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Hochleistungspumpe mit Groß-Werfer Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h beschleunigen kann. Die Besatzung beträgt 1/4. Daneben präsentierten sich selbstverständlich alle bekannten Hersteller von Feuerwehrfahrzeugen wie auch von Rettungsdienstfahrzeugen. Bei den Löschfahrzeugen war erwartungsgemäß wenig Neues zu sehen. Die Innovationen lagen im Wesentlichen in der Optik, die für das Marketing natürlich von großer Bedeutung ist. Funktionale Verbesserungen, die den damit häufig einhergehenden Mehrpreis für Beschaffungsstellen rechtfertigen würden, sind damit aber nur selten verbunden. Ein Trend scheint aber zu sein, neue Logistikkreationen zu erfinden. Neben verschiedener LF-Logistik waren auch TLF 4000-Logistik, VRW- Logistik oder KLF-Logistik auf der Messe zu finden. Begrüßenswert ist die Ankündigung der Magirus GmbH, verschiedene Normfahrzeuge für den deutschen Markt in standardisierter Ausführung zum Festpreis anbieten zu wollen. Damit wäre einerseits die Kreativität der Feuerwehren eingeschränkt, die ja neue Fahrzeuge gerne an den „örtlichen Gegebenheiten“ ausrichten. Andererseits dürfte sich ein Verzicht auf Individuallösungen, die mit zusätzlichem konstruktivem Aufwand erkauft werden müssen, ganz gewiss preislich bemerkbar machen. Unter freiem Himmel fand wieder der Wettkampf der Hubrettungsgeräte statt, wer am besten nach den Wolken greifen kann – egal, ob als Drehleiter oder Gelenkmast. Die 100 m-Marke, sprich der Luftfahrtraum, ist erreicht worden. Es wurden aber auch von vielen Drehleiterherstellern Innovationen mit praktischem Nutzen gezeigt. Gimaex beispielsweise stellte eine extrem kompakte Drehleiter DLAK 23/12 sowie die Studie eines Leiterparks vor, bei dem der vorderste Leiterteil aus einem Carbonwerkstoff gefertigt wurde. Die Gewichtsersparnis lässt um bis zu zwei Meter größere Ausladungswerte zu. Die Magirus GmbH stellte unter anderem eine Drehleiter in „heavyduty Ausführung“ vor, die besonders hohe Korblasten ermöglicht und damit z.B. auch die Möglichkeiten zur Rettung schwergewichtiger Menschen verbessert. Auch Metz Aerials hatte diese zunehmend auftretende Herausforderung im Focus und zeigte einen neuen Drehleiterkorb, auf dessen Boden sich eine Schwerlast-Krankentragehalterung anbringen lässt. Zu diesem Zweck kann die Vorderfront des Korbs umgebaut werden. Im Gegensatz zu dem vorgenannten, ausladungssteigernden Ansatz der Firma Gimaex wirken sich die konstruktiven Maßnahmen, die zur Erhöhung von Korblasten erforderlich sind, naturgemäß eher ausladungsvermindernd aus. Die generell für alle Feuerwehrfahrzeuge geltende Frage, welche Auswirkungen die Umsetzung der Abgasvorschrift „Euro VI“ für Fahrgestelle und Aufbauten von Einsatzfahrzeugen haben Mercedes-Benz AMG GT S als Kommandowagen würde, wurde sehr anschaulich beantwortet. Die Industrie zeigte auf, dass sie auch für die etwas voluminöseren Abgasreinigungssysteme von Euro VI-Aggregaten Lösungen zu finden im Stande war. Dabei zeigte sich wieder einmal, dass die anfänglichen Befürchtungen hinsichtlich des Raumbedarfs und des Zusatzgewichts überzogen waren. Nicht wegzudiskutieren sind aber die entstehenden Mehrkosten, für die ein entsprechender umweltpolitischer Gegenwert kaum zu erwarten ist. Die Fahrtstrecke, die zum Erreichen der Betriebstemperatur des Ab- gasnachbehandlungssystems und damit der Abgaswerte in Euro VI-Qualität notwendig ist, wird bei vielen Fahrten kommunaler Feuerwehrfahrzeuge überhaupt nicht erreicht, bevor sie schon wieder abgestellt werden. Deshalb sind auch die Fahrgestelllieferanten immer noch nicht imstande, Aussagen zu treffen, wie oft denn beispielsweise das System eines Feuerwehrfahrzeugs regeneriert werden muss, das im Jahr nur 1.000 oder 1.500 km im Kurzstreckenbetrieb zurücklegt. Aber auch kleine exklusive Feuerwehrfahrzeuge standen im Rampenlicht. So ließen sich Besucher auf dem Stand von Mercedes-Benz gerne mit einem AMG GT S als KdoW fotografieren. Insgesamt war die Interschutz in diesem Jahr sehenswert und hat für alle, ob aus Rettungsdienst oder Feuerwehr, viele kleine und große Weiterentwicklungen und Neuerungen gezeigt. Text und Fotos: Klaus Hahn, Peter Krauß, HMdIS FLORIAN HESSEN 06/2015 11


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