Page 12

Florian_10_14

DWD: Menschenleben retten, Schäden verhindern Tornados in Deutschland Hunderte Tornados mit Windgeschwindigkeiten von bis zu mehr als 500 Stundenkilometern ziehen jährlich eine Schneise der Verwüstung durch Teile der USA – die so genannte Tornado Alley ist berühmt berüchtigt. Aber auch durch Deutschland wirbeln jährlich 20 bis 60 Tornados. Stärkere Tornados mit großer Zerstörungskraft sind hier allerdings selten. Dem Tornado auf der Spur Tornados entstehen vor allem in der sommerlichen Gewittersaison. Tornadoerkennung ist echte Detektivarbeit. Sie sind in der Regel so klein, dass sie weder vom Wetterradar noch von Satelliten erkannt werden können. Deshalb versuchen die Meteorologen, den Tornados indirekt auf die Spur zu kommen. Insgesamt 17 Wetterradarstandorte des Deutschen Wetterdienstes (DWD), die Deutschland lückenlos abdecken, registrieren rotierende Wolken, sog. Superzellen. Sie gelten auch als Auslöser von Tornados. Alle fünf Minuten liegen aktuelle Radarbilder für ganz Deutschland vor, auf deren Basis der DWD eine erhöhte Tornadogefahr erkennen kann. Dazu gibt es auch ein Netzwerk geschulter Sturmjäger. Diese so genannten „Spotter“ bringen aktuell gesichtete Tornados oder andere Wettergefahren via Handy in das Kurzfrist-Warnsystem des DWD ein und liefern so wertvolle Informationen für die Unwetter- und Tornadoforschung. Sie sind in dem Netzwerk Skywarn Deutschland e.V. organisiert. Auch Polizei, Feuerwehren sowie Hilfsorganisationen unterstützen den DWD als Unwettermelder. Wird eine solche Beobachtung durch das Radarbild bestätigt, gibt der DWD sofort eine Unwetterwarnung mit Hinweis auf Tornadogefahr heraus. Prognostizieren die Wettervorhersagen für Tornados typische Gewitterwolken und Windverhältnisse, gibt der DWD ebenfalls Hinweise auf Tornadorisiken. Die Berichte können unter www.dwd.de/warnungen abgerufen werden. Auf ein erhöhtes Tornadorisiko in bestimmten Regionen kann jedoch maximal 18 Stunden zuvor hingewiesen werden. Wie verhalten, wenn man einen Tornado vor sich hat? Bei einem Tornado gelten andere Regeln als bei einem Gewitter: Schutz im Auto zu suchen, kann eine tödliche Entscheidung sein, da ein Tornado ein Auto locker dutzende Meter in die Höhe heben kann. Es empfiehlt sich, Kellerräume und massive Steinhäuser aufzusuchen, sowie sich von Fenstern und Türen fernzuhalten – sie bieten keinen Schutz vor umherfliegenden Gegenständen. Im Freien sollte man stets versuchen, einem Tornado auszuweichen, da er meist nicht breiter als 100 Meter ist. Ein Abstand von einem Kilometer reicht aus. Wird man von einem Tornado überrascht, hilft es, sich zur Not flach auf den Boden zu legen, denn schwächere Tornados ziehen dann vielleicht über einen hinweg, und die Gefahr ist so am geringsten, von umherfliegenden Gegenständen getroffen zu werden. Jeder kann seine Unwetterbeobachtungen im Internet unter www.dwd.de/unwettermeldung in einen vorbereiteten Meldebogen eintragen und direkt an den DWD senden. Sie liegen dann sofort bei den Meteorologen zur Auswertung vor. So entsteht ein Tornado: Durch große Temperaturunterschiede zwischen Boden und höheren Luftschichten entstehen in der Wolke starke Aufwinde auf engstem Raum. Durch starke Änderungen der Windrichtung und -geschwindigkeit beginnt die Luft zu rotieren. Es entsteht ein Schlauch aus Staub und Wassertropfen, an dessen Rand es Windgeschwindigkeiten von bis zu mehreren hundert Stundenkilometern gibt. Durch den plötzlichen äußeren Druckabfall entsteht in Gebäuden ein starker Überdruck, so dass sie förmlich explodieren können. ANZEIGE ZELTE FÜR FÜR JEDEN EINSATZ! ZELTE + ZUBEHÖR ZUBEHÖR Am Reitstück 12 36381 Schlüchtern Tel. 06661/606 969-0 Fax 606 969-4 info@inhag-zelte.de • Mannschafts- und Unterkunftszelte ab 650 ���� • Sanitätszelte und Küchenzelte • Zelte für Katatstrophen- und Zivilschutz • Aufblasbare Schnelleinsatzzelte ab 3000 �� Dekontaminationszelte und -duschen. www.inhag-zelte.de k ft lt b 650 �� Text und Grafik: DWD 12 FLORIAN HESSEN 10/2014


Florian_10_14
To see the actual publication please follow the link above