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Florian Hessen_03_12

ge ergibt sich die zu erzeugende Leistung, und damit auch die erforderliche Auslegung der NEA. Da der Stromerzeuger im Einsatzfall sicher auch über einen längeren Zeitraum eingesetzt bleibt, ist es ratsam ihn im mittleren Nennlastbereich (50 – 70 % der Nennlast) zu betrieben. Welche Anforderungen soll die Anlage erfüllen? Eine kurze Umschaltzeit und ggf. ein automatischer Anlauf des Stromerzeugers müssen immer dann berücksichtigt werden, wenn Bereiche versorgt werden sollen, bei denen die Ausfallzeit der elektrischen Energie sehr gering gehalten werden muss. Die einzuplanende Betriebszeit der Anlage ist auch für die Vorhaltung von Betriebsstoffen oder die Ableitung der Abgase und der Wärme ausschlaggebend. Wird eine bestehende elektrische Anlage umgerüstet oder eine neue Verteilung eingebaut? Der Zeitpunkt des Einbaus einer neuen elektrischen Anlage ist für die Planung einer solchen Maßnahme sicherlich auch ein günstiger Zeitpunkt um eine Einspeisemöglichkeit nachzurüsten. Soll eine bestehende elektrische Anlage mit einer Einspeisemöglichkeit nachgerüstet werden, so werden zusätzlich umfangreiche Änderungen notwendig. Die zu versorgenden Stromkreise müssen von den nicht zu versorgenden Stromkreisen Beispiel elektrische Leistung 1500 W Beleuchtung 1000 W IuK 1000 W Heizung 3500 W Beleuchtung 1500 W IuK 2500 W Heizung 8000 W Beleuchtung 2000 W IuK 5000 W Heizung getrennt werden. 1 2 3 Eine Umsetzung der vorgenannten Anforderungen ist hier an drei Beispielen erläutert: 1. Kleines Feuerwehrhaus (1 - 3 Stellplätze) Ersatzstromversorgung als Einspeisemöglichkeit für • Beleuchtung im Bereich der Fahrzeughalle, der Flure und eines Besprechungsraumes, • Telefonanlage, Funkanlage und einen Computer zur Sicherstellung der Kommunikation (IuK) und • den Betrieb der Heizungsanlage für die oben genannten Bereiche bzw. den Betrieb einer mobilen Warmluftheizung. 2. Mittleres Feuerwehrhaus (4 - 6 Stellplätze) Ersatzstromversorgung als Einspeisemöglichkeit für • Beleuchtung im Bereich der Fahrzeughalle, der Flure, eines Besprechungsraumes und eines angeschlossenen Versammlungsraumes für etwa 250 Personen, Mehrkosten für eine Einspeisestelle bei einer Neuinstallation Kosten für die Nachrüstung einer Einspeisestelle ca. 500,- EUR ca. 2.000,- EUR ca. 1.000,- EUR ca. 3.000,- EUR ca. 1.500,- EUR ca. 4.000,- EUR • Telefonanlage, Funkanlage und einen Computer zur Sicherstellung der Kommunikation und • den Betrieb der Heizungsanlage für oben genannte Bereiche bzw. den Betrieb mehrerer mobiler Warmluftheizungen. 3. Großes Feuerwehrhaus (7 und mehr Stellplätze) Ersatzstromversorgung als Einspeisemöglichkeit für • Beleuchtung im Bereich der Fahrzeughalle, der Flure und eines Besprechungsraumes und eines angeschlossenen Versammlungsraumes für etwa 250 Personen, • Telefonanlage, Funkanlage und einen Computer zur Sicherstellung der Kommunikation und • den Betrieb der Heizungsanlage für oben genannte Bereiche bzw. den Betrieb mehrerer mobiler Warmluftheizungen. Die hier angegebenen Kosten sind grobe Schätzungen und können im Einzelfall stark abweichen, da beispielsweise Leitungslängen, der technische Zustand der vorhandenen Kosten für einen mobilen Stromerzeuger ca. 5.000,- EUR für 5 kVA ca. 9.000,- EUR für 10 kVA stationärer bzw. fest eingebauter Stromerzeuger eines Rüstwagens Elektroinstallation, Installationsaufwand und andere Faktoren nur schwer zu berücksichtigen sind. Auch die elektrische Leistung wurde überschlägig ermittelt. Hierbei geht der Verfasser von etwa 300 W elektrischer Leistung für Beleuchtung pro Stellplatz zzgl. weiterer Leistung für die Beleuchtung für zusätzliche Bereiche des Feuerwehrhauses aus. Resümee: • Die Nachrüstung einer Einspeisestelle für kleinere, vorhandene Feuerwehrhäuser ist mit vertretbarem Aufwand (ca. 2.000 EUR) möglich. • Der Einbau einer Einspeisestelle in kleinere Neubauten ist mit geringem Aufwand (ca. 500 EUR) möglich. • Der Aufwand für eine „echte“ Netzersatzanlage hängt von den Gegebenheiten ab und ist bedeutend höher. • Ein Konzept mit einsatztaktischen Überlegungen (Gefährdungsanalyse) ergibt die auszuführende Variante. Text: Volker Engel (HLFS) Fotos: Jörn Häußler (HLFS), Bernd Berghöfer (Feuerwehr FLORIAN HESSEN 03/2012 11


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