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bei der Feuerwehr Hünfeld ergab, dass das Fahrzeug am Ostersamstag 1945 auf der Rückfahrt von einem Einsatz bei Rasdorf von einem USamerikanischen Tiefflieger beschossen worden war. Vermutlich hatte dessen Pilot das Feuerwehrfahrzeug aufgrund seiner polizeigrünen Lackierung mit einem Militärfahrzeug verwechselt. Präsentieren Grundsätzlich gibt es drei mögliche Ziele für eine Restaurierung: 1. den fabrikneuen Auslieferungszustand, 2. einen Zwischenzustand aus der Epoche der Nutzung sowie 3. den Zustand der Außerdienststellung. Der Restautrierungszustand des Hünfelder Löschgruppenfahrzeuges ist dessen Zustand am „Ostersamstag“ 1945. Löschgruppenfahrzeuge sind vergleichsweise häufig erhalten, da sie als getyptes Einsatzfahrzeug in geringfügig abweichenden Variationen fast 5.000 Mal gebaut worden sind. Entsprechend häufig sind sie innerhalb der Feuerwehroldtimerszene zu finden. Das Beispiel des Hünfelder Fahrzeuges soll jedoch die hohe Einsatzbereitschaft der Kameraden in Kriegszeiten auch angesichts feindlicher Bedrohungen dokumentieren. Deshalb musste zuerst die rote Nachkriegslackierung abgeschliffen werden. Dabei traten in ausreichendem Umfang Spuren der einstigen Beschriftung zu Tage, die zur zuverlässigen Rekonstruktion dokumentiert wurden. Auch die drei Einschusslöcher sowie das Austrittsloch eines Geschosses wurden wieder freigelegt, präpariert und die nachträglichen Veränderungen zurückgebaut, so die Rundumkennleuchten, der Blinker etc. entfernt. Nicht ganz einfach war es, einen Tarnscheinwerfer, blaue Kennleuchten, einen Rasselwecker, Pendelhubwinker, ein militärisches Nachtmarschgerät und vieles mehr auf dem Teilemarkt zu beschaffen. Ein besonderes Problem stellte die Lackierung im ursprünglichen polizeigrünen Farbton dar. Die heutigen Hochglanzlacke sind zu spiegelnd und die seidenmatten Lacke zu stumpf. Deshalb musste die Hochglanzlackierung mit 3- und 4.000er Schmiergelpapier und Schleifpaste soweit bearbeitet werden, bis genau jener speckige Farbglanz zum Vorschein kam, der dem matten Glanzton eines frisch angeschnittenen Schwarzwälder Schinkens entspricht. Das im fabrikneuen Zustand blanke Aluminium der Waffelbleche auf den Trittbrettern wurde schwarz überlackiert, eine Vorsichtsmaßnahme, die damals viele Feuerwehren vorgenommen hatten, um mögliche Reflexionen von Suchscheinwerfern zu vermeiden. Ohne die finanzielle Unterstützung durch die Jubiläumsstiftung der Sparkasse Fulda sowie des Hessischen Museumsverbandes hätte das Deutsche Feuerwehr-Museum dieses ehrgeizige Projekt nicht schultern können. 100 Jahre Albert Bürger Seit 26. Februar dieses Jahres leitet das Leichte Löschgruppenfahrzeug die Ausstellung von Fahrzeugen aus der Epoche des ersten Nachkriegs- oder besser Wiedergründungspräsidenten des Deutschen Feuerwehrverbandes, Albert Bürger, in Halle 2 des Museums ein. Nun war der 1913 geborene Albert Bürger von 1952 bis 1981 Präsident des DFV. Warum dann als erstes Fahrzeug ein Leichtes Löschgruppenfahrzeug mit dem Darstellungszeitraum Frühjahr 1945? Die Antwort ist einfach, denn die Ausstellung beleuchtet nicht nur den Präsidenten sondern den ganzen Mensch Albert Bürger und damit auch sehr private Aspekte, die ausschlaggebend für die Bildung seines Wesens und sein späteres Wirken waren. Albert Bürger ist im 2. Weltkrieg dreimal verwundet Projekt1:Layout 1 08.09.2009 worden und seine vielfältigen Auszeichnungen zeugen von einem ausgeprägten soldatischen Pflichtbewusstsein. Unter Beschuss der US-Armee trägt Bürger dreimal Sprengstoff auf die letzte Rheinbrücke bei Neuss, denn die Zündschnur war gerissen. Sohn Eberhardt erinnert sich: „Er zog den Zeitzünder, rannte zum deutschen Brückenkopf zurück und konnte sich in letzter Sekunde gerade noch vor der Druckwelle der erfolgreichen Explosion in einen Bombentrichter werfen. Vor den Augen der Amerikaner fiel die Brücke in den Rhein. Das daraufhin einsetzende Sperrfeuer ….“ Alle Fahrzeuge bis hin zu zwei Fahrzeugen der Deutschen Demokratischen Republik aus dem Jahr 1984 verweisen auf das Leben und Wirken von Albert Bürger oder erzählen Stunden Notdienst 2424 ZEELLTEE FFÜR JJEEDEEN EEIINSSATZ!! ZELTE + ZUBEHÖR Am Reitstück 12 36381 Schlüchtern Tel. 06661/606 969-0 Fax 606 969-4 info@inhag-zelte.de • Mannschafts- und Unterkunftszelte ab 650 E • Sanitätszelte und Küchenzelte • Zelte für Katatstrophen- und Zivilschutz • Aufblasbare Schnelleinsatzzelte ab 3000 E Dekontaminationszelte und -duschen. www.inhag-zelte.de FLORIAN HESSEN 04/2013 21


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