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Landkreis Marburg-Biedenkopf Meterhohe Flammen Küchenbrand weitet sich zu Totalverlust eines Gebäudes aus Ein gemeldeter Küchenbrand hat sich in einem zum Wohnhaus umgebauten ehemaligen Tanzlokal in Bad Endbach (Landkreis Marburg-Biedenkopf) zum Vollbrand des Gebäudes entwickelt, der letztlich mit dem Einsatz von 6 C- und 2 Wenderohren bekämpft werden musste. Die rasante Brandausbreitung, starke Rauchentwicklung und die beengte Zugänglichkeit des Gebäudes stellten die Feuerwehren vor Herausforderungen. Die Ursache nach dem vorläufigen Ermittlungsergebnis der Polizei: Vergessenes Essen auf dem Herd… Objekt: Bei dem Brandobjekt handelt es sich um ein in Hanglage gebautes zweigeschossiges Wohnhaus (Hauptgebäude) in Fachwerkbauart mit verkleideten Außenfassaden und ausgebautem Dachgeschoss. Das Dach war mit Ziegeln eingedeckt. Direkt an das Wohnhaus anschließend befindet sich ein massiv gemauerter eingeschossiger Anbau mit Satteldach, in dem in früheren Jahren ein Tanzlokal untergebracht war. Der Gesamtkomplex wird heute als Wohngebäude genutzt. Bedingt durch die Hanglage befindet sich auf kompletter Gebäudelänge das Erdgeschoss auf der Rückseite des Gebäudes in Höhe des 1. Obergeschosses. Im Inneren des zum Wohnhaus umgebauten Anbaus wurde sehr viel Holz als Baumaterial verwendet, was den Brandverlauf augenscheinlich entscheidend Wenderohreinsatz auf der Gebäuderückseite auf den in voller Ausdehnung brennenden Anbau. beeinflusst hat. Ein feuersicherer Abschluss zwischen beiden Gebäudeteilen bestand nicht. Der Gebäudekomplex ist an der Vorderseite über eine schmale Zuwegung erreichbar. Auf der Rückseite des Gebäudes befindet sich ebenfalls eine schmale Zuwegung, die zu mehreren Nachbargrundstücken und auch in den Gartenbereich des Brandobjekts führt. Lage: Bei Eintreffen der Feuerwehr schlugen aus zwei Fenstern im Erdgeschoss des Hauptgebäudes meterhohe Flammen, es war eine starke Rauchentwicklung feststellbar. Die Bewohner, die sich zum Zeitpunkt des Brandausbruchs in dem Haus aufgehalten hatten, hatten das Gebäude bereits verlassen. Die ersteintreffende Feuerwehr meldete einen Vollbrand der Küche mit einer bereits stattgefundenen Brandausbreitung auf Nachbarräume im Anbau und der Gefahr der weiteren Brandausbreitung. Es folgte die Nachforderung einer weiteren Ortsteilfeuerwehr. Ein zunächst eingeleiteter Innenangriff über eine Tür ins Erdgeschoss musste nach wenigen Minuten wegen der rasanten Brandausbreitung und bereits herabstürzender Bauteile aus Sicherheitsgründen abgebrochen werden. Das Feuer breitete sich unter starker Rauchentwicklung innerhalb weniger Minuten auf weitere Räume aus. Es folgte die Nachforderung weiterer Ortsteilfeuerwehren. Weitere Entwicklung: Binnen weniger Minuten breitete sich das Feuer dann im kompletten Erdgeschoss des Anbaus aus. Die Lageentwicklung machte Nachforderung einer weiteren Ortsteilfeuerwehr sowie einer Drehleiter der Feuerwehr Gladenbach erforderlich. Es folgte eine Rauchgas- Durchzündung im hinteren Bereich des Anbaus, wobei eine komplette Fensterfront herausgeschleudert wurde. Splitter flogen bis auf eine benachbarte, etwa 30 Meter entfernte Straße. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war die weitere Brandausbreitung auf den Dachstuhl des Hauptgebäudes nicht mehr aufzuhalten. Dort erfolgten wenige Minuten später eine weitere Durchzündung und das Durchbrennen der Dachhaut. Die Einsatzleitung teilte die Einsatzstelle in zwei Abschnitte (Vorder- und Rückseite) und forderte weitere Kräfte der Feuerwehr Gladenbach, eine weitere Drehleiter der Feuerwehr Biedenkopf sowie den Abrollbehälter Atem-/Strahlenschutz als Komponente der überörtlichen Hilfe des Landkreises Marburg-Biedenkopf an, um den Bedarf an Atemschutzgeräten und Atemschutzgeräteträgern zu decken – denn auch im Außenbereich musste die Brandbekämpfung aufgrund der starken Rauchentwicklung teilweise unter umluftunabhängigem Atemschutz, später unter Einsatz von Filtergeräten erfolgen. Die Drehleiter der Feuerwehr Gladenbach wurde auf der Rückseite des Gebäudes eingesetzt. Erfahrung, fah- 6 Florian Hessen 4/5 2011


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