Das Deutsche Feuerwehr-Museum in abendlicher Illuminierung anlässlich eines festlichen Events. zählte nicht mehr nur die Dokumentation der geistigen Leistung eines Konstrukteurs, sondern die gesamte sozialgeschichtliche Auswirkung eines Produktes auf den Menschen an sich. Die vielfältigen Problematiken des Themas „Bewahren“ lassen sich am Beispiel von Lurchis Feueralarm beispielhaft veranschaulichen. Aus konservatorischen Gründen verbietet sich das Abspielen des analogen Tonträgers. Doch wie bekommt man den Sound einer Single-Schallplatte in den PC? Zwei auch für den Hörfunk tätige Journalistenbüros konnten nicht weiterhelfen, da sie über keine Schnittstellen vom konventionellen Plattenspieler auf digitale Medien mehr verfügten. Letztendlich konnte ein freundlicher Kollege von der Medienzentrale des bischöflichen Generalvikariats aushelfen und nun kann auf der Homepage des DFM unter der Rubrik „Objekte und Geschichten“ die Audiodatei kostenfrei heruntergeladen und genutzt werden, z. B. für die Arbeit in einer Kinderfeuerwehr. Das wertvolle Original liegt lichtgeschützt im säurefreien Karton im Archiv des Deutschen Feuerwehr-Museums. Erforschen „Feuerwehr = Mensch + Technik“, so lautete 1970 das Motto des Deutschen Feuerwehrtages in Münster (Westfalen). Dieser zeigte auffällig den Wandel von der ursprünglichen vor allem auf technische Leistungsmerkmale konzentrierten Dokumentation, hin zur Darstellung der Nutzungsgeschichte, die auch die Nutzer berücksichtigt. Ein Feuerwehrquartett zum Beispiel konzentriert sich auf die technischen Daten. Auf den einzelnen Blättern des Kartendecks finden sich Angaben, zu PS (mittlerweile KW), zum Hubraum, zum Gesamtgewicht, zur Größe eines Einsatzfahrzeugs. Das Einzige, was einen gewissen Bezug zur Mannschaft haben mag, ist die Zahl der Sitzplätze. Da kann man aus einem Feuerwehroldtimer weitaus mehr heraus holen, zumal wenn man den eben genannten Faktor „Mensch“ mit berücksichtigt und z. B. Erkenntnisse aus Zeitzeugeninterviews in die Erforschung und Restaurierung integriert. Betrachten wir hierzu das jüngste Restaurierungsprojekt des Deutschen Feuerwehr- Museums, ein 1942 gebautes Leichtes Löschgruppenfahrzeug (LLG) des Kreises, später der Freiwilligen Feuerwehr Hünfeld. Nach der Aussonderung aus seinem 50-jährigen Einsatzdienst fand der Veteran 1992 den Weg ins Depot des Museums (Stichwort „Sammeln“). Dort wurde er für zwei Jahrzehnte trocken und sicher verwahrt (Stichwort „Bewahren“). Ein halbes Jahrhundert und wechselnde Nutzungen hatte deutliche Spuren hinterlassen. Zuletzt diente der mehrfach umgebaute Oldtimer als Transportfahrzeug für eine Ölsperre sowie für ein Heuwehrgerät zum Ablöschen/ Kühlen überhitzter Strohhaufen. Besonders ins Auge fiel jedoch in Höhe der C-Säule auf der Beifahrerseite ein Loch in der inneren Holzverkleidung mit ausgesplitterten Rändern. Die Nachfrage Leichtes Löschgruppenfahrzeug der FF Hünfeld, Baujahr 1942. Darstellungstag: Ostersamstag 1945 nach dem Beschuss durch einen US-amerikanischen Tiefflieger auf der Rückfahrt von einem Einsatz in Rasdorf. Die im Zuge der Restaurierung wieder freigelegten Einschusslöcher der Geschosse sind in der Ausstellung durch kleine rote Magnetsteine markiert. 20 FLORIAN HESSEN 04/2013
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