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Einrichtung und Betrieb von Notfallstationen zu treffen. Dabei muss die Versorgung von bis zu 1.000 Personen, die aus dem „gefährdeten Gebiet“ kommen, innerhalb von 24 Stunden gewährleistet werden können. Das notwendige Personal wird u. a. von den jeweiligen GABC-Zügen gestellt. In dem zweitägigen Lehrgang „Führungskräfte in einer Notfallstation“ werden die angehenden Führungskräfte einer Notfallstation an der HLFS ausgebildet. Ziel der Ausbildung ist die Befähigung zur Durchführung von Planung, Aufbau und Betrieb einer Notfallstation. Nach Absolvierung des Lehrgangs kann der Teilnehmer die erforderlichen Strahlenmessgeräte und Sonderausrüstungen in den jeweiligen Stationen einer Notfallstation taktisch richtig einsetzen und bedienen. Messaufgaben bei einer Freisetzung von radioaktiven Stoffen Bereits lange vor der Konzeption der GABC-Erkundungskraftwagen wurde für das Aufspüren und Messen von freigesetzten radioaktiven Stoffen das Strahlenspürtruppkonzept flächendeckend in Hessen eingeführt. In dem Lehrgang „Personal des Strahlenspürtruppfahrzeuges“ werden die Teilnehmer innerhalb von drei Tagen darin ausgebildet, das Strahlenspürtruppfahrzeug und die dazugehörige Ausrüstung fachlich richtig einsetzen zu können. Das Strahlenspürtruppfahrzeug verfügt über eine erweiterte Ausstattung zur Messung ionisierender Strahlung und zur Probenahme von radioaktiven Stoffen. Da die Ausbildung der Teilnehmer unmittelbar mit und an dem Fahrzeug und den dazugehörigen Geräten erfolgt, ist auch zu diesem Lehrgang das Strahlenspürtruppfahrzeug des eigenen Standortes von den Teilnehmern mitzubringen. Den Abschluss des Lehrganges bilden Übungen, die unter einsatzähnlichen Bedingungen und damit sehr realitätsnah durchgeführt werden. Gefahrstoffe auf Gewässern und Verkehrsflächen Eine besondere Einsatzsituation stellen Gefahrstoffe dar, die sich auf Gewässern oder Verkehrsflächen befinden. Ziel des eigens dafür eingerichteten dreitägigen „Fortbildungsseminars GABC-Einsatz (Ölsperren und Ölseparatoren) ist die Vermittlung von Kenntnissen und Fähigkeiten zum sachgerechten Einsatz von Ölsperren auf Binnengewässern, zum Einsatz von Ölseparatoren und zum Einsatz von Öl- und Chemikalienbindemitteln. Erforderlich wurde diese Fortbildung nach Einführung der FwDV 500 im Jahr 2003 wegen der damit verbundenen Reduzierung der Ausbildungszeit und der Streichung dieser Themen in dem Lehrgang „GABC-Einsatz“. Fortbildung für Führungskräfte im Bereich Gefahrstoffe Das im Jahr 2008 ins Veranstaltungsangebot aufgenommene „Fortbildungsseminar Führen im GABC-Einsatz“ (Radiologische Gefahren) bietet Führungskräften aus dem GABC-Bereich die Möglichkeit, den Vorgaben der FwDV 2 gerecht zu werden und innerhalb von sechs Jahren nach Übernahme ihrer Funktion ein Fortbildungsseminar zu besuchen. Die Exkursionen in die Labore der nuklearmedizinischen Abteilung des Klinikums Kassel und zur Gamma- Sterilisationsanlage der Firma B. Braun in Melsungen konnten durch die Reduzierung der zur Verfügung stehenden Ausbildungszeit bei der Einführung der FwDV 500 im Lehrgang GABC-Führen nicht mehr angeboten werden. Der Wunsch vieler Lehrgangsteilnehmer, diese interessanten Einblicke in die Anwendung radioaktiver Stoffe zu ermöglichen, konnte mit Einführung dieses Seminars berücksichtigt werden. „Pflichtlehrgang“ aus dem Bereich GABCGefahrstoffe Die Fachkenntnisse für die Berufung zur Führungskraft oder zum Stellvertreter derselben, sind durch Pflichtlehrgänge nachzuweisen. Grundlage dafür ist der Dienstgraderlass aus dem Jahr 2006. Der Lehrgang GABC-Einsatz ist ein solcher Pflichtlehrgang. In Einzelfällen erfüllen aber die angehenden Wehrführer oder Gemeinde- bzw. Stadtbrandinspektoren nicht die Voraussetzungen zur Teilnahme am Lehrgang GABC-Einsatz. Um diesem Personenkreis trotzdem entsprechende Grundkenntnisse in dem Bereich zu vermitteln, wurde das „Fortbildungsseminar für Wehrführer, Gemeinde- und Stadtbrandinspektoren - GABC-Erstmaßnahmen“ eingerichtet. Ziel dieses Seminars ist die Befähi- gung zur taktisch richtigen Durchführung von Erstmaßnahmen an GABC-Einsatzstellen ohne die Sonderausrüstung des GABC-Zuges. Die Teilnahme an diesem Seminar ersetzt jedoch keinen GABCLehrgang! Nach Absolvierung dieses Seminars kann der Teilnehmer die Einsatzmittel einer Löschgruppe bzw. eines Löschzuges zur Sicherung einer GABC-Einsatzstelle, der akuten Gefahrenabwehr und der Notdekontamination fachlich richtig einsetzen. Spezielles Fortbildungsangebot für Gruppen- und Zugführer im Bereich Gefahrstoffe Das Thema Flüssiggas spielt bei den Feuerwehren eine immer größer werdende Rolle, da immer mehr Verbraucher auf diese kompakte und effiziente Art der Energieversorgung setzen und somit immer mehr Flüssiggasanlagen im privaten Bereich anzutreffen sind. Dieser Problematik hat sich die HLFS mit der dreitägigen „Fortbildung für Gruppen- und Zugführer – Einsatzplanung Flüssiggas“ angenommen. Die Führungskraft soll durch dieses Seminar in die Lage versetzt werden, die Gefahrenabwehr für Flüssiggasanlagen zu planen und taktische Einheiten der Feuerwehr bis zur Stärke eines Zuges selbstständig bei Einsätzen mit Flüssiggas führen zu können. In dem Seminar werden nach einer Einführung in die auf diesem Gebiet für die Feuerwehr relevanten Rechtsgrundlagen, die chemischen und physikalischen Eigenschaften von Flüssiggas anschaulich erläutert. Hieraus ergeben sich im Weiteren die Gefahren und die Gefahrenabwehr bei der Lagerung und dem Transport von Flüssiggas. Die gewonnen Kenntnisse werden durch Maßnahmen der Einsatzplanung ergänzt und im Rahmen der Einsatzlehre in Form von Fallbeispielen umgesetzt. Die Veranstaltung wird abgerundet mit einer Ausbildungseinheit, bei der in der Praxis der Umgang mit brennend austretendem Flüssiggas an der neuen mobilen Gefahrgutübungsanlage für Leckagen und Gasbrände geübt wird. 12 Florian Hessen „75 Jahre HLFS“ 2011


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