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Brandschutzerzieher betreten neues Terrain Brandschutzaufklärung in Behinderteneinrichtung n Gelnhaar Vor zwei Jahren gab es im Schwarzwald in einer Werkstatt für behinderte Menschen bei einem Brand 14 Tote. Das tragische Unglück war für alle Verantwortlichen nachzudenken, wie die Bewohnerinnen solcher Einrichtungen auf Brände und das richtige Verhalten im Ernstfall vorbereitet Schulen und Kindergärten ist die Brandschutzerziehung unterrichtet wurden, wie sie sich bei einem Brand verhalten Premiere. „Auf Nachfrage der Behinderteneinrichtung und Werkstätten Rauher Berg e.V.“ in Gelnhaar haben unsere beiden Kommunen Büdingen und Orten- ANZEIGE Anlass, darüber und Bewohner werden können. In seit Jahren selbstverständlich. Doch dass die Bewohner einer Behinderteneinrichtung jetzt gründlich müssen, war eine „Heim Stationsunterweisung am Abschlusstag mit Erläuterung und Vorstellung der feuerwehrtechnischen Armarturen. berg gemeinsam ein Ausbildungs Konzept erstellt und es mit den Verantwortlichen der Behinderteneinrichtung abgestimmt“, sagte der für die Brandschutzerziehung beauftragte Burghard Emrich. Geplant wurden drei Unterrichtseinheiten, ein Aktionstag und eine Abschlussübung. Unterrichtseinheit 1: • Geschichte der Feuerwehr • Strukturen der Feuerwehr • Aufgaben der Feuerwehr • Brennbare Stoffe • Gefahren eines Brandes (Schwerpunkt Rauch) Unterrichtseinheit 2: • Richtiges Verhalten bei einem Brand • Schutzausrüstung der Feuerwehr •Wie kann man die Feuerwehr erreichen • Notrufnummer und Notruf (5 W-Fragen) •Notrufübungen in der Praxis Unterrichtseinheit 3: • Brandursachenvermeidung im Haushalt • Rauchwarnmelder • Rettungszeichen und Fluchtwegbeschilderung • Kennenlernen der Brandklassen • Funktionsweise von Feuerlöschern • Richtiger Umgang mit Feuerlöschern • Aktionstag • Funktionsweise von Aggregaten, Pumpen und Geräten der Feuerwehr • Schutzkleidungen der Feuerwehr • Schaumherstellung bei der Feuerwehr • Armaturen der Feuerwehr • Umgang mit Feuerlöschern in der Praxis Den Abschluss bildete eine Übung zusammen mit den Feuerwehren Gelnhaar, Usenborn, der Drehleiter der Feuerwehr Büdingen und dem DRK-OV Ortenberg. Mehr als 50 Menschen mit geistiger Behinderung leben und arbeiten in der Einrichtung. Einige wohnen relativ selbstständig in eigenen Wohnungen in Büdingen, wo sie zum Teil auch arbeiten. Andere brauchen deutlich mehr Unterstützung in ihrem Alltag. Entsprechend unterschiedlich ist auch das Wissen über die Gefahren des Feuers und die Arbeit der Feuerwehr. „Erfahrungen, wie man Menschen mit geistigen Behinderungen unterrichtet, hatten wir im Unterschied zu Schulen und Kindergärten bisher noch nicht. So lag auch hier eine der größten Herausforderungen, denn auch eine Gruppe mit so unterschiedlichen Fähigkeiten hatte bisher noch nicht an der Brandschutzerziehung teilgenommen“, sagte Burghard Emrich. Immer wieder ist zu beobach- 12 FLORIAN HESSEN 04/2015


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