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FLORIAN HESSEN 3 | 2016 35

betonte der LFV-Vizepräsident weiter. Doch

fehle seitens des Bundes immer noch die

schon mehrfach zugesagte konkrete Unter-

stützung des Katastrophenschutzes der

hessischen Feuerwehren. Trotz verschiede-

ner Resolutionen und intensiver Gespräche

habe sich hier bis heute kaum etwas be-

wegt. Ein Sperrvermerk im Bundeshaus-

halt, der die Überprüfung des Katastro-

phenschutzkonzeptes des Bundes beinhal-

te, verhindere aktuell die erforderlichen

Neuanschaffungen von altbetagten Lösch-

gruppenfahrzeugen. Das sei fahrlässig. Wie

es sich in der Vergangenheit wiederholt ge-

zeigt habe, würden die Bundeskomponen-

ten vor allem bei überregionalen Einsätzen

zwingend benötigt.

Hochwertige Ausstattung

motiviert

„Feuerwehren und Katastrophenschützer

sind in Hessen so gut ausgestattet wie

noch nie“, das betonte Innenminister Pe-

IM FOKUS

gipfel soll ferner dazu dienen, das ge-

genseitige Verständnis zu stärken und in

einigen Bereichen für mehr Anerkennung

zu werben“, sagte der Vizepräsident.

Mitgliederentwicklung, Aktuelles 

und Prävention

Eine neue, jugendgemäße Imagekampag­

ne soll, ebenfalls in Zusammenarbeit mit

dem Innenministerium, helfen, den leicht

zurückgehenden Mitgliederzahlen bei

den hessischen Jugendfeuerwehren ent-

gegenzuwirken. Ein Erfolgsmodell blei-

ben weiterhin die Neugründungen von

Kinderfeuerwehren für die Altersgruppe

der Sechs- bis Zehnjährigen. Hier seien

bereits rund 9.800 Kinder in 735 örtli-

chen Gruppen bei der Brandschutzerzie-

hung aktiv dabei. Auch in der Umsetzung

der Zusammenarbeit zwischen Schule

sowie Jugendfeuerwehr und Feuerwehr

sei man durch die Kooperationsvereinba-

rung zwischen dem LFV Hessen und Kul-

tusministerium ein gutes Stück weiterge-

kommen.

Weltecke erwähnte die hervorragende

Kooperation mit der Unfallkasse Hessen.

„Mit ihr haben wir die soziale Absiche-

rung der Feuerwehrangehörigen weiter

verbessern können, die Gesundheitsun-

tersuchungen für den Atemschutz den

aktuellen Erfordernissen angepasst und

ein Betreuungsangebot zur Nachberei-

tung von Einsätzen vereinbart, wenn hier

Feuerwehrangehörige belastende Ereig­

nisse oder gar Traumata verarbeiten

müssen.“

Regularien

Bei der Verbandsversammlung beschäf-

tigten sich die Delegierten der hessischen

Feuerwehren mit weiteren aktuellen Fra-

gen und Themen des Brand- und Katastro-

phenschutzes. Im formellen Teil haben

die knapp 200 Delegierten die anstehen-

den verbandlichen Regularien (wie z.B.

Haushaltsangelegenheiten, Berichte der

LFV-Gremien, Wahlen etc.) beraten und

beschlossen.

Text: LFV Hessen

Fotos: Marcus Bauer

ter Beuth. Das Land habe in den vergange-

nen Jahren immense Mittel für eine mo-

derne Ausstattung sowohl der Feuerweh-

ren als auch der Katastrophenschutzein-

heiten bereitgestellt.

„Eine hoch- und neuwertige Ausstattung

steigert nicht nur die Sicherheit für frei-

willige Helferinnen und Helfer, sie sorgt

auch für eine hohe Motivation der Einsatz-

kräfte. Nicht zuletzt stärken wir den eh-

renamtlichen Brandschutz mit unserer

Zusage, jährlich rund 30 Millionen Euro

dafür bereitzustellen. Alleine die Bilanz

für 2015 in der Feuerwehrausstattung

kann sich sehen lassen: Mit einem Mittel­

einsatz von über zwölf Millionen Euro wur-

den 132 Fahrzeuge und 28 Feuerwehrhäu-

ser gefördert“, so der Innenminister.

Humanitärer Einsatz

für Flüchtlinge

Der zweite Vizepräsident des LFV Hessen,

Wolfgang Reinhardt, ging auf das außeror-

dentlich große Engagement der Feuerweh-

ren bei der Unterbringung der Flüchtlinge

im zweiten Halbjahr 2015 ein. „Durch den

Einsatz Tausender ehrenamtlicher Helfe-

rinnen und Helfer haben die Feuerwehren

schnelle unbürokratische und humanitäre

Hilfe geleistet, etwa beim Aufbau von Un-

terkünften oder der Betreuung. Gemein-

sam mit den Gefahrenabwehrbehörden

und anderen Hilfsorganisationen wurde

Vorbildliches geleistet, was großen Res-

pekt verdient“, sagte Reinhardt und ver-

kündete, dass der LFV Hessen sich zudem

am Bundesprojekt „Zusammenhalt durch

Teilhabe – Feuerwehr: Gemeinsam in die

Zukunft“ beteiligen werde, mit dem Ziel,

die Integration von Flüchtlingen und ande-

ren Bevölkerungsgruppen noch nachhalti-

ger zu verfolgen.

Weltecke rief erneut alle politischen und

gesellschaftlichen Kräfte auf, weiterhin

den intensiven Dialog zur Feuerwehr zu

pflegen und die Zukunftsfähigkeit der

Feuerwehren zu erhalten. Ein großer Zu-

kunftsworkshop des LFV Hessen habe

deutlich gemacht, dass einige Rahmen-

bedingungen zu überprüfen seien. Dazu

zählten beispielsweise die Entlastung

der Feuerwehrführungskräfte von feuer-

wehrfremden Verwaltungstätigkeiten,

die Reduzierung des Regelwerkes und

der Typenvielfalt bei den Einsatzfahrzeu-

gen, eine zeitgemäße Ausstattung und

die weitere Optimierung der Ausbildung.

„Zusammen mit dem Innenministerium

werden wir diese Themen intensiv bear-

beiten. Ein gemeinsamer Arbeitgeber-

Innenminister Beuth übereicht Förderbescheide in

Höhe von rund 275.000 Euro an die LFV-Vizepräsi-

denten Wolfgang Reinhardt (li.) und Dr. Christoph

Weltecke (re.).