Page 12

Florian Hessen_03_12

Netzersatzanlagen Einspeisemöglichkeiten in Feuerwehrhäusern Die Netzersatzanlage (stationär) des Feuerwehrhauses in Korbach. zusätzlich einige Fragen: Womit wird die elektrische Energie erzeugt? Vor der Nutzung der Stromerzeuger der Feuerwehr, müssen zunächst einsatztaktische Überlegungen erfolgen. In einem solchen Fall steht dann der Stromerzeuger für den Feuerwehreinsatz (Verkehrsunfall, Einsatz Tauchpumpe, Beleuchtung, Einspeisung an anderer Stelle usw.) nicht mehr zur Verfügung. Bei einer Entscheidung für eine „echte“ Netzersatzanlage oder einen stationär installierten, mobilen Stromerzeuger erübrigen sich solche Überlegungen. Als Antrieb für einen stationär installierten mobilen Stromerzeuger empfiehlt es sich einen Dieselmotor zu wählen, da dieser für einen längeren Dauerbetrieb besser geeignet ist. Welche Bereiche des Feuerwehrhauses sind zu versorgen (Beleuchtung, Heizung, Küche, Kommunikationszentrale, Werkstatt)? Aus der Beantwortung dieser Fran Kassel Bereits bei der Schneekatastrophe im Münsterland im Jahr 2005 hat sich herausgestellt, wie anfällig die Energieversorgungsnetze sind. Betroffen von dem mehrtägigen Stromausfall waren laut Aussagen der RWE AG rund 250.000 Menschen in insgesamt 25 Gemeinden. Vor allem Privathaushalte waren auf eine derartige Situation nicht oder nur schlecht vorbereitet und hatten große Probleme die Grundversorgung (Beleuchtung, Kochen, Heizung oder Kommunikation) aufrecht zu erhalten. Sollte die Energieversorgung zusammenbrechen, sind große Teile der Bevölkerung auf externe Hilfe angewiesen. Auf Hilfeersuchen in diesen Bereichen müssen die Feuerwehren vorbereitet sein. Zum Einen wird es notwendig sein die Grundversorgung aufrecht zu erhalten, zum Anderen einen „Melde- und Sammelkopf“ innerhalb der örtlichen Zuständigkeit zu bilden. Dafür bieten sich die Feuerwehrhäuser an. Die derzeit gültige Norm für Feuerwehrhäuser (DIN 14092- 1:2001-10) fordert, dass bei Feuerwehrhäusern, die über keine Notstromversorgung verfügen, eine Fremdeinspeisung vorzusehen ist. Über diese Fremdeinspeisung müssen die für den Betrieb des Gebäudes erforderlichen Einrichtungen zu betreiben sein (z. B. Beleuchtung - zumindest teilweise -, Heizung, Telefon, Informations und Kommunikationstechnik). Ein überarbeiteter Normentwurf (E DIN 14092- 1:2011-04) konkretisiert diese Anforderungen. Dort heißt es: „Zur dauerhaften Sicherstellung der Einsatzfähigkeit muss eine Einspeisemöglichkeit für ein mobiles Notstromaggregat vorgesehen werden. Wo die Notwendigkeit nachgewiesen ist, muss bei Feuerwehrhäusern anstelle der Einspeisemöglichkeit eine stationäre Netzersatzanlage (NEA) zur Versorgung zwingend erforderlicher Funktionsbereiche vorgesehen werden. Um bei Stromausfall die Funktion erforderlicher elektrischer Einrichtungen und Geräte des Feuerwehrhauses sicherstellen zu können, ist eine Notstromversorgung mittels Ersatzstromerzeuger (z. B. Notstromerzeuger der Feuerwehr auf den Fahrzeugen) vorzusehen. Externe Einspeisung: Die Notstromversorgung sowie Einspeisestelle ist in Anlehnung an DIN VDE 0100-710 (VDE 0100-710) auszuführen. Eine bereichsweise Notstromversorgung ist für den Alarmeinsatz zweckmäßig (z. B. Unterverteilung in mehrere Stromkreise).“ Technische Anforderungen an die Einspeisemöglichkeiten oder Netzersatzanlagen ergeben sich auch aus den DIN VDE Vorschriften, den Vorgaben der Netzbetreiber und anderen technischen Regeln. Als Beispiel sind hier Anschlussbedingungen im Bereich der verschiedenen Netz-Systeme, dem Personenschutz gegen elektrischen Schlag, sowie der Prüfung und Inbetriebnahme genannt. Aus dieser Aufzählung ist ersichtlich, dass es für die Planung und den Einbau einer Einspeisemöglichkeit bzw. einer Netzersatzanlage (stationär) zwingend erforderlich ist, frühzeitig eine Elektrofachkraft und ggf. das Energieversorgungsunternehmen zu beteiligen. Für die Feuerwehren bzw. die Gemeinden ergeben sich bezüglich einer konkreten Umsetzung Einspeisung mit einem tragbaren Stromerzeuger über die Einspeisestelle in die elektrische Anlage des Feuerwehrhauses in Münchhausen. 10 FLORIAN HESSEN 03/2012


Florian Hessen_03_12
To see the actual publication please follow the link above