Weschnitz hat der Pegel des Rheins, da bei dessen An-stieg das Rheinwasser bei Bi-blis- Wattenheim in die We-schnitz drückt und somit ein Rückstau entsteht. Normaler-weise liegt der Pegel Worms bei etwa 1,5 bis 2 Meter, an diesem Wochenende erreich-te der Pegel 7,07 Meter. Biblis war der wesentliche Einsatzschwerpunkt, den ein Führungsstab zentral im Feuerwehrhaus Biblis koordi-nierte. Die Abschnittsleitung „Deichverteidigung“ hatte jeweils ein Kreisbrandmeis-ter aus dem Landkreis Berg-straße. 350 Einsatzkräfte der Feuerwehren, der DLRG, des DRK und THW verbauten im Schichtdienst rund 60.000 Sandsäcke. Gefüllt wurden sie im Technischen Zentrum der Freiwilligen Feuerwehr Sandsackbefüllung in Lampertheim. Das Gelände hinter dem Damm. 8 FLORIAN HESSEN 06/2013


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