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Unfallstelle Auf einem Feld nahe der Gemeinde Wölfersheim fanden die Einsatzkräfte gegen 16:15 Uhr dann die Absturzstelle. Sie lag etwa 300 Meter vom Ortsrand des Ortsteils Mehlbach entfernt. Die Gemeinde Wölfersheim mit rund 9.800 Einwohnern liegt rund 40 km von Frankfurt am Main entfernt, grenzt an die Wetterauer Kommunen Friedberg, Reichelsheim und Echzell an und liegt in der Einflugschneise des Kleinfughafens Reichelsheim. Das Gemeindegebiet umfasst etwa 43 km2. Die Absturzstelle wurde begrenzt durch die „Hohe Straße“ und durch die Bundestraße 455 auf der anderen Seite. Beide Straßen wurden für die Dauer des Einsatzes komplett gesperrt, so dass genügend Bewegungsraum für die Einsatzkräfte zur Verfügung stand. Lange Zeit war unklar, ob es sich um ein Flugzeug oder zwei Flugzeuge handelte, da die Trümmerteile auf circa 3 km2 verteilt waren. Einsatz Der Kreisbrandinspektor leitete den Einsatz im ELW 2 des Katastrophenschutzes des Landes Hessen. Neben seinem Stellvertreter arbeiteten zwei weitere Kreisbrandmeister in der technischen Einsatzleitung. Die Hilfskräfte suchten die Unglücksstelle nach Überlebenden ab. Leider blieb die Suche erfolglos. Nach geraumer Zeit und entsprechenden Recherchen durch die technische Einsatzleitung stand fest, dass es sich um zwei Kleinflugzeuge handelte, wobei ein Flugzeug an der holländischen Das Wrack der Piper Saratoga. Grenze in Stadtlohn gestartet war und sich auf dem Weg nach Aschaffenburg befand, der andere Flieger aus Koblenz kam und in Reichelsheim landen wollte. Bei den Flugzeugen handelte es sich um eine Robin 400 mit vier Sitzplätzen sowie um eine Piper Saratoga mit sechs Sitzplätzen. Das Cockpit der Piper steckte fast vollständig im Erdboden und lange Zeit war die genaue Personenzahl der Flugzeuginsassen nicht bekannt. Der leitende Notarzt entschied in Absprache mit der Polizei, noch vor Eintreffen der Bundesstelle für Fluguntersuchung in Braunschweig, das Cockpit der Piper freizulegen, um nach eventuellen Überlebenden zu suchen. Dazu wurde von der Feuerwehr hydraulisches Schneid- und Spreizgerät eingesetzt. Gegen 20 Uhr stand fest: Keiner der insgesamt acht Insassen hatte das Unglück überlebt. Mit dieser traurigen Gewissheit waren die Aufgaben der Feuerwehr und des Rettungsdienstes beendet. Alles Weitere lag in den Händen der Ermittlungsbehörden. Zur deren Unterstützung wurde der ELW 2 sowie der Abrollbehälter Aufenthalt zur Verfügung gestellt. Zum ersten Mal kam auch der aus Landesmitteln beschaffte 250 KVA Stromerzeuger zum Einsatz und leistete wertvolle Dienste. Am Folgetag barg das THW die Wrackteile und kennzeichnete die Leichenfundorte am Einsatzort. Erschwert wurde der Einsatz durch starken Schneefall in den frühen Morgenstunden. Während des Einsatzes informierten sich neben Landrat Joachim Arnold auch Staatsminister Boris Rhein, Landesbranddirektor Harald Uschek sowie ein Vertreter des Brandschutzaufsichtsdienstes des Regierungspräsidiums Darmstadt über das Geschehen an der Einsatzstelle. Entsprechend groß war das Medienaufgebot. Sämtliche eingesetzte Einsatzkräfte wurden zu einem Feuerwehrhaus gebracht, in dem Mitarbeiter der Notfallseelsorge für erste FLORIAN HESSEN 03/2013 23


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