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Projekt1:Layout 1 08.09.2009 Löschübung der Berufsfeuerwehr der I. G. Farbenindustrie Aktiengesellschaft Frankfurt a. M.-Höchst. kämpfen. Doch Schadenfeuer in Großbetrieben – in Hessen vorwiegend der chemischen Industrie – erforderten andere Brandschutzvorkehrungen. Werk(berufs-)feuer-wehren „…Eine Einrichtung, die Alf-red Krupp von Anbeginn sei-ner Tätigkeit am Herzen lag, war der Schutz der Fabrik ge-gen Feuersgefahr. Der Gedan-ke, dass ein Brand die Frucht seiner ganzen Lebensarbeit vernichten und zugleich den Tausenden, für deren Wohl er sich verantwortlich fühlte, ihr Brot rauben könnte, er-füllte ihn mit Schaudern. … (Fußnote 1)“ Ein regelmäßi-ger Wachtdienst stand bereit. In den 1840er Jahren wurde auch das Löschwesen geregelt und später dann die Wasser-versorgung in der Gussstahl-fabrik erweitert. Dennoch brach am 15. Juli 1865 das erste Großfeuer aus und zer-störte Teile einer Kanonen-werkstatt sowie einer mecha-nischen Werkstatt. Aufgrund dieses Brandes gründete er die erste hauptamtli-che Werkfeuerwehr, die am 1. Januar 1866 in Dienst ging. Nach den kommunalen Be-rufsfeuerwehren von Berlin, Königsberg und Stettin war sie die vierte Berufsfeuerwehr in Deutschland. In Hessen waren vor allem chemische Großindustrien mit brandgefährlichen Be-triebsanlagen früh daran in-teressiert, eigene Feuerweh-ren mit dem Brandschutz zu betrauen: Bei der in Höchst am Main 1863 gegründeten Farbenfabrik „Meister Luci-us & Brüning“ schien zehn Jahre später bereits eine Feu-erwehr eingerichtet. Die zu-gehörige Betriebsmannschaft erhielt die entsprechende Ausbildung. Zwei zweirädrige Abprotz-Hand-Feuerspritzen waren ihr überlassen (Fußno-te 2). Durch die sich rapide erhö-hende Anzahl der Werkfeu-erwehren war eine Interes-senvertretung sinnvoll. Eine systematische Arbeit leistete erstmals die „Auskunfts- und Zentralstelle für Leiter und Dezernenten des Feuerschutz- und Sicherheitsdienstes in-dustrieller Unternehmen“ in Düsseldorf (1919 bis 1945). Neue Interessenvertretung Nach Ende des Zweiten Welt-krieges sah sich Deutschland einem unendlichen Ausmaß von Zerstörung gegenüber. Unzählige Menschen hat-ten ihr Leben verloren. Die staatliche Ordnung, die Wirt-schaft und die Infrastruktur waren wiederherzustellen. Den Reparationsforderun-gen der Alliierten war nach-zukommen. Die Industrie konnte nur ihre verbliebenen Anlagen und Rohstoffe nut- Die Werkfeuerwehr Dunlop, Hanau, bei der Herbstabschlussübung 1955. Viele Werkfeuerwehren waren damals mit Tragkraftspritzenanhängern (TSA) ausgestattet. FLORIAN HESSEN 12/2012 5


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