FLORIAN HESSEN, Ausgabe 1/2018

16 FLORIAN 1 | 2018 AUS DEM EINSATZTAGEBUCH etwa 15 Meter über dem Brandobjekt verlaufende Überlandleitung durch den Energieversorger kurz nach Beginn der Löscharbeiten stromlos schalten zu lassen. Das Abschalten des Stromes hatte Wirkung auf ein Zulaufventil in einem nahe gelegenen Druckunterbrechungsbauwerk des städti- schen Wasserversorgers und konnte nicht mehr geschaltet wer- Löscharbeiten und Riegelstellung zwischen Brandobjekt und Reiterhof. Kräfteübersicht: Feuerwehren der Stadt Hofheim mit den Stadtteilwehren Kernstadt Marxheim Diedenbergen Wallau Wildsachsen Langenhain Lorsbach FF Eppstein FF Kelkheim FF Bad Soden FF Eschborn FF Hattersheim FF Flörsheim FF Hochheim BF Frankfurt BF Wiesbaden FF Wiesbaden Breckenheim und Igstadt ELW 2 MTK DRK Ortsgruppe Okriftel THW Ortsgruppen Hofheim und Bad Homburg Malteser Die Ablöscharbeiten unter Atemschutz. den. Dies wiederum führte zur Öffnung einer druckgesteuerten Notleitung, über die jetzt der Stadtteil Wallau mit Trinkwasser ver- sorgt wurde. Nach etwa zwei Stunden brach dieser Weg der Was- serversorgung zusammen, was einen massiven Druckabfall im Leitungsnetz nach sich zog. Auch die Löschwasserentnahme aus einem Unterflurhydranten im Gewerbegebiet Wallau erwies sich als mühsam, da für die Feuer- wehr anhand der Beschilderung nicht zu erkennen war, dass der genutzte Hydrant nur zu Spül- und Be- bzw. Entlüftungszwecken geeignet war. So verlegte diese in der Anfangsphase zwar eine ein- tausend Meter lange Wasserversorgungsleitung, die sich jedoch als ungenügend erwies, weshalb zusätzlich ein Pendelverkehr mehrerer Großtanklöschfahrzeuge eingerichtet werden musste. Das Ausräumen der brennenden Lagerscheune gestaltete sich ebenfalls schwierig und personalintensiv. Kräfte des THW ver- suchten, von der Westseite des Gebäudes aus größere Zugänge für Löschmaßnahmen der Feuerwehr zu schaffen. Dazu musste zunächst eine vier Meter hohe Hecke auf einer Länge von 20 Me- tern entfernt werden. Nach Einriss der seitlichen Außenwände aus Wellblech trafen die Einsatzkräfte auf eine gemauerte Wand, die es auch noch zu beseitigen galt. Vor allem im Brandabschnitt Süd waren die Löschmaßnahmen nur durch massiven Atemschutzeinsatz möglich. Insgesamt ka- men 120 Atemschutzgeräte zum Einsatz. Pferdehof-Besitzer lobte Einsatzkräfte Der Besitzer des Fohlenhofes äußerte sich später in den Medien und gegenüber der Feuerwehr sehr lobend zum Ablauf des Ein- satzes. Durch das professionelle Vorgehen der Einsatzkräfte konnte er ein bundesweit bekanntes Reitturnier, das bei Aus- bruch des Brandes in fortgeschrittener Planung war, trotzdem nur Tage später ohne nennenswerte Einschränkungen stattfin- den lassen. T EXT : D R . A NDREAS S CHRELL , FF H OFHEIM F OTOS : M ICHAEL R AUCH , FF H OFHEIM ; W IESBADEN 112. DE

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