Werkfeuerwehrverband Hessen Geschichte des Werkfeuerwehrverband Hessen Um 1900 gab es in mehreren Fabriken sogenannte „Löschzüge“. Die Geräte und Dampfspritzen waren auf Wagen der werksinternen Eisenbahn montiert und wurden von einer Dampflok zum Einsatzort gezogen. Hier die Werkfeuerwehr Hoechst in Frankfurt am Main. n Wiesbaden Seit langem sind die Werk-feuerwehren für die Auf-gaben des betrieblichen oder industriellen Brandschutzes zuständig. Diese an sich stän-dig wandelnde Bedingungen der Arbeitswelt anzupassen, gelingt mit Hilfe von Vertre-tungen wie dem Werkfeu-erwehrverband Hessen e. V. Seine Entwicklung und sein Wirken sind hier vorgestellt. Die Geschichte der Werkfeu-erwehren und der sie vertre-tenden Verbände ist eng mit der Industrialisierung ver-bunden. Nach Einführung der Gewerbefreiheit und Auflösung der Zünfte der Handwerker schuf Preußen mit dem Zollverein einen größeren, zusammenhän-genden Wirtschaftsraum. Durch verbesserte hygieni-sche Verhältnisse und Fort-schritte in der Medizin stieg die Bevölkerungszahl rasch an. Arbeitskräfte standen so-mit ausreichend zur Verfü-gung, um statt der bisherigen Handarbeit nun Arbeiten an Maschinen auszuführen. Der Zollverein und die einge-führte einheitliche Währung erleichterten den Handel. Ne-ben der Eisenbahn eröffnete der Ausbau der Binnen- und Seeschifffahrt einen neuen Weg für den Markt. In den entstehenden Betrieben wa-ren Rohstoffe in großen Men-gen für die Produktion er-forderlich. Ihre schnelle und sichere Anlieferung konnte über die genannten Trans-portwege erfolgen. Industrialisierung in Hessen Trotz starker Widerstände aus dem Handwerk setzte die Re-gierung im Großherzogtum Hessen die Gewerbefreiheit von 1821 bis 1866 allmählich durch. Bei den modernen Produktionsmethoden mit maschineller Unterstützung dominierte um die Jahrhun-dertwende zunächst der Ma-schinenbau. Diesen lösten zunehmend die Möbel-, Pa-pier- und Chemieindustrie ab. Zentren der Industrialisierung bildeten Offenbach (Lederwa-ren, Tabak, Maschinenbau), Mainz (Metallgewerbe), heu-te Rheinland-Pfalz, Hanau (Textilgewerbe), Darmstadt (Maschinenbau, Chemie, Pharmazie) und Frankfurt (Chemie). Zu einem anderen wichtigen Industriestandort entwickelte sich Rüsselsheim. Dort stellte die Firma Adam Opel zuerst Nähmaschinen und Fahrräder, dann Auto-mobile her. In Oberhessen und im Odenwald dagegen waren kaum Industrieansied-lungen zu finden. Aus beiden Regionen stammten jedoch häufig die Arbeitskräfte, die sich in den Fabriken verding-ten. Schutz der industriellen Anlagen Noch im 19. Jahrhundert bauten einzelne Unterneh-men Löschgruppen oder Feuerwehren auf. Die darin mitwirkenden Freiwilligen gingen ihrer täglichen Arbeit in der Produktion nach und übernahmen im Einsatzfall zusätzlich die Feuerwehrtä-tigkeit. Die neuen Werke vereinten Unternehmergeist, Ideen und Geld. Der Erhalt der vorhan-denen Werte war ungemein wichtig. Oftmals konnten die gegründeten örtlichen Feuerwehren die Brände be- 4 FLORIAN HESSEN 12/2012
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