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Hessischer Katastrophenschutz Stromlos in Wiesbaden: Symposium zum Thema Stromausfall n Wiesbaden Am 2. März 2015 veranstaltete das Hessische Ministerium des Innern und für Sport in Wiesbaden ein landesweites Symposium zum Thema Stromausfall. Rund 100 Vertreter der unteren Katastrophenschutzbehörden und Brandschutzdienststellen sowie zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Hilfsorganisationen, des Bundesministeriums des Innern und des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe nahmen daran teil. In seinem Eröffnungsvortrag hob Staatsminister Peter Beuth die Bedeutung einer funktionsfähigen Stromversorgung für eine moderne Gesellschaft hervor. Anhand mehrerer Beispiele erläuterte er, wie umfassend sich das Land auf einen flächendeckenden, langanhaltenden Stromausfall vorbereitet hat: Neben den 27 rund 3,3 Mio. Euro teuren Notstrom-Großaggregaten, die das Land flächendeckend bereitgestellt hat, ging er auch auf die Rahmenempfehlungen und die Mustereinsatzpläne des Landes ein. Diese dienen den Verantwortlichen vor Ort als Anleitung, eigene Vorkehrungen für relevante Stromausfälle zu treffen und konkrete Gefahrenabwehrplanungen zu erstellen. Das Land Hessen werde diesen Bereich weiter verstärken und noch im Frühjahr 2015 weitere 52 Stromaggregate- Anhänger an die Betreuungszüge im Katastrophenschutz übergeben. „So stärken wir Staatsminister Peter Beuth eröffnet das Symposium nicht nur unsere Betreuungskapazitäten bei einem flächendeckenden, langanhaltenden Stromausfall, die Aggregate können darüber hinaus in der täglichen Gefahrenabwehr wertvolle Dienste leisten“, sagte Beuth. Er stellte allerdings auch klar, dass selbst bei bestmöglicher Vor- zur Gefährdung und Verletzbarkeit moderner Gesellschaften bei einem langanhaltenden Stromausfall bereits im Jahr 2010 fest. Laut Peter Beuth müsse vor Ort Aufklärungsarbeit geleistet werden, wie sich jeder Einzelne auf ein solches Ereignis vorbereiten kann. Interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus allen Bereichen des Katastrophenschutzes und weit darüber hinaus verfolgen die Vorträge bereitung ein funktionierendes Netz nicht ersetzt werden könne. Die Folgen eines flächendeckenden, langanhaltenden Stromausfalls für die Bürgerinnen und Bürger können erheblich sein. Dies stellte das Büro für Technikfolgenabschätzung des Deutschen Bundestages in seiner Studie Im ersten Teil der Veranstaltung informierten Vertreter aus Unternehmen der Kritischen Infrastrukturen (Kritis) über die Folgen eines Stromausfalls und die jeweils möglichen Vorkehrungen in ihrem Bereich. Volker Weinreich vom Übertragungsnetzbetreiber TenneT erläuterte den Netzaufbau und die Zusammenhänge einer funktionierenden Stromversorgung in unserem Land. Im Anschluss daran gab Dirk Hünlich vom Verteilnetzbetreiber Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbH (Mitnetz) u. a. einen Einblick, welche Krisenmanagementstrukturen das Unternehmen unter Einbeziehung der zuständigen Katastrophenschutzbehörden etabliert hat. Besondere Beachtung fand das von Mitnetz initiierte Expertennetzwerk maßgeblicher Akteure der Krisenvorsorge und -bewältigung in diesem Bereich. Im Anschluss daran informierte Horst Meierhofer, Geschäftsführer des Landesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft Hessen/Rheinland Pfalz e.V., über die Vorbereitungen der Wasserversorger für den Fall eines relevanten Stromausfalls und wie die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung auch ohne funktionsfähige Netzversorgung sichergestellt werden kann. Den Abschluss des Kritis Teils der Veranstaltung übernahm Franz Josef Gläßer von der Asklepios Paulinen Klinik in Wiesbaden mit seinem Vortrag zur Versorgungssicherheit in Krankenhäusern am Beispiel seines Hauses. Die Vertreter der Kritis-Unternehmen vermittelten einen guten Eindruck davon, was hinter dem funktionsfähigen Betrieb einer kritischen Infrastruktur steckt. Sie verdeutlichten, welche z. T. aufwändigen Vorsorgemaßnahmen 4 FLORIAN HESSEN 04/2015


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