FLORIAN HESSEN, Ausgabe 4/2017

FLORIAN 5 | 2017 37 IM FOKUS 13.200 Häuser und 90 Kirchen vernichtete. Glücklicherweise forderte dieses Feuer „nur“ acht Menschenleben. Es gab wohl keine deutsche Stadt, die zwi- schen dem 12. und 14. Jahrhundert nicht von verheerenden Feuersbrünsten heimge- sucht wurde. Unter diesen Umständen er- gab sich die Notwendigkeit von Feuerver- ordnungen, die den tatsächlichen Erforder- nissen entsprachen. In der freien Reichs- stadt Augsburg wurde 1276 den Wein- und Wasserträgern Steuerfreiheit zugesichert und gleichzeitig befohlen, im Brandfalle Löschwasser zur Brandstelle zu tragen, ohne dafür entlohnt zu werden. Der Rat der freien Reichsstadt Esslingen befahl in seiner Löschordnung von 1331, dass die Weinschenken, Weinhändler, Weingärtner und Eichmeister verpflichtet sind, bei Schadenfeuern mit ihren Krügen, Eimern und Gölten herbeizueilen und best- mögliche Löschversuche anzustellen. In Wien erließ man 1454 die erste Feuer- ordnung, die Anordnungen über die Brand- bekämpfung traf. Zimmerleute sollten mit ihren Werkzeugen und Bader mit ihren Bottichen zur Brandstelle eilen. Alle ande- ren Handwerker waren zur Hilfeleistung verpflichtet. Um 1500 stellte man die ers- ten kleinen Hand- oder Stockspritzen (sie- he Österreich) in Nürnberg her, die dann erst ca. 40 Jahre später in den süddeut- schen Raum exportiert wurden. Bis zur Erfindung einer brauchbaren Feuer- spritze sollten noch über 100 Jahre ver- gehen. Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrhun- derts wurden in den verschiedenen Ländern die ersten einzylindrischen Handdrucksprit- zen sowie der Windkessel erfunden. Mit der Erfindung des Letzteren war es mög- lich, einen fast gleichmäßigen Wasserstrahl zu erzeugen (siehe Großbritannien). Die langsame und kontinuierliche Wei- terentwicklung führte zu größeren und leistungsfähigeren Handdruckspritzen, die nun auch von Pferden gezogen wer- den mussten (siehe Großbritannien und Polen). Diese neuen Spritzen ar- beiteten nun meist alle mit Windkes- seln und waren jetzt auch mit Wender- ohren ausgerüstet. Mit diesen war es möglich, einen fast gleichmäßigen Wasserstrahl zu erzeugen. Zur damali- gen Zeit versah man oft die großen Spritzen mit reichlichen Verzierungen. Damit sollte wohl gezeigt werden, was man hatte (siehe DDR). T EXT UND F OTOS : N ORBERT B ONIFER AUF EINEN BLICK Leonie- und Lenni-Anhänger zum Basteln Bald ist Weihnachten Es dauert nicht mehr lange, dann steht schon wieder Weihnachten vor der Tür. Vorweihnachtszeit ist auch Bastelzeit. Diese Weihnachtsanhänger und die Weihnachtshampelmänner von Leonie und Lenni können unter , www.feuerwehr.hessen.de bestellt und heruntergeladen werden. ner! Landesebene 29.11.2017 Benefizkonzert des Heeresmusik- korps Kassel zugunsten der Hessischen Feuerwehrstiftung Uhrzeit 19.30 Uhr (Einlass: 19.00 Uhr) Ort Ev. Konferenzhalle Herborn, Kiaser- straße 28, 35745 Herborn Eintritt Kategorie I: 15,30 € (Abendkasse: 17,30 €) Kategorie II: 12,00 € (Abendkasse: 14,00 €) Weitere Infos www.feuerwehr-hessen.de Termin

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